02:29:08
Rennen
Heutige Rennen
Schweden
Dänemark
Frankreich
England
Südafrika
Irland
Neuseeland
Australien

Freie Fahrt für Jean Philippe Dubois?

Freie Fahrt für Jean Philippe Dubois?
Quinte 10. Juli 20,15h Cabourg
 
Vor einer Woche war die Königswette an dieser Stelle sehr krumm eingekommen und nur schwer vorherzusagen. Auch heute ist das Feld voll und offen besetzt. Zwei der vier frischen Sieger sind sicher in der Gunst der Wetter weit vorne. Carioca (11) wurde nach einem sehr starken Vortrag von Thomas Levesque in Amiens ihrer Favoritenrolle gerecht. Aus dem ersten Band konnte Dino Du Bourg (3) zu sehr viel höheren Odds in Chartres überraschen. In dieser Partie war auch Diamond Charm (15) unterwegs und konnte trotz der Disqualifikation am ehesten beeindrucken. Wenn die Victoria Dreams-Farbe an diesem Tag freie Fahrt gehabt hätte, wäre er wohl als Sieger hervorgegangen (siehe Referenzrennen).
 
Prix Du Sap / 20.15h / 32.000 Euro - 2.750m Bänderstart
 
Referenzrennen:
Samstag, 20. Juni, Chartres
DINO DU BOURG (3) - Sieger
DIAMOND CHARME (15) - disqualifiziert
 
-----2.750m-----
 
CAID DE LAPRELLE (1) hat in Cabourg noch keine nachhaltigen Spuren hinterlassen. Der bislang einzige Start vor über drei Jahren wurde ohne Geld beendet. Trainer Aude Lemoine hat aber guten Grund wieder in die Normandie zu fahren. Spätestens mit dem Sieg am 07. Juni aus Chartres ist die Form wieder anwesend. Dabei hatte Anthony Barrier gar keinen guten Verlauf. Eine Runde vor dem Ziel war er aus der Halbspur ein wenig unfreiwillig zum Handeln gezwungen gewesen und legte sich fortan an die Seite des Führenden. Mit einem gut getimeten Druck im Schlussbogen konnte er noch einmal kurzzeitig einparken und war im Einlauf nach einer deutlichen Aufmunterung sofort auf der Siegerstraße. Vierzehn Tage später war der Ausflug auf die Grasbahn bei den Amateuren nur als letzter Moralaufbau genutzt worden. Mit Yoann Lebourgeois im Sulky, der als Spezialist für Cabourg gilt, wird die Aufgabe heute sehr ernst angegangen.
 
DUC LEBEL (2) debütiert in Cabourg, der Rechtskurs stellt aber kein Problem dar. Der Wallach hat erst im Mai eine einjährige Pause überwunden und sich seinen Hafer dann in Amateurfahren verdient. Das macht den Sprung in die heutige Klasse zur Herausforderung. Den bislang besten Auftritt nach der Auszeit machte er beim letzten Start in Laval. Trotz des mit Abstand aufwendigsten finalen Kilometers, schnupperte er auf den letzten Metern am Triumph. Nur einen Kopf hinter dem Sieger war es aber der kleinste Podiumsplatz.
 
Die Wege von Franck Nivard und DINO DU BOURG (3) haben sich erst zweimal gekreuzt. Dieses Duo funktionierte aber schon als Zweite vor einem Jahr und am 20. Juni diesen Jahres siegreich in Chartres. Der aktuelle Treffer kam aber eher überraschend zu Stande, wenn man die vorherige Form und den Totokurs von 170 für 10 betrachtet. Es bedurfte auch einer sehr gut eingeteilten Fahrt und eine überraschend große Attacke aus dem Schlussbogen heraus. Den einstigen Vorteil von zwei, drei Längen konnte Francky nur mit ständiger Unterstützung verteidigen. Das Ziel auf der kurzen Gerade von Chartres, hätte nicht sehr viel später kommen dürfen. Der Anspruch steigt heute an, aber von der Grundmarke sollte ein ähnlich defensiver Auftritt in die Wette führen.
 
Nach fast einem halben Jahr Auszeit von CASPAR BASS (4) ging Franck Nivard im Sulky das Rennen recht offensiv an. Nach der frühen Führung sah er sich aber sofort nach einem passenden Rücken um. Unterwegs war er weiterhin auf eine gute Lage bedacht und wechselte bei der ersten Gelegenheit in die zweite Spur. Der ganze Aufwand war umsonst. Im Schlussbogen musste er den 8jährigen entkräftet aus dem Feld steuern. Ein Start später wird man kaum den Trainingsrückstand antrainiert haben.
 
