Nada Más beendete die Vorsaison mit einem sicheren Sieg und sollte daran gleich anknüpfen können. Auch im vergangenen Jahr war er, sogar nach noch längerer Pause, beim Wiedereinstand sofort erfolgreich. Zu den Geschlagenen gehörte damals Ijsvink, dem auch danach noch die eine oder andere Platzierung gelang. Hier ist die Ausgangsposition günstiger als zuletzt und das Quartier hat große Form. Mindestens genauso gut sind die Aussichten von Chanel. Stets dem vom Fleck weg führenden Sieger folgend, initiierte die Stute noch einen Schlussangriff, der zwar abprallte, doch die Vorstellung war tadellos. Bud Spencer bot als Dritter beim vorletzten Start in Karlshorst einen Ansatz, war aber deutlich hinter den beiden Erstplatzierten und im Speed nur knapp vor Wildest Dreams. Der Siebenjährige hatte lange geführt, war dann auf den letzten hundert Metern sehr müde. In heutiger Hand war der Rennverlauf anschließend identisch mit dem Unterschied, dass das dritte Geld hauchdünn verteidigt werden konnte. Stärker als beide sollte Glorious Boko einzuschätzen sein, die sich wieder in feine Form gelaufen hat und nach langer Führung erst auf den letzten Metern gestellt wurde. In diesem Rennen bot sich auch Louisa erstmals wieder besser an, so dass auch sie für einen Platz in der Wette nicht mehr auszuschließen ist. Daran mag man bei Let‘s Gos Champ, der einige Längen hinter ihr über die Linie kam, weiterhin nicht recht glauben.   Unser Tipp: Nada Más – Chanel - Ijsvink Chancenvoll: Glorious Boko

Jacky Bros hielt sich in toller Manier nach einem offensiven Vortrag, der sie bereits 800 Meter vor dem Ziel an die Spitze brachte, bis zuletzt die Konkurrenz vom Hals. Beim Start zuvor hatte sie hier im Speed schon sehr stark ausgesehen. Die Konkurrenz scheint diesmal aber noch stärker zu sein. Major Ass wäre in bester Verfassung ebenfalls Sieganwärter, hat aber eine viermonatige Pause zu kompensieren. Die Stallgefährten wurden allesamt gleich gut vorgestellt, so dass es daran nicht scheitern sollte. Gian Luca Pasel zeigte sich in Gelsenkirchen nach der Auszeit ebenfalls gleich voll auf der Höhe und holte in zwei nicht leichten Aufgaben besseres Geld, weshalb ein Volltreffer hier keine Überraschung wäre. Einen solchen hätte auch Willow Bay Evert wieder einmal verdient, der am Sonntag trotz des etwas aufwändigeren Verlaufs den immer vor ihm liegenden Falco noch abfangen konnte. Jener hatte sich zuvor in guter Manier ein vier-Pferde-Rennen geholt, in dem Harley As ein ordentliches Deutschland-Comeback gegeben hatte. Ein vergleichbares Resultat wäre diesmal, zumal vom schlechten Startplatz, allerdings eine Überraschung. Free Bird lief hier aus dem zweiten Paar außen zum Ehrenplatz und lieferte danach in Gelsenkirchen zweimal grundsolide ab, der mitunter gezeigte explosive Speed scheint dem einstigen Seriensieger momentan aber etwas zu fehlen.   Unser Tipp: Gian Luca Pasel – Jacky Bros – Major Ass Chancenvoll: Free Bird

Nach drei Ehrenplätzen in Folge, bei denen er zweimal den Sieg schon vor Augen hatte, wäre On the Pasture ein Volltreffer zu gönnen. Aber auch diesmal wartet möglicherweise ein Bezwinger, denn Mockridge hat sich im Vorjahr von Start zu Start gesteigert und sollte sich nicht mehr allzu lange in dieser Gewinnklasse aufhalten. Lediglich der Nachteil des Jahresdebüts ist nicht wegzudiskutieren. Den hat auch Laith H Boko, dessen Auftritte als Zweijähriger überaus flott, in teilweise übermächtiger Konkurrenz aber noch nicht von Erfolg gekrönt waren. Hier ist dem Hengst einiges zuzutrauen. Ollivander hat in der laufenden Saison die hochgesteckten Erwartungen noch nicht voll erfüllt, doch sollte in neuer Hand vielleicht mehr drin sein. Fein in Form gelaufen hat sich Jana Greenwood, der nach geschontem Rennen am Sonntag erst ganz zuletzt das zweite Geld entrissen wurde. Siegverdächtig ist die Stute in dieser Gesellschaft allerdings ebenso wenig wie der stets liefernde, aber vom ersten Platz doch immer deutlich entfernte Peyton Manning. Bellas Bijou musste sich am Sonntag in starker Konkurrenz darauf beschränken, den Platz im Mittelfeld zu halten, nachdem sie zuvor vom Start gesprungen war. Das passierte Glossy Girl, so dass man diese Form nach zuvor zwei guten Auftritten ignorieren kann. Wenig Aussichten hat einmal mehr Höwings Wild Rose.

