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162. Henkel-Preis der Diana

162. Henkel-Preis der Diana
Vorschau Düsseldorf, 02.08.2020
 
Internationale Top-Stuten im Düsseldorf-Klassiker um 500.000 Euro Preisgeld Weltklassejockey Frankie Dettori kommt in die Landeshauptstadt 
 
Am Sonntag findet auf dem Grafenberg mit dem 162. Henkel-Preis der Diana – German Oaks - das Düsseldorfer Galopp-Sportereignis des Jahres statt. Sechszehn hochkarätige Dreijährige aus England, Irland, Frankreich und Deutschland kämpfen über 2.200 Meter um eine halbe Million Euro Preisgeld (300.000 Euro plus Züchterprämie für die Siegerin) und viel Renommee. Bereits zum 15. Mal steht der Düsseldorfer Stutenklassiker, der sich in diesem Jahr so international wie nie präsentiert, unter dem Patronat von Henkel. Und als besondere Attraktion gibt sich die lebende Legende im Rennsattel, Weltklassejockey Frankie Dettori, die Ehre. Der 49-Jährige hat in seiner weltumfassenden Karriere fast alle Titel gewonnen. Aber der Henkel-Preis der Diana fehlt dem gebürtigen Italiener noch in seiner Sammlung. Vielleicht klappt es ja mit Miss Yoda (Trainer John Gosden, Newmarket) am Sonntag. Beginn der Veranstaltung ist um 10.55 Uhr, der erste Start erfolgt um 11.30 Uhr. 
 
Die Favoritengruppe im 162. Henkel-Preis der Diana (8. Rennen um 15.30 Uhr) führt allerdings Virginia Joy an, die mit Adrie de Vries nach dem Hamburger Eindruck ihres Gruppe-Sieges erste Chancen anmeldet. Marcel Weiß trainiert die Auenquellerin in Mülheim an der Ruhr. Mitbesitzer ist Peter M. Endres, der seit 22 Jahren als Präsident die Geschicke des Düsseldorfer Reiter & Rennverein lenkt. No Limit Credit (Trainer Andreas Suborics /Dario Vargiu) verfügt über bewiesene Klasse, läuft allerdings erstmals über 2.200 Meter. Kalifornia Queen (Andrasch Starke) und Flamingo Girl (Bayarsaikhan Ganbat) vertreten den Kölner Championstall von Henk Grewe. Doppelt vertreten ist auch Andreas Wöhler (Gütersloh). Stalljockey Bauyrzhan Murzabayev hat sich für die Etzeanerin For Pleasure entschieden, während Tangut dem Franzosen Clement Lecoeuvre anvertraut ist. Zwei Eisen im Feuer hat auch Trainer Markus Klug (Rath-Heumar), der mit Snow (Maxim Pecheur) und Sister Lulu (Martin Seidl) ein Wort mitsprechen möchte. Klug gelang im vergangenen Jahr mit Diamanta eine der größten Sensationen im Henkel-Preis der Diana. 
 
Ausländische Gäste das Zünglein an der Waage? 
 
Francis-Henri Graffard (43) gilt als Shootingstar in der französischen Trainerszene. Mit dem Sieg von In Swoop im 151. Deutschen Derby in Hamburg Horn gelang dem Traineraufsteiger ein weiterer Höhepunkt. Mit Tickle Me Green (Ronan Thomas) und Moon A Lisa (Olivier Peslier) bietet der in Chantilly ansässige Spitzentrainer zwei veritable Chancen um die klassische Krone auf. Als eine weitere internationale Teilnehmerin ist die Irin Silence Please unter Tom Madden höchst interessant. Ihre Trainerin Jessica Harrington eilt in Irland nicht nur im Hindernis-Metier von Erfolg zu Erfolg. 
 
