Den Sieg auf der kleinen Bahn aus dem Oktober in 12,7 konnte EFFIGIE ROYALE (2) noch nicht wiederholen. Mit ihrem grandiosen Speed ist die 7jährige aber auch sehr abhängig vom Rennverlauf. Zuletzt fand die aus dem zweiten Band einen passenden Zug, konnte in der schnellen Schlussphase keinen entscheidenden Boden gutmachen. Es reichte noch für den kleinsten Podestplatz, aber die siegreiche Decoloration war nicht anzutasten. Das sich der Champion für die Stute entschieden hat, spricht für sie. Er hätte hier auch andere Optionen gehabt.

Im stark besetzten Prix Helen Johanssen gab WILD LOVE (3) ihr Frankreich-Debüt. Als Sechste hielt sie sich aus dem Mittelfeld sehr tapfer. Und der Wechsel auf den langen Weg kommt für die Schwedin nicht von ungefähr. Auch in der Heimat hat sie schon mehrfach lange Distanzen absolviert. Ende Oktober traf sie über 2.640 Meter in der Golddivision unter anderem auf Amerique-Starter Moni Viking. In der prominent besetzten Partie war sie als Fünfte nicht weit vom Sieger entfernt und hat hier eine perfekte Aufgabe gefunden. Nur unter den Ladies kann es schon heute klingeln.

Streng an der Fahrerwahl gemessen, müsste ELITE DE JIEL (4) heute wieder Trab gehen. Matthieu Abrivard konnte die Stute Anfang Dezember nicht ins Rennen bekommen und wurde sofort disqualifiziert. Danach war David Thomain an der Startstelle vorgewarnt und ließ sich deutlich mehr Zeit, verlor aber auch etwas Boden. Ein guter Schlusskilometer brachte die beiden dennoch als Zweite in die Nähe von Decoloration. Danach riskierte er etwas mehr und konnte die erneut siegreiche Gegnerin schon ein mehr unter Druck setzen. Beim dritten Aufeinandertreffen innerhalb weniger Wochen sollte es die Wende geben. Wohl auch deshalb verzichtete der Trainer auf die Hintereisen. Und diesmal konnte die unglücklich festsitzenden Decoloration deutlich passiert werden. Der Sieger war für Matthieu Abrivard, der wieder in den Sulky zurückgekehrt war, unerreichbar. Auch zum Rest des Feldes klaffte mittlerweile eine Lücke. Völlig ohne Druck gab es dann aber 100 Meter vor dem Ziel doch noch einen verhängnisvollen Fehler. Also alle Eisen wieder rauf und David Thomain an die Fahrleine.

Im hohen Alter hat sich BELLE EMOTION (5) noch einige Highlights aufgehoben. Seit Mitte September gewann sie noch drei Prüfungen und holte im Dezember, siegreich in Vincennes, sogar noch einen neuen Rekord. Die Prodigious-Tochter ist sehr schnell aus dem Band und kann eine Partie auch Start-Ziel anführen, wie sie es am 20. Januar in Agen tat. Auch wenn in der Provinz ein Course A sicher gelöst wurde, ist ein Rennen eine Kategorie tiefer in Vincennes wohl ein wenig zu anspruchsvoll. Vermutlich wird Gabi Gelormini auch versuchen sich von Decoloration den Weg weisen zu lassen. Das könnte für die ersten Fünf reichen.

Die letzten beiden Formen spiegeln nicht die Leistungsstärke von DEESSE NOIRE (6) wieder. Am 17. Januar war sie aus der zweiten Startreihe zu weit aus einem durchweg schnellen Rennen. Das Finish bis hin zu Platz Sechs war schon das Maximum. Sechs Tage später erging es ihr noch schlechter. Über weite Wege bis in den Schlussbogen konnte die Neoh Jiel-Tochter gar nicht agieren. Ständig fand Anthony Barrier eine Wand vor sich. Wenn die 8jährige Platz und Zeit hat, dann ist sie wie im Dezember gesehen zu einer grandiosen Speedleistung fähig. Zweimal holte sie von weit hinten noch den Ehrenplatz.

Bis in den Juni des Vorjahres pausierte EOALIA DE HOUELLE (7) ein Jahr lang und nach vier erfolglosen Starts weitere vier Monate. Auch seitdem hat die Stute, die früher im Trabreiten sehr erfolgreich war, nichts gezeigt. Erst vor fünf Tagen ging sie im Einlauf nach verdecktem Rennen unter. Da hilft auch die Form von Christophe Martens wenig.

Von März bis Oktober musste DATCHA (8) pausieren und hat trotz intensiver Vorbereitung noch nicht annähernd die alte Klasse erlangt. Gerade bei den Disqualifikationen der letzten Wochen wurde sehr deutlich, dass sie unter Druck schwer auf den Beinen zu halten ist. Beide Ausfälle passierten ausgangs des letzten Bogens, wobei kaum ein Geld zu erzielen gewesen wäre. Sie muss schon sehr verdeckt laufen, um eine kleine Chance zu haben, die Quinte zu komplettieren.

Laufgewaltig, aber unsicher. Dieses Prädikat trifft schon lange auf CLASS ACTION (9) zu. Und in diesem Winter endeten auch wieder zwei der drei ambitionierten Versuche am Turm. Nur mit Jean Michel Bazire konnte die Stute glatt gehen und war sofort als Vierte in neuer Rekordzeit hinter Conchitana Jenilou und Crescendis stark unterwegs. Und der letzte Ausfall gibt wenig Hoffnung auf Besserung. Im zweiten Bogen lag sie schon relativ früh in guter Position, schlug aber bei der Tempoverschärfung immer wieder mit dem Kopf. Besitzer und Trainer Charles Dreux konnte sie einen Moment später nicht mehr auf den Beinen halten.