DYNAMIC CHARM (5) ist ein wenig was zum Spekulieren. Der Hengst hat schon im November eine längere Pause erhalten, war aber seit Mai Ende Mai viermal im Renngeschehen unterwegs. Lediglich Mitte Juni machte man barfuß ein wenig ernst und nahm das vierte Geld mit. Ein Nachwuchsfahren auf dem grünen Untergrund war natürlich noch nicht die größte Herausforderung, macht aber klar, dass die Fähigkeiten gezielt eingesetzt werden. Das soll auch heute mit fehlenden Hintereisen der Fall sein. Ein wenig Zweifel bleiben aber, ob die Form auch für die Königswette in Cabourg reicht.
 
DINES DU CHATELET (6) hat schon ewig nichts Ansprechendes mehr angeboten. Ob mit oder ohne Eisen machte da keinen Unterschied. Laut dem Trainer ändert sich das heute aber. Die Arbeitsleistungen waren sehr viel besser, weshalb auch ein Catchdriver mit Format verpflichtet wurde. Wie ernst man diese Warnung nimmt, sei jedem selbst überlassen. In den Kombination ist die Stute aber gut untergebracht.
 
Nach dem späten Jahresstart hat sich CASCADE MUSIC (7) bislang schwer getan, die Form wiederzufinden. Am 14. Mai war die Stute in jedem Fall noch nicht wieder auf dem Posten und wurde bei den nächsten beiden Starts jeweils in Nachwuchshand gesteuert. Ende Mai reichte es über Gras nicht für Geld, aber in Graignes verteidigte sich die 8jährige gegen Chouan Du Hour für den fünften Platz sehr tapfer. Der Trainer kehrt in den Sulky zurück und geht als Außenseiter an den Start.
 
CHOUAN DU HOUR (8) hat knapp unter der Gewinnsummengrenze ein ideales Engagement gefunden. Auch die Form ist nach nur vier Jahresstarts leicht ansteigend. In Graignes bekam Francois Lecanu den Wallach erst spät ins Laufen, näherte sich als Sechster allerdings stark dem Rekord an. Der liegt bislang aber auch bei schmalen 15,2 und muss heute wohl fallen, wenn es in die Wette gehen soll. Rückblickend sollte es beim Start am 21. Juni wohl auch nicht mehr werden. Nur ein Rang besser und man hätte den 8jährigen aus dem zweiten Band sicher nicht am Ablauf gesehen.
 
-----2.775m-----
 
DIMO D'OCCAGNES (9) hat im Winter häufiger an Quinte-Rennen in Vincennes teilgenommen. Nach einer guten ersten Hälfte fehlte ihm zum Ende der kalten Jahreszeit aber der Biss. Für den Wallach kam die Corona-Pause wohl zu einem guten Zeitpunkt. Auf der Grasbahn von Evreux zeigte er mit Zulage in jedem Fall wieder Laufbereitschaft und startete aus dem Mittelfeld weit außen  einen späten Angriff. Mit viel Speed setzte er den Sieger noch stark unter Druck, ohne dass Jean Francois Senet die Zugkappe ziehen musste. Auf so ein Comeback lässt sich auch auf dem veränderten Untergrund ein positiver Schluss ziehen.
 
Das DJANGO DES CHARMES (10) zurück auf vollen Beschlag wechselt, muss kein Ausschlusskriterium sein. Ende Mai beende der Hengst die Corona-Pause mit einem Ehrenplatz in Graignes in dieser Konstellation. An diesem Tag hätte es wohl auch zum Sieg gereicht, aber Sebastien Ernault musste den 7jährigen beim Angriff im letzten Bogen noch einmal kräftig korrigieren, weil dieser von der dritten Spur zurück in die zweite drängelte. Bei den folgenden Starts ging es zwar auch in die Gelder, aber der Eindruck war nicht mehr ganz so kräftig. Am 06. Juni verlor er auch im Einlauf drei Längen auf den siegreichen Domino Dream.
 
