Der Gewinnreichste hatte das Glück bei der Auslosung zwar auf seiner Seite, kommt aber nur schleppend in Schwung. Von Mitte September bis Anfang Dezember startete FAKIR MERITE (2) nur einmal pro Monat. Mit dem heutigen Auftritt wird die Startfolge aber verkürzt, was die Chancen steigern sollte. Aktuell hat er sich in Grenade-Sur-Garonne aus dem zweiten Band erst spät auf die Verfolgung gemacht und musste damit einen langen Sprint bis ins Ziel anziehen. Den Sieger konnte er nicht mehr gefährden, aber für Rang Zwei musste er sich auch nicht mehr fürchten. Die vielen Starts in Vincennes reichten bislang nur für einen Volltreffer. Ein weiterer wird heute nicht unbedingt dazukommen, aber für die Königswette ist er nicht uninteressant.

Im letzten Winter konnte FESTIF CHARMANT (3) noch einen Sieg in Vincennes erzielen. Und momentan scheint der Wallach vom ersten Treffer in diesem Meeting auch nicht weit entfernt. Die letzten sechs Starts endeten zwischen Platz Zwei und Vier. Ende November zeigte er auf dem kürzeren Weg in Vincennes auch seinen altbekannten Speed. An dem Tag reichte es in neuer Rekordzeit zum vierten Scheck. Wenn er ein wenig weiter vorne liegt, ist er für den Sieg brandgefährlich. Anfang diesen Monats war die flotte Endphase gegen seine Fähigkeiten. An dem Tag wirkte er auf den letzten Metern auch erschöpft und wäre fast noch vom Podium verdrängt worden.

Auch GLORIA BERRY (4) bringt reichlich Konstanz mit. Seit Anfang September trat sie fünfmal in Vincennes an und war im Ziel nie schlechter als Fünfte. Stark war dabei der Sieg, als auf der kleinen Bahn vom heutigen Steuermann Gabi Gelormini perfekt pilotiert wurde, und am Ende für erstaunlich hohe Odds leicht gewann. Noch höher einzuschätzen ist aber der aktuelle Ehrenplatz. Mit dem Trainer Jean Michel Bazire wagte sie sich in ein Gruppe II und kam als Zweite hinter der sicher siegenden Favoriten mit einem guten Scheck nach Hause. Auch beim Start gegen die Hengste und Wallache muss sie als Mitfavoritin gehandelt werden.

Bei den bisherigen drei Starts in diesem Winter hat FIRELLO (5) noch nichts verkehrt gemacht. Zum Einstand siegte er mit JMB spielerisch und war danach nur nach Kampf geschlagen. Zuletzt probte er schon auf diesem Weg, fand aber von Startplatz Eins nie einen Weg von Innenkante weg. Als Achter war er nur ein Zehntel über seiner Bestmarke und völlig unter Wert geschlagen. Als zweite oder dritte Farbe wird er hier trotz der früheren Unsicherheiten als feste Größe gehandelt.

Jean Michel Bazire hatte hier von seinen drei Startern wegen der Besitzverhältnisse  nur die Wahl zwischen Gloria Berry und GANAY DE BANVILLE (6). Logischerweise entschied er sich für den Hengst. Der Jasmin De Flore-Sohn siegte erst vor sechs Tagen auf Bahn und Distanz spielerisch in 11,6 mit praktisch maximaler Unterstützung der Wetter. Da sollte es auch keine Rolle spielen, dass er nicht besonders startschnell hinter dem Auto ist. Ein heutiger Treffer wäre der Hattrick in Vincennes und insgesamt der fünfte Sieg in Folge. Wer soll das verhindern?

EMONE CRUZ (7) hat sich auf Rennen, die hinter dem Auto gestartet werden spezialisiert. Die Stute hat einen guten Antritt, sollte aber nicht unbedingt von der Spitze gesteuert werden. Am 13. November verlor sie an der Tete mit ein wenig Aufregung die nötigen Reserven, die am Ende fehlten, um sich unter anderem gegen Eadshot Josselyn zu verteidigen. Als Dritte war sie aber gut im Bilde geblieben. Das wäre auch bei der Generalprobe für heute der Fall gewesen, aber auf den letzten Metern war sie zum Einen lange eingesperrt und zum Anderen traf Anthony Barrier wohl die falsche Entscheidung. Als im  Schlussbogen vorne die Post abging, lag sie noch an vierter Position, hatte aber keinen Ausweg. Barrier wich nach innen aus, anstatt einen Moment auf die Lücke außen zu warten. Insgesamt dürfte seine Entscheidung auch mit dem nicht hundertprozentigen Eindruck zusammenhängen, den die Fuchsstute in diesem Moment vermittelt hat. Wenige Meter später war innen aber keine Chance mehr sich zu entfalten, weshalb das sechste Geld zu wenig war. Heute kommt Eric Raffin zum Einsatz, der für solche Situationen einen sechsten Sinn zu haben scheint. Aber erst einmal muss er die Bridault-Farbe gegen das Bazire-Trio unter ihm in eine geeignete Lage bringen.