Fritz Henkel Stiftungsrennen und BBAG-Auktionsrennen als weitere Höhepunkte 
 
Auch das Rahmenprogramm an diesem großen Galopp-Festtag mit zwölf Leistungsprüfungen in Düsseldorf ist exzellent. Im Fritz Henkel Stiftungsrennen (Gruppe III, 1.600m, 55.000 Euro, 10. Rennen um 16.40 Uhr) reist Aviateur (Adrie de Vries) für das Mülheimer Quartier von Trainer Jean Pierre Carvalho als Favorit in die Landeshauptstadt. Beachtenswert sind auch der in Mailand auf Gruppe III-Ebene erfolgreiche Runnymede, der von René Piechulek gesteuert wird. Stall Salzburg zeichnet als Besitzer, Sarah Steinberg trainiert Runnymede in München. Für eine Überraschung kommen Trainer Andreas Wöhlers Axana (Clement Lecoeuvre), die Vorjahreszweite in den German 1000 Guineas und die in einer französischen Listenprüfung erfolgreiche Preciosa (Olivier Peslier) für Chantilly-Trainer Francis-Henri Graffard in Frage. Preciosa wurde für das Rennen nachgenannt. Ein weiterer Höhepunkt: Im mit 37.500 Euro dotierten Grafenberger BBAG-Auktionsrennen Harzburg kommen neun Pferde an den Start. 
 
Ein weiterer interessanter Bestandteil des Programms ist die „Wetten, dass…?!? 2.0 Mega-Viererwette der Woche. 25.000 Euro sind in der Viererwette des 11. Rennens (Persil-Rennen, Ausgleich III, 2.200m um 17.15 Uhr) zu gewinnen. Wer alleine die ersten vier Pferde in richtiger Reihenfolge vorhersagt, erhält dieses Summe ausgezahlt. Eine zweite Viererwette mit einer Garantieauszahlung von 10.000 Euro gibt es im Henkel-Preis der Diana. 
 
Der größte und wichtigste Düsseldorfer Renntag des Jahres steht auch diesmal wieder unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Thomas Geisel. Das Preisgeld-Volumen in den zwölf Rennen beträgt insgesamt 659.333 Euro plus 112.086,61 Euro Züchterprämie. 129 Pferde kommen an den Start, darunter auch Galopper aus der Grafenberger Trainingszentrale von Sascha Smrczek (4) und Ertürk Kurdu (1). 
 
Wettbewerb um die spektakulärsten Hüte: 
 
Zu den Höhepunkten des Programms gehört auch in diesem Jahr wieder der Schwarzhaupt-Hut-Contest, bei dem während des Renntages die schönsten Hüte prämiert werden. Die Bewerbungen wurden zuvor mit Fotos online eingereicht. Die Siegerehrung findet mit Düsseldorfs „First Lady“ Vera Geisel gegen 13.50 Uhr auf dem Geläuf statt. 
Rennbahn-Geschäftsführerin Andrea Höngesberg weist ausdrücklich darauf hin, dass es keinen Sinn macht, ohne eine gültige Eintrittskarte am Sonntag auf den Grafenberg zu reisen. „Tageskassen sind am Veranstaltungstag nicht geöffnet. Ein kleines Online-Kartenkontingent war in Kürze vergriffen. Wir sind restlos ausverkauft“. Lediglich 150 Karten waren im freien Verkauf erhältlich. Die Veranstaltung kann live über unsere Webseite www.duesseldorf-galopp.de und auf dem Youtube-Kanal des Verbandes Deutscher Galopp verfolgt werden. 
 
 
Kurzportraits Starterinnen Henkel-Preis der Diana 2020 
 
1 - No Limit Credit (Startbox 8)
 
Gewann in diesem Jahr das Schwarzgold-Rennen in Köln und war Zweite in den German 1000 Guineas. In beiden Rennen ging es über 1600 Meter, deshalb ist der Sprung auf eine weitere Distanz das Fragezeichen hinter ihrem Start. Jockey Dario Vargiu, 43, reist aus Italien an, 2016 gewann er das Deutsche Derby auf Isfahan. Hinter dem Gestüt Karlshof steht die Familie Faust aus Frankfurt, trainiert wird die Nummer 1 des Rennens von Andreas Suborics in Köln, er gewann die „Diana“ als Jockey 2004 mit Amarette. 
 
2 - Kalifornia Queen (Startbox 12) 
 
Sie gehört dem Stall Torjäger von Lars-Wilhelm Baumgarten und Fußball-Profi Nick Proschwitz, im Training ist sie bei Champion Henk Grewe in Köln. Jockey Andrasch Starke, 46, hat die „Diana“ seit 1996 sechsmal gewonnen. Kalifornia Queens bisher wichtigster Sieg war der Ende Mai im Diana-Trial, einem Gruppe II-Rennen in Berlin-Hoppegarten, anschließend war sie Dritte in einem Derby-Trial in Hannover. 
 
