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Hamburgs große Saison beginnt am Ostermontag

Hamburgs große Saison beginnt am Ostermontag
Vorschau Hamburg, 22.04.2019

Am von vielen Traberfans herbeigesehnten Ostermontag steht in Bahrenfeld das traditionelle Schwarzer Steward-Rennen als erstes von rund einem Dutzend höher dotierter Standardrennen im weiteren Saisonverlauf zur Entscheidung an. Offizieller Rennbeginn ist gegen 14.00 Uhr, doch man wird gut beraten sein, sich schon eine Stunde früher auf der Bahn selbst einzufinden oder den heimischen Bildschirm anzuschalten. In drei Qualifikationen und Probeläufen treten etliche bereits zuchtrennerprobte Traber an, darunter einige aus dem Gestüt Lasbek, für dessen Qualitätslot seit einiger Zeit Josef Franzl verantwortlich zeichnet. Auch andere Topquartiere wie u.a. die Ställe von Marion Jauss und Ulrich Mommert sind mit interessanten Comebacks vertreten.
 
Der „offizielle“ Teil des Ostermontags sieht sportlich neun Prüfungen, darunter zwei Vorläufe und das Finale zum mit insgesamt 22.000 Euro dotierten Schwarzer Steward-Rennen vor. Für die Wetter steht vom 3. bis 6. Rennen eine insgesamt recht offen wirkende V6 mit 10.000 Euro Garantieauszahlung im Focus, die Viererwette wird gleich dreimal angeboten. Ein buntes Rahmenprogramm, speziell für die Jüngeren mit Ponyreiten, Hüpfburg und Kasperltheater, wird für die gerade von neuen Besuchern begrüßte Abwechslung sorgen.
 
Erinnerungen an eine Legende
 
Schwarzer Steward – nur wenige Pferdenamen haben sich so in das Gedächtnis der norddeutschen Traberfans eingebrannt wie jener des außergewöhnlichen Wallachs, den der legendäre Kurt Hörmann vor genau 40 Jahren gezüchtet hat. 58 Siege und 63 Platzierungen gelangen dem von Hans Lehmkuhl für den Stall Lugewa trainierten Keystone Steward-Sohn der Schwarzen Arabeske, die in der Zucht für weitere Ausnahmetraber wie die Superstute Irisante oder Derbysieger Pik König verantwortlich war. In weniger als zehn Prozent aller 132 Starts in der exakt zehn Jahre dauernden Rennlaufbahn kam Schwarzer Steward ohne Geld zurück in den Stall, statistisch betrachtet nur einmal pro Saison. In den anderen Rennen verdiente der 1:15,5-Traber 133.818 Euro. Als Krönung seiner Laufbahn gilt der Erfolg im Deutschland-Pokal 1985, als er in dem damals wichtigsten deutschen Bänderstartrennen für Inländer eine zuvor endlos scheinende Bahrenfelder Siegesserie auf allerhöchstem Niveau fortsetzte.
 
Große Fußstapfen
 
Im diesjährigen Schwarzer Steward-Rennen wird, nachdem sich früher schon überragende Traber wie z.B. Banks, Paymybills Diamant, Lighten up Today oder Goldy Stardust in die Siegerliste eintrugen, der Nachfolger von Voyage d’Amour gesucht. Deren Stern ging vor zwölf Monaten auf, im weiteren Saisonverlauf kam sie auf eine bemerkenswerte Gewinnsumme von mehr als 50.000 Euro. War die Stute damals mit Mike Lenders aus ihrem französischen Quartier in der Normandie angereist, hat es der klare diesjährige Favorit nicht ganz so weit: Bislang ungeschlagen, gilt der vierjährige Wallach Velten Limelight in der Hand des niederländischen Champions Rick Ebbinge nicht nur als Favorit im 1. Vorlauf, sondern auch für den Gesamtsieg. Der 2. Vorlauf, in dem etwas gewinnreichere Pferde antreten, ist erheblich ausgeglichener besetzt, so dass sich mindestens ein aus Fikonia AM (Michael Nimczyk), Ian Greenwood (Ronald de Beer), Exclusive Fire (Victor Gentz) und Lucky Lady Blue (Jörgen Sjunnesson) bestehendes Quartett Hoffnungen auf den Sieg machen kann.
 
Diesmal Hannah?
 
Das Jahresdebüt von Hannah Hazelaar (Michael Nimczyk), die eine dreistellige Zahl von Besitzern und deutschlandweit noch mehr Fans hat, war gut, aber nicht von Erfolg gekrönt. In einer Zielfotoankunft, in der die ersten drei Pferde genauso mit dem Handtuch zugedeckt werden konnten wie Ende Januar im Prix d’Amerique, wurde die TraberParti-Stute nach langer Führung auf der Ziellinie von zwei Gegnern abgefangen. Siegerin Green Mamba (Victor Gentz) ist im 7. Rennen wieder dabei, auf der Sprintstrecke von 1.680 Metern könnte Hannah Hazelaar die Revanche gelingen, was zu einem Massenandrang im Winner-Circle führen würde.
 
Dreimal vier
 
Die Viererwette befindet sich gleich dreimal im Angebot: Im 4., 8. und 9. Rennen. Zunächst nehmen die Amateure hinter den gewinnreichsten Pferden des Nachmittags Platz. Mit möglichen Siegern wie Nordic Jaycee (Mario Krismann), Payet (Hans-Jürgen von Holdt), Sayuri Mo (Andre Pögel) oder Candyman Hornline (Christoph Pellander) sind im Zehnerfeld einige Kombinationsmöglichkeiten vorhanden. In der vorletzten Tagesprüfung verhält es sich ähnlich, zumal die gewinnarme Klasse mit einigen wenig routinierten Pferden angesprochen ist. Mit Moonlight Bo (Jaap van Rijn), Vincennes Diamant (Kornelius Kluth) und Jackie Greenwood (Michael Nimczyk) wird ein dreijähriges Stutentrio, das Ambitionen auf größere Jahrgangsprüfungen hegt, die Blicke auf sich ziehen. Das dritte und letzte G4-Rennen ist das Finale des Schwarzer Steward-Rennens, in dem bei der Ausarbeitung der Wettscheine natürlich die Vorlaufergebnisse eine entscheidende Rolle spielen werden.
 
Der nächste Bahrenfelder Renntag findet am Sonntag, 12. Mai statt, bevor am Himmelfahrtstag (30. Mai) mit dem Walter Heitmann-Memorial ein weiteres Standardrennen ansteht.