COUMBA KUKY (10) ist nicht mehr so konstant wie in früheren Jahren, aber dieser Winter hatte auch gute Auftritte. Bisher war die Stute unter den wenigen Starts im Monte alles andere als erfolgreich. Aber ganz aktuell sprengte sie von der Spitze mit einer strammen Pace das Feld, wurde dann aber selber leicht einkassiert. Sie selbst konnte noch das dritte Geld halten. Die beste Leistung der letzten Monate im Sulky gab es Mitte November. Unterwegs ließ sie sich vom späteren Sieger Elie De Beaufour in Position bringen und war als Vierte nicht einmal weit zurück. Gemessen an Form, muss sie auch hier eine Rolle spielen.

Das ALTEA DE PIENCOURT (11) beschlagen bleibt, wird kaum mit einer Vorbereitung auf ein anderes zu tun haben. Mit elf Jahren bleiben der Guelpa-Farbe nur noch wenige Tage bis zur Rente. Immerhin kehrt sie nach den Disqualifikationen auf eine kleine Ebene zurück.

Obwohl DONA VIVA (12) nicht ganz so regelmäßig startet, ist ihre Form nach wie vor sehr ordentlich, obwohl sie sich zuletzt zweimal auf Gruppe-Ebene wagte. In Cagnes-Sur-Mer konnte sie aus dem Mittelfeld im Sprint noch den fünften Scheck mitnehmen, ehe sie am Amerique-Sonntag auf dem kurzen Weg aus guter Lage gegen zu starke Gegnerschaft noch das letzte Geld einsammelte und dabei einen neuen Rekord erzielte. Hier trifft die Love You-Tochter schon eher auf ihr Parkett und gehört auf den Schein.

Mit ihren 100.000 Gewinnsumme in diesem Meeting, gehört DECOLORATION (13) zu den erfolgreichsten Pferden dieses Winters. Besonders beeindruckend war dabei der vollendete Hattrick in Vincennes, der der Frontrennerin trotz der Zulage geglückt war. Danach war das Rennglück aber aufgebraucht. Am 23. Januar kämpften zwei Gegner vehement um die Spitze, weshalb sich Tony Le Beller mit der zweiten Spur und einem Führpferd zufrieden gab. Der Windschatten ging auf dem Weg zum Schlussbogen aber ein und dahinter gab es kein Freikommen. Weit zurück geschoben holten die beiden als Maximum mit viel Speed noch Rang Drei raus. Acht Tage später wurden sie auf den letzten 700 Metern an der Spitze von einem großen Außenseiter attackiert. Da es dahinter ausreichend Platz gab, überließ Le Beller dem Angreifer die Führung und nahm selbst sofort wieder raus. Vorne wehrte sich der "Krumme" aber und innen konnte auch noch ein Konkurrent durchschlüpfen, weshalb es wieder nur zum kleinsten Podestplatz reichte. Mit der Rückkehr auf den langen Weg ist die Prince D'Escape-Tochter aber wieder in der Favoritenrolle.

Ende November fuhr Romain Derieux CONCHITANA JENILOU (14) und muss offenbar Gefallen der Stute gefunden haben. Nach einem guten Start hielt sie immer ihre Position und konnte auf dem Weg zu Platz Fünf noch spät einen Kontrahenten passieren. Dann übernahm Derieux auch die Verantwortung als Trainer und holte zwei starke Ehrenplätze über die Mitteldistanz. Dabei war der Start Mitte Januar besonders erwähnenswert, weil die 9jährige nun auch ihren Rekord um ganze zwei Sekunden drücken konnte. Aus dem Mittelfeld war die Endgeschwindigkeit sogar noch ein wenig stärker. In der Form darf man sie auch in dieser Gesellschaft sehr ernst nehmen.

Das CRESCENDIS (15) mit neun Jahren nicht mehr durchgehend die volle Schlagkraft zur Verfügung hat, überrascht nicht. Aber Trainer Jean Francois Senet kann sie immer mal wieder in sehr guter Form vorführen. Nachdem sie insgesamt unsicherer geworden ist und Anfang Januar kurz nach dem Start ausfiel, setzte sie beim nächsten Start als Dritte eine neue Bestmarke. Dann konnte auch der folgende Ausfall beim Montedebüt nicht wirklich enttäuschen.

So chancenlos wie es der Formenspiegel aussagt, ist BACHERRA DU MOULIN (16) sicher nicht. Die Stute sprang zuletzt unter dem Sattel, wo sie ohnehin sehr unsicher ist. Zum Zeitpunkt des Fehlers sollte sie auf der Gegenseite gerade einen Angriff starten und wollte wohl mehr als Adrien Lamy. Davor ist sie aber von jeder Schuld freizusprechen. Aus dem Mittelfeld wurde sie bis zur letzten Ecke immer weiter nach hinten geschoben und hatte noch jede Menge Reserven, als eine Kollision zum Ausfall führte. Die Hulk Des Champs-Tochter hätte das Rennen an diesem Tag mit freier Fahrt im Geld und unter 14,0 beendet. Heute muss sie aber Farbe bekennen. Mit der perfekten Ausschreibung ist der Grundstein gelegt.

Tipp:
WILD LOVE (3)
DECOLORATION (13)
ELITE DE JIEL (4)
EFFIGIE ROYALE (2)
DEESSE NOIRE (6)