Zweimal pilotierte Yoann Lebourgeois EADSHOT JOSSELYN (8) mit viel Risiko in die Position hinter der Spitze Zweimal fand der Catchdriver rechtzeitig einen Ausweg und siegte zu lohnenden Odds. Am 13. November wurde es gegen die Mitfavoritin und  Emone Cruz noch sehr eng, aber das Duo behielt einen knappen Vorteil. Am 09. Dezember musste er länger warten und konnte zusehen wie sich Equinoxe schon um Längen vom Feld löst. Bis zum Ziel hatte er aber wieder einen leichten Vorteil. Die Wetter konnten sich wieder über eine Quote von 10 für 1 Euro freuen. Für einen frischen Sieger eine gute Quote, aber viele konnten sich nicht schon wieder einen derart guten Verlauf vorstellen. Die Taktik ist natürlich auch von Risiko geprägt und wird heute mit dem Trio aus dem Stall Bazire nicht leicht umzusetzen sein. Aber in der Form kann man auch aus dem Mittelfeld was bewegen.

Mehr konnte auch ein vielfacher Champion nicht rausholen. Jacques Bruneau engagierte für seinen talentierten, aber unsicheren EQUINOXE (9) im Referenzrennen Jean Michel Bazire, der seine Lieblingstaktik auch mit dem Hengst umsetzen konnte. Nach zuvor schwachen Leistungen schickte er ihn ausgangs der Gegenseite mit einem wuchtigen Angriff in Front und löste sich sofort um einige Längen. Fast das komplette Feld konnte dieses Tempo nicht mitgehen, aber Eadshot Josselyn machte sich in guter Haltung auf die Verfolgung und fing den 6jährigen noch leicht ab. Der Texas Charm-Sohn holte aus der zweiten Reihe eine neue Bestmarke, muss aber heute auf JMB verzichten. Dazu muss er heute auch noch von ganz außen los, was ihn praktisch direkt ans Ende des Feldes spülen sollte. Die erweiterten Wetten sind das Maximum.

Die Form vom 06. Dezember von GET HAPPY (10) liest sich auf dem Papier sehr gut. Trotz des vollen Beschlags Sechster im Gruppe III. Aber in Wirklichkeit war der Hengst stark unter Druck, meilenweit vom Sieger entfernt und hatte nichts mehr zu Halten. Danach trabte er als Achter über diesen Weg 13,3 und war ebenso als Letzter im Ziel. Solch ein Schnitt wird heute auch nicht für die ersten Fünf reichen.

Auch in diesem gut besetzten Feld kommt man an einem FAST DOMINO (11) aus der zweiten Reihe nicht vorbei. Der 5jährige ist einer der Belege für die gute Stallform von Romain Derieux. Am 25. November hatte er hinter dem Auto nur den äußersten Startplatz zugelost bekommen. Der Weg führte den Wallach dann durch die Todesspur, dennoch übernahm er im letzten Bogen die Führung. Sofort bekam er immensen Druck von einem Gegner, den er locker konterte und sich bis zum Ziel noch einmal freimachen konnte. Nebenher pulverisierte er seinen alten Rekord auf 11,0! Am 08. Dezember hat er sich dann gegen einen aktuell mehrfachen Sieger als Zweiter schadlos gehalten und gehört damit in alle Überlegungen.

Die Form von FLOWER BALL (12) ist einfach nahezu perfekt. Besonders der Sieg Mitte November war nach einer Partie mit viel Bewegung im Feld beeindruckend. Sich in einer schnellen Aufgabe so von den Gegnern zu befreien, war nicht nur der guten Fahrership von Jean Michel Bazire zu verdanken. Auch der junge Trainer Etienne Dubois leistet sehr gute Arbeit. Wenn der "Sprössling" wie heute allerdings selbst in den Sulky klettert und die Eisen drauflässt, hat die Stute wohl andere Ziele.

In dieser Saison hat FAITHFUL (13) deutlich weniger Starts als im Vorjahr. Mit zwei Siegen war sie aber schon erfolgreicher und auch meist viel sicherer unterwegs. Das hilft aber wenig wenn Trainer Louis Baudron auf einen Piloten verzichtet und seinen Hengst mit vollem Beschlag an den Start bringt. Selbst in diesem kleinen Feld kann man auf ihn unter den ersten Fünf verzichten.

Tipp:
GANAY DE BANVILLE (6)
FAST DOMINO (11)
EMONE CRUZ (7)
GLORIA BERRY (4)
EADSHOT JOSSELYN (8)

Für die Kombinationen: FIRELLO (5)