3 - Tickle Me Green (Startbox 13) 
 
Besitzer ist das Gestüt Görlsdorf von Heike Bischoff-Lafrentz, es liegt in der Uckermark. Es stellte die Stute im Winter nach Frankreich, wo sie Trainer Francis-Henri Graffard noch am 20. Juli zu einem Sieg in einem Listenrennen in Vichy führte. Spektakulär war der Stil: Sie überrollte vom letzten Platz kommend das gesamte Feld. Graffard ist der Trainer des aktuellen Derby-Siegers In Swoop, den in Hamburg Ronan Thomas, 42, steuerte. Und der reitet jetzt Tickle Me Green. 
 
4 - Virginia Joy (Startbox 6) 
 
Die Stute im Mitbesitz von Peter Michael Endres, Präsident des Düsseldorfer Reiter- und Rennvereins, kommt mit einem Sieg im Hamburger Stutenpreis im Gepäck an den Start, wo sie u.a. vor Zamrud und For Pleasure war. Es war der bislang größte Erfolg für Trainer Marcel Weiß, der in seiner ersten Saison in Mülheim/Ruhr reitet. Jockey Adrie de Vries, 51, war schon Champion in Deutschland, den Niederlanden und Katar. 
 
5 - Ocean Fantasy (Startbox 10) 
 
Jean-Pierre Carvalho, Trainer in Mülheim/Ruhr, sattelte sie im vergangenen Oktober zum Sieg im renommierten Preis der Winterkönigin in Baden-Baden. Bei zwei Starts in der laufenden Saison war sie zuletzt Dritte im Berliner Diana-Trial hinter Kalifornia Queen und Snow. Besitzer ist das Gestüt Höny-Hof von Manfred Hellwig aus dem hessischen Oberaula. Ihr englischer Jockey Jack Mitchell, 31, gehört zu den häufigen Gästen auf Deutschlands Rennbahnen. 
 
6 – Zamrud (Startbox 2) 
 
Nur um wenige Zentimeter war Zamrud im Hamburger Stutenpreis hinter Virginia Joy zurück, womit sie eine etwas unglückliche Leistung im Berliner Diana-Trial schnell korrigierte. Sarah Steinberg trainiert sie in München für das bayerische Gestüt Hachtsee der Familie von Norman. Als Reiter wurde der Franzose Anthony Crastus, 35, verpflichtet. Er war schon in Hamburg im Sattel, zählt seit Jahren zur erweiterten Spitze in seiner Heimat. 
 
7 - Silence Please (Startbox 14) 
 
Die lange Reise aus dem Stall von Jessica Harrington in Irland tritt diese Stute an, die bei vier Starts dreimal gewann, zuletzt Dritte in einem stark besetzten Rennen in Naas war. Sie gehört einer Besitzergemeinschaft des Syndikats Team Valor aus den USA und dem Filmproduzenten Gary Barber, Ex-CEO von Metro-Goldwyn-Mayer. Im Sattel sitzt Tom Madden, ein Auszubildender, der erst eine Handvoll Rennen gewonnen hat, allerdings zwei davon auf Silence Please. 
 
8 - Paloma Ohe (Startbox 5) 
 
Aus Berlin-Hoppegarten kommt Paloma Ohe, dort wird sie von dem ehemaligen Hindernisjockey Jan Korpas für Heinz-Dieter Jarling trainiert, ein Unternehmer in der Flüssiggas-Branche. Die Stute war Vierte in den German 1000 Guineas und Fünfte in der Hamburger Stutenmeile. Über 2200 Meter ist sie noch nie gelaufen. Jockey Michal Abik, 28, war Champion in Polen und der Slowakei, reitet in seiner ersten Saison in Deutschland. 
 
9 – Snow (Startbox 3) 
 
Die zweite Vertreterin des Gestüts Görldorf in diesem Rennen, sie wird trainiert von Markus Klug auf einer privaten Trainingsanlage in Köln-Heumar. Zusammen mit Jockey Maxim Pecheur, 29, repräsentiert er das Team der Vorjahressiegerin Diamanta. Eine Wiederholung ist nicht ganz unmöglich, denn Snow war jeweils Zweite in den Diana-Trials in Berlin-Hoppegarten (hinter Kalifornia Queen) und Mülheim/Ruhr. 
 