  Unser Tipp: Mockridge – On the Pasture – Laith H Boko Chancenvoll: Ollivander

Favori de la Basle liefert nur Topvorstellungen ab und kehrte nach dem Hamburger Ehrenplatz, wo er dem Sieger einen harten Fight lieferte, gleich wieder souverän auf die Siegerstraße zurück. Mit Desavi D ist ein interessanter Gegner zur Stelle, dessen Karlshorster Dopplerfolg nicht zu unterschätzen ist, zumal der jüngste Treffer noch aufgewertet wurde. Davor hatte der antrittsschnelle Däne die außen herum gefallende Quick Lady im Griff gehabt, die danach im Schlussbogen mit kleinen Platzgeldchancen angesprungen und auf der Derbybahn in besserer Gesellschaft chancenlos war. Mon Filou gelangen seine drei Vorjahressiege allesamt in den letzten vier Monaten, bevor er sich in bester Verfassung in die Pause verabschiedete. Horatio Fortuna schien in Hamburg im Rücken der Siegerin auf dem Weg zum zweiten Platz zu sein, als er im Einlauf das Geläuf verlor. Das Resultat sollte sich schnell korrigieren lassen. Wesentlich häufiger treten Galoppaden in jüngster Zeit bei Kjeld von Haithabu auf, der nun schon seit über einem Jahr nicht mehr in der Wette und zudem bei sechs von elf Starts disqualifiziert war. In früherer Bestform müsste man ihn auf der Rechnung haben. Bonduran d’Inverne gewann zuletzt im November 2019 in Halmstad, allerdings unter dem Sattel. Im Vorjahr gelang in Schweden wenig, so dass sich der Neuzugang trotz der beiden ordentlichen Probeläufe erst einmal vorstellen sollte.

  Unser Tipp: Favori de la Basle – Desavi D – Horatio Fortuna Chancenvoll: Mon Filou

Die Siegesserie von King of the Hill riss, doch dem nobel gezeogenen Wallach brach kein Zacken aus der Krone. Heute gibt es gleich Gelegenheit zur Klarstellung. Allerdings trifft er erneut auf Vivaldi Diamant, der anschliessend auch bei einem Gastspiel in München die erste Geige spielte. Der Diamant war aus dem zweiten Paar aussen in Berlin etwas stärker als der führende König. Ob es zu einem erneuten Duell um den Sieg kommt, ist jedoch unklar, denn es sind frische Sieger und Formpferde unter Order. Paladino kehrte in die Erfolgsspur zurück und gewann ein PMU-Rennen in Rekordzeit ganz überlegen. Heute wird mit Sicherheit mehr verlangt. Das trifft auch für Prime of Life zu, die sich eine massgeschneiderte Prüfung nicht entgehen liess. Davor allerdings hatte sie sich bereits deutlich Naidoo geschlagen geben müssen. Der Wallach ist nun wieder Seriensieger und war noch nie schlechter platziert als Erster oder Zweiter. Nicht ganz leicht einzuschätzen ist Electric Wood. Die Wiederqualifikation des Franzosen war keine wirkliche Offenbarung, weshalb er hier zu den Aussenseitern gehört. Iban Beuckenswyk hat kürzlich ein passendes Rennen im Speed gewonnen. Danach musste er Grenzen bekennen. Das war leider auch in dieser Saison bislang das Schicksal von Waterways, der rechnerisch nicht denkbar ist. Da sollte man sich eher mit Kelcy Beuckenswijk befassen, die einen guten Eindruck in der Feststellungsprüfung hinterliess. Die Stute belegte immerhin einen Ehrenplatz im Trostlauf zum Stuten-Derby.

  Unser Tipp: Vivaldi Diamant - King of the Hill - Naidoo

Chancenvoll: Paladino

Die Grenzen von Purple Rain hat man noch nicht gesehen. Er kann von einem Startplatz innen sein Rennen selbst gestalten, wie er es schätzt, doch er ist in der Klasse etwas aufgestiegen und kommt das erste Mal heraus in diesem Jahr. Ob die Konkurrenten das nutzen können? Arabesk Hazelaar hat sich in eine gute Form gelaufen und wäre ein passender Sieger. Der Wallach hat aber in der Wuhlheide stets etwas mehr gefallen können. Um das Kommando mitsprechen kann sicher auch Woodbrown Beauty. Die startschnelle Stute war auch letztens nach vorn gegangen, hatte den Sieger durchgewinkt und sich bis zum Einlauf als Zweite behaupten können. Noch mehr Einsatzfreude auf den letzten Metern wäre im wahrsten Sinne zielführend. Daran mangelt es bei Bonanomi CG sicher nicht. Der Stute sind Streichformen total unbekannt, so dass sie immer als Bank für die Kombinationswetten herhalten kann. Doch ob es mit dieser Nummer klappen kann mit dem Platz ganz vorne? Der wackere Vigo Bes startet in ein weiteres Jahr seiner langen Karriere. Auch wenn er in Magdeburg im September patzte, so gilt doch, dass er über Gras immer gefährlich war und wahrscheinlich auch noch sein wird, so es das Virus zulassen wird. Hier aber ist er erst einmal zweite Wahl, was trotz der Ansätze auch für Thunder Jet gilt, dessen Formkurve zwar in die richtige Richtung zeigt, doch die Gegner waren mehrfach doch etwas schwächer. Schliesslich ist mit Stand up eine weitere aussichtsreiche Kandidatin engagiert. Sie ist viel besser, als man dem Formenspiegel entnehmen könnte. Auf möglicherweise unpassend schwerem Untergrund baute sie letztens nach offensivem Vortrag jedoch viel zu früh ab. flat rate hall hatte es in Hamburg mit Doppelzulage zu schwer. Nach verdecktem Verlauf kann sie hier angenehm überraschen. Von Tufani Bes sah man im Vorjahr zu wenig, da sollte man auf Anhieb die Kirche allemal im Dorf stehen lassen. 

