Die nobel gezogene HATIKA BOURBON (2) hat sich noch keinen großen Aufgaben gestellt, aber im Tagesgeschäft schon sehr überzeugend agiert. Nur einmal gab es einen Ausfall. Das war der erste Start über die Mitteldistanz und der einzige Tag, an dem Stammfahrer Jean Philippe Monclin nicht an Bord war. Das sie den Autostart aber sehr wohl beherrscht, zeigte sie am 26. Januar. Von der Acht trat sie fliegend ein und ließ die Favoritin passieren. Hinter der Spitze gab es im Einlauf aber kein Entkommen, wobei sie bei der Verbesserung des Rekords auch nicht mehr unheimlich zwingend wirkte. Mit der besseren Ausgangslage ist sicher mehr drin.

Das der Champion Eric Raffin eine grandiose Hand hat war schon lange, wird aber auch beim Blick in den Formenspiegel von HERMINE SIBEY (3) deutlich. Bei den letzten drei Starts gab es zwei "Prepare", wo die Stute in Trainerhand Galopp ging. Ohne Hintereisen schaffte es Raffin nach einem geschonten Rennen im Endkampf zwischen den Pferden den dritten Platz abzusichern. Dazu muss man aber auch sagen, dass er sich sehr bedächtig verhielt. Für ihn war wohl schon zu erkennen, dass nach vorne nicht mehr ging und der Vierte auch nichts mehr zuzusetzen hatte. Ihr einziges Autostartrennen hat die 4jährige im letzten Sommer gegen Heliade Du Goutier gewonnen. Seit den erzielten 13,7 wird sie sich auch noch deutlich gesteigert haben.

Mit der guten Form aus dem Osten Frankreichs wagte sich HEIDI LOULOU (4) gleich beim ersten Start in Vincennes auf Gruppe-Ebene. Als Vierte war sie aber langsamer unterwegs, als einige ihrer heutigen Gegnerinnen im Tagesgeschäft. Auch danach blieb sie als Sechste auf besserer Ebene im Bilde, drängte sich aber nicht auf. Zuletzt führte sie ein kleines Feld von der Spitze an. Matthieu Abrivard schläferte das Tempo an der Tete ein, konnte dann aber mit der Verschärfung der Fahrt zwei der Gegner doch nicht halten. Dazu gehörte auch Highness Quick, die leicht vorbeilief. Die Grenzen wurden also schon mehrfach aufgedeckt und dazu fehlt heute auch der starke Pilot.

Bis Ende 2020 konnte HISTOIRE D'UNA (5) noch nicht in Vincennes überzeugen. Ende Januar trat sie aber erstmals in der heutigen Aufmachung, ohne Vordereisen an, was offenbar einen Schub nach vorne gab. Von außen kam sie früh in die Position hinter der Spitze und konnte sich bis in den Einlauf schonen. Dadurch hatte die Bolero Love-Tochter noch genügend Reserven, um die Siegerin unter großen Druck zu setzen. Diese Leistung wurde mit einem neuen Rekord und mehr Aufmerksamkeit für heute belohnt.

Die durchweg guten Leistungen von HIGHNESS QUICK (6) wurden mit Abnahme der Hintereisen zu Beginn diesen Jahres noch einmal bestätigt und sogar verbessert. Am 04. Januar kämpfte sich die Stute weit außen auf den Ehrenplatz hinter der heißen Favoritin. Und zuletzt konnte sie sich auf dem Weg zum Sieg ziehen lassen und war dann in 16,6 leicht voraus. Der Rekord muss hier dringend getoppt werden. Danach sieht es aber aus, weil heute zum ersten Mal hinter dem Auto gestartet wird.

HARVEST HOME (7) debütierte letztmals barfuß, konnte fehlerhaft von der Leichtfüßigkeit aber nicht profitieren. Durch die Eins hinter dem Auto wurde der Fehler, der sonst recht sicheren Stute, aber auch begünstigt. Heute bleibt sie ohne Eisen, bekommt mit Adrien Lamy aber einen Mann in  Form an die Seite gestellt. Davor war die Form nicht besonders konkurrenzfähig, weshalb die Hoffnung bleibt, dass die Cocktail Jet-Tochter heute barfuß einen Sprung nach vorne macht.

Genau wie erste Farbe des Ecurie Saint Martin, kann auch HELIADE DU GOUTIER (8) eine gute Form mitbringen. Hier zeichnet Trainer Sebastien Guarato verantwortlich. Die wohl beste Form stammt vom sicheren Sieg am 30. Dezember über Bahn und Distanz. Dabei konnte Gabi Gelormini schon einmal die hohe Nummer in der ersten Reihe kompensieren. Zuletzt lag sie im Schlussbogen im aussichtsreichen Windschatten der Stallgefährtin. Als diese aber einen Fehler machte, war die 4jährige auf sich allein gestellt, konnte aber dennoch das Podium ein wenig unter Druck setzen. Mit dem Rekord im Rücken und erneut ohne Eisen, ist hier viel möglich.