10 – Tangut (Startbox 11) 
 
Hinter dem Besitzernamen Darius Racing steht Dr. Stefan Oschmann, CEO des Pharmakonzerns Merck. Er unterhält bei mehreren Trainern einen erfolgreichen Rennstall, Tangut wird von Andreas Wöhler in Spexard bei Gütersloh vorbereitet. Den Henkel-Preis der Diana hat dieser dreimal von 2014 bis 2016 gewonnen. Der Franzose Clement Lecoeuvre, 22, ist im ersten Jahr in Deutschland tätig. 
 
11 - Miss Yoda (Startbox 1) 
 
Für 290.000 erwarb sie der nahe London lebende Unternehmer Georg von Opel als Jährling in Iffezheim aus dem Besitz des Gestüts Etzean und stellte sie zum englischen Spitzentrainer John Gosden. Sie war zweijährig schon auf Gruppeebene platziert, gewann im Juni ein Listenrennen über 2300 Meter in Lingfield, lief danach in zwei stark besetzten Grupperennen schwächer. Ihr Reiter Frankie Dettori, 49, wird von nicht wenigen Experten als bester Jockey aller Zeiten angesehen, aktuell eilt er wieder von Sieg zu Sieg. Die „Diana“ fehlt noch in seiner Erfolgsliste, 2016 war er im Sattel von Architecture Dritter. 
 
12 - Moon A Lisa (Startbox 4) 
 
Nummer drei der Görlsdorferinnen, auch wenn sie vor wenigen Tagen an den französischen Unternehmer Samuel de Barros verkauft hat, der erst seit wenigen Jahren im Vollblutsport engagiert ist. Der zweite Platz in einem 2100-Meter-Rennen in Paris-Longchamp macht sie zu einer Anwärterin auf einen vorderen Rang, zumal die von Francis-Henri Graffard trainierte Stute von Olivier Peslier, 47, geritten wird, seit Jahren einer der besten Jockeys der Welt. 
 
13 - Flamingo Girl (Startbox 16) 
 
Eine weitere Vertreterin aus dem Championstall von Henk Grewe, sie steht im Besitz von Stefan Hahne, Vorstandsvorsitzender eines IT-Unternehmens in Andernach. Im Mai hat Flamingo Girl in Düsseldorf den Henkel-Stutenpreis gewonnen, war danach allerdings zweimal hinter mehreren jetzigen Gegnerinnen nur Fünfte. Im Sattel sitzt Bayarsaikhan Ganbat, 35, der in Ratingen wohnt und somit etwas Lokalkolorit in das Rennen bringt. 
 
14 - Elle Memory (Startbox 7) 
 
Das im Sauerland gelegene Gestüt Wittekindshof des Dortmunder Unternehmers Hans-Hugo Miebach hat die „Diana“ seit 1996 schon fünfmal gewonnen, darunter 1995 mit Elle Memorys Mutter Elle Danzig. Deren Tochter meldet spätestens seit dem Sieg im Juni im BMW Preis Düsseldorf durchaus Chancen auf einen vorderen Platz an. Trainer Peter Schiergen hat das Rennen viermal als Trainer und 1994 auch als Jockey gewonnen. Reiter ist der seit geraumer Zeit in Deutschland tätige Lukas Delozier, 22. 
 
15 - For Pleasure (Startbox 15) 
 
Der Aufstieg des Kasachen Bauyrzhan Murzabayev, 27, ging im deutschen Rennsport geradezu raketengleich nach oben. 2019 wurde er 112 Siegen erstmals Champion und auch 2020 liegt er wieder deutlich an der Spitze der Statistik. Sein Ritt For Pleasure im Besitz des Gestüts Etzean der Familie Weil-Dassbach aus Frankfurt gehört nach dem dritten Platz im Hamburger Stutenpreis hinter Virginia Joy und Zamrud zu den chancenreichen Außenseiterinnen, sie ist eine von zwei Starterinnen von Trainer Andreas Wöhler aus Spexard. 
 
16 - Sister Lulu (Startbox 9) 
 
Als letztes Pferd ist die Stute im Besitz des Stalles Simply Red von Thomas Schäffer aus Rastatt ins Feld gerückt. Trainiert von Markus Klug hat sie sich die Teilnahme als Zweite knapp hinter Elle Memory im BMW Preis Düsseldorf verdient. Schon damals saß Martin Seidl, 26, im Sattel, er wird die Außenseiterin erneut steuern.