  Unser Tipp: Purple Rain - Bonanomi CG - Woodbrown Beauty

Chancenvoll: Stand up

Einefeine Besetzung hat ein pandemiebedingt verändertes Fritz-Brandt-Rennen gefunden. Die Amateure schauen zu. Ob die gewinnärmste Teilnehmerin am Ende die Nase vorn haben wird, scheint keineswegs ausgeschlossen. Jaya Energy war in Gelsenkirchen im Endkampf dichtauf und sollte nach der langen Auszeit gefördert sein. Ihre Bestzeit holte sie sich als Ultrafavoritin in Jägersro. Der Bänderstart sollte keine Hürde sein. Over the Cloud marschierte locker nach Hause, ehe er vor Ort innen zu lange eingemauert war, um mehr erreichen zu können. Für ihn gilt aber dasselbe wie für One Penny Black: Die Konkurrenz ist härter diesmal, was angesichts des Rennpreises nicht verwunderlich ist. Die Hamburger Stute kann flott beginnen und steigert sich mit jedem Start etwas mehr. Letztens war sie hinter Magic Love, die nach Pause feinen Speed aus dem letzten Paar aussen zeigte, während One Penny Black sich innen bis ins Ziel bemühte. Im zweiten Band muss man sich mit Jacy di Quattro befassen. Die Stute hatte beim aktuellen Treffer einiges an Rennglück, da sich an der letzten Ecke der Weg ins Freie auftat, so dass sie aus der Radfahrerlage überlegen zuschlagen konnte. Virginias Prime kennt keine Enttäuschungen. Er hat zwar länger nicht gewonnen, aber die Platzierungen waren aller Ehren wert. Mit einem Rekordlauf empfahl er sich und sollte exakt heute in Topform sein. Ready to Race verpulverte gegen ganz andere Pferde Energien in äusseren Spuren in der Breeders Crown, in Bayern liess sie nur starken Konkurrenten den Vortritt unbd darf nicht ausgelassen werden. Hour of Power ist fraglos kein schlechtes Pferd und auch hierzulande noch bekannt, doch die Formen aus Österreich können hier mit der Zulage einfach nicht reichen. Windspeed holte sich aus vergleichbarer Ausgangslage im Vorjahr die DAM. Bei der Generalprobe wirkte er nach offensivem Vortrag zu Beginn der Gegenseite bereits limitiert, ehe er sich sehenswert noch einmal aufraffte. Der Mann an Bord ist ein Plus. 

   Unser Tipp: Jacy di Quattro - Virginias Prime - Jaya Energy

Chancenvoll: Over the Cloud

Fight of the Night ist nun Seriensieger und steht voll im Saft. Das scheint aber auch von Nöten zu sein, denn die zahlenmässig überschaubare Konkurrenz hat es in sich. Im September etwa landete Kosy Occagnes vor ihm. Auch wenn er seitdem verbessert sein dürfte, ist die Hauber-Stute auch beim Jahresdebut nicht zu unterschätzen. Den ersten Jahresstart versemmelte New Flat OV. Der Tscheche hatte davor mehr als gefallen können. Beim Jahresdebut liess er sich zunächst nicht hetzen, setzte direkt hinter dem späteren Sieger aus dem letzen Bogen an, kam jedoch, keineswgs geschlagen, aus dem Takt. Sir Bourbon musste die Serie von dritten Plätzen abreissen lassen als Vierter, bot damit erneut die Form, die aber gleichwohl eigentlich nicht zum Sieg reichen kann. Von Moon Dock hat man heuer noch nichts gesehen, er bleibt zweite Wahl. Henriette Sisu bot als Dritte ihre Form, in Hamburg musste sie von weit hinten kommend einige Umwege im letzen Bogen zurücklegen und endete gefällig. Wer einen interessanten und chancenreichen Aussenseiter sucht, ist bei Prometheus gut aufgehoben. Der Schwede bolzte als Sieger in seiner Wiederqualifikation vorn Tempo und stand voll durch.

   Unser Tipp: Fight of the Night - New Flat OV - Prometheus

Chancenvoll: Kosy Occagnes