Im Sulky in Vincennes hat HUSHABYE (9) noch kaum Referenzen. Zweimal trat die Stute hier im Fahren und konnte nach Rang Acht vor einem Jahr  Mitte November nur eine Disqualifikation beisteuern. An diesem Tag griff sie auf der Überseite an und legte sich bei ruhiger Fahrt gerade neben die Spitze, als der Fehler folgte. Danach gab es drei Starts in Trabreiten, von denen die ersten beiden zu einem Ehrenplatz und einem sicheren Sieg führten. Genau wie Disqualifikation danach, hilft das aber wenig für die heutige Chancenberechnung. Erstmals fehlen zwei Eisen bei der Boccador De Simm-Tochter. Das sollte die Möglichkeiten, aber eventuell auch die Fehleranfälligkeit erhöhen.

Um die Jahreswende 2019/20 hat sich HAWAI ISLAND (10) mit vier Siegen in Folge auf die Notizzettel der Wetter getrabt. Kurz danach folgte aber eine lange Pause, aus der die Dubois-Farbe nur noch mit bestenfalls mittelmäßigen Leistungen zurückkehrte. Am 08. Februar konnte sie sich nach einem verbummelten Start wieder ins Gespräch bringen. David Bekaert nutzte auf der Überseite klug die Innenkante aus, um sich weiter zu verbessern und war zu Beginn des Einlaufs für einen Moment im Kampf um den Sieg. Trotz der mäßig schnellen Partie war der dritte Platz dann aber doch das Limit. Mit einer nachträglichen Herausnahme gab es noch ein Upgrade für Rang Zwei. Zuletzt verpasste sie in Cagnes-Sur-Mer die Startphase komplett und folgte schon mit großem Rückstand. Damit war der siebte Platz auch schon das Maximum.

Von Love You aus der Axelle Dark ist schon vorab eine große Hypothek für HYACINTHE DAXEL (11) gewesen. Zu Beginn der Laufbahn konnte die prominent gezogene Stute noch kleine Aufgaben für ihren Besitzer und Trainer Jarmo Niskanen für sich entscheiden. Zu der Zeit gab es auch noch viele Ausfälle, die jetzt scheinbar in den Griff bekommen wurden. Allerdings wird die Luft nach oben deutlich dünner. Auch der Verzicht der Eisen brachte keinen neuen Schwung. Mitte Januar war sie schon weit zurück als Achte die letzte trabende Kontrahentin und in einem kleinen Feld konnte sie Anfang Februar nur einen Gegner halten, wurde auf den letzten Metern aber selbst abgehängt.

HAPPY AND LUCKY (12) hat sich mit vielen Starts in Vincennes schon eine gewisse Härte erworben. Zu Beginn des Wintermeetings gab es auch schon einen Sieg, aber an dem Tag wurde nocht allzu viel abgefragt. Bei den letzten fünf Starts gab es vier Podiumsplätze, wobei vor allem der 25. Januar wegen derselben Distanz eine Erwähnung finden muss. Trotz der äußeren Nummer in der ersten Reihe bekam die Ready Cash-Tochter ein verdecktes Rennen und konnte sich durch den Schlussbogen auch noch von der Favoritin ziehen lassen. Vorne war Hinaya De Simm schon längst entflohen, aber sie selbst war bis ins Ziel auf Zug und nahm ein gutes drittes Geld mit. Ihre Vielseitigkeit und die Form wurde mit dem dritten Rang im Trabreiten bestätigt.

HERA DU GOUTIER (13) hat die geringste Rennerfahrung aller Teilnehmer, aber eine fast makellose Bilanz. Aus acht Starts stehen sechs Siege und ein Ehrenplatz. Die große Form des Stalles Duvaldestin wurde damit auch von ihr unterstützt. Die Stute ist nicht besonders schnell vom Start, hat aber eine große Endgeschwindigkeit. Damit ist natürlich auch ei  wenig abhängig vom Verlauf. Mitte November konnte sie sich in einer unterwegs flotten Partie bequem bis zur letzten Ecke in Position ziehen lassen und hatte dann alles sehr schnell zu Ihren Gunsten geklärt. Am 26. Januar funktionierte das nicht. Als Theo Duvaldestin im letzten Bogen zum Angriff ansetzte, war die Pace schon hoch. Ohne gänzlich erfasst zu sein, unterlief der Ready Cash-Tochter dann aber doch der erste Fehler der Karriere. Heute will der Trainer die Ehre wiederherstellen.

Trotz der vielen Unsicherheiten in der Karriere nutzte Trainer Matthieu Abrivard die erste Gelegenheit zu Jahresbeginn, um HINAYA DE SIMM (14) ohne Eisen an den Start zu bringen. Das endete im Fehler, war aber ganz sicher nicht nur auf die fehlenden Eisen zu schieben. An dritter Stelle innen liegend wurde die Fahrt auf dem Weg in den Schlussbogen noch einmal gebremst. Die Fuchsstute schonmb sich zusammen und machte den Fehler. Der wurde beim nächsten Start eindrucksvoll korrigiert. Über diese Distanz nahm Abrivard auch gerne die Todesspur in Kauf. Ausgangs des Schlussbogens überlief er die Spitze und strebte einem überlegenen Sieg entgegen. Dabei wurde der Rekord um über zwei Sekunden auf für diese Klasse starke 12,4 verbessert. Das gilt erst recht, weil die Marke noch nicht das Ende darstellte. Heute muss allerdings die zweite Reihe überwunden werden.

Tipp:
HINAYA DE SIMM (14)
HERA DU GOUTIER (13)
HELIADE DU GOUTIER (8)
HATIKA BOURBON (2)
HERMINE SIBEY (3)

Für die Kombinationen: HAPPY AND LUCKY (12) - HIGHNESS QUICK (6)