Auch Thomas Levesque nimmt Geschenke gerne an. Bei der Rückkehr von CARIOCA (11) am 11. Mai in Le Croise-Laroche saß er im letzten Bogen eigentlich rettungslos mit vollen Händen fest. Zu Beginn des Einlaufs öffneten sich aber alle Tore und der Junior Trainer konnte die vorhandenen Reserven ohne Umwege zum Sieg ausnützen. Dabei wurde sogar ein neuer Rekord erzielt. Nur ein Zehntel unter dieser Marke reichte es beim folgenden Start nur zum kleinsten Geld. An dem Tag wäre schon frühzeitig reichlich Platz zum Angreifen gewesen, aber das Maximum war erreicht. Ganz aktuell lief es in Amiens wohl anders, als sich Thomas Levesque vorgestellt hat. Als er in der zweiten Spur seine Deckung verlor, sah er sich gezwungen selber die Führung zu übernehmen. Das gelang nur über eine Rochade. Der Aufwand sollte aber kompensiert werden und so drosselte er die Fahrt bis in den Einlauf merklich ab. Auch als er an der letzten Ecke schon deutlich passiert wurde, blieb er sehr cool und konterte bis ins Ziel zum Sieg mit einer Länge Vorsprung. Mit diesem Treffer auf dem Rechtskurs von Amiens räumte man auch die letzten Zweifel aus, ob es auch im Uhrzeigersinn funktioniert.
 
D´ARTAGNAN FRANCE (12) war in diesem Jahr schon sehr fleißig, aber nicht wirklich erfolgreich. Aus ganzen neun Versuchen gab es lediglich drei kleine Gelder. Ein kleiner Lichtblick war aber der aktuelle Start. Dabei musste er auch schon eine Zulage ausgleichen und geriet beim Angriff im Einlauf in eine Kollision, die den ganzen Schwung kostete. Alles in allem ist er aber wieder Außenseiter.
 
Trainer Loic Peschet bereitet seinen alternden Star DOMINO DREAM (13) nur noch sehr gezielt auf ausgesuchte Prüfungen vor. Nach dem Shutdown gelang das mit einer Spazierfahrt Ende Mai in Graignes auch sehr gut. Der Wallach bedankte sich am 06. Juni mit einem knappen, aber recht sicheren Sieg in Laval. Allerdings stehen die Vorzeichen heute wieder auf "Prepare". Eisen rauf bedeutet auch runter vom Schein.
 
Am 06. Juni legte CARRE NOIR (14) als Dritter zwei Längen hinter Domino Dream seine beste Saisonleistung auf das Parkett. Die Wiederholung blieb aber aus. In Caen ging er nach langer Führung völlig unter und wird heute wieder "resettet". Der Trainer lässt ihn rundum beschlagen antreten und nimmt die Leinen selbst in die Hand.
 
Nach Siegen führt DIAMOND CHARME (15) mit seinen sechzehn Treffern das Feld klar an. Aber der Wallach war nie in der Zentrale ganz vorne. Mit zwei Ehrenplätzen in Vincennes und auch zwei Treffern in der besseren Provinz kann der 8jährige auf einen erfolgreichen Winter zurückblicken. Auch der Start in die Zeit nach dem Lockdown ist dem Prodigious-Sohn mit den dritten Plätzen über Gras gut gelungen. In Chartres sollte es dann auch auf sandigem Untergrund ernst werden, aber Jean Philippe Dubois zeigte sich, wie so oft, von einer ultradefensiven Art, und fand im letzten Bogen nur noch eine Wand vor sich. Kurz bevor der 7jährige über die Kontrahenten "drüber geklettert" wäre, verfiel er verständlicherweise in den Galopp. Mit einer nur unwesentlich besser eingeteilten Fuhre, wäre alles möglich gewesen. Genau das soll heute nachgeholt werden, wobei man bei diesem Stall das Wort "kann" dazu sagen muss.
 
COMETE DES VAUX (16) hat sich in diesem Jahr in bester Manier präsentiert und nach zwei Ehrenplätzen in Vincennes in Cherbourg aufgetrumpft. Ihre Pause seit dem 01. März hat aber laut Aussage des Trainers nichts mit dem Shutdown zu tun. Vielmehr war es eine gesundheitliche Einschränkung, die sie ohnehin zur Auszeit zwang. Das erklärt auch lediglich die Abnahme der Hintereisen, was wiederum auf einen defensiveren Vortrag schließen lässt.
 
Tipp:
DIAMOND CHARME (15)
CARIOCA (11)
CAID DE LAPRELLE (1)
DINO DU BOURG (3)
DIMO D'OCCAGNES (9)
 
Für die Kombinationen: CHOUAN DU HOUR (8) - DINES DU CHATELET (6) - DJANGO DES CHARMES (10)