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Ein Renntag mit allem, was der Trabrennsport zu bieten hat

Ein Renntag mit allem, was der Trabrennsport zu bieten hat
Vorschau Hamburg-Bahrenfeld, 14.10.2018


150.000 Euro im Großen Preis von Deutschland, 50.000 Euro im Deutschland-Cup und drei 30.000 Euro-Rennen – Zwei- und vierbeinige Stars aus halb Europa zu Gast – Millionenchance in der Grand Slam 75
 
Welche Superlative soll man als erste bemühen, wenn am Sonntag in Bahrenfeld ab 13. Uhr mit dem Renntag rund um dem Großen Preis von Deutschland der absolute Höhepunkt des Rennjahres über die Bühne geht? Sind es die nackten Zahlen, die beeindrucken? 14 Rennen, 140 Pferde, 366.000 Euro an Rennpreisen. Sind es die vierbeinigen Stars aus Deutschland, Holland, Schweden, Dänemark, Italien, Frankreich und den USA? Allen voran die 13 vierjährigen Kandidaten im Grand Prix, von denen sechs schon über 100.000 Euro verdient haben und Giveitgasandgo sogar mehr als eine halbe Million Euro und ganz nebenbei mit 1.09,5 einen absoluten Fabelrekord mitbringt. Oder sind es die Zweibeiner, von denen man einige nur ganz selten und andere sogar noch nie in Hamburg gesehen hat? Spitzenfahrer aus allen Ländern wie u.a. Peter Untersteiner und Ulf Ohlsson aus Schweden, Rick Ebbinge und Robin Bakker aus den Niederlanden oder die französischen Weltstars Eric Raffin und Jean-Pierre Dubois. Mit Heinz Wewering, Roland Hülskath und Michael Nimczyk sind die deutschen Champions der letzten mehr als 40 Jahre am Start und dazu die „Exil-Schweden“ Conrad Lugauer und Wim Paal. Oder sind es die Höhepunkte am Wettmarkt, die für viele den ganz großen Reiz ausüben? Die Rennen werden über den schwedischen Toto abgewickelt, was auch für die Prüfungen 5-11 im Rahmen einer „Grand Slam 75“ gilt, bei der für sieben richtige Sieger ein Millionengewinn lockt. Wegen der Totoverknüpfung wird die sonst in Hamburg übliche Zweierwette wieder durch die Zwillingswette ersetzt, bei der es dann nicht mehr auf die korrekte Reihenfolge der ersten beiden Pferde ankommt.
 
Historischer deutscher Sieg?
 
Das wichtigste Rennen des Tages ist – natürlich – der große Preis von Deutschland. 150.000 Euro sind in diesem Rennen mit dem begehrten Status „Europa-Gruppe I“ zu verdienen, die Hälfte davon erhält der Sieger des 2.200 Meter-Examens. Und der könnte erstmals seit 2011, als die traditionsreiche Prüfung ins Bahrenfelder Programm aufgenommen wurde, ein deutscher sein. Der Derbysieger von 2017 Tsunami Diamant wird zwar in den Niederlanden von Paul Hagoort trainiert und stets von Robin Bakker gesteuert, ist aber durch Deckhengst Gustav Diamant, Züchter Gestüt MS Diamanten und die Co-Besitzerschaft mit Johann Holzapfel ein „ur-deutsches“ Pferd, das ein ums andere Mal Begeisterung auslöst. Tsunami Diamant ist einer der wenigen Derbysieger der jüngeren Vergangenheit, der sich später weiter groß gesteigert hat, zudem geht er mit dem günstigen Startplatz zwei ins Rennen. Da hat sein großer Gegenspieler Giveitgasandgo (Kevin Oscarsson) mit der „zehn“ schon ganz anders zu kämpfen. Aber natürlich reduziert sich die Frage nach dem Sieger nicht auf diese beiden Pferde. Deutschlands andere Hoffnung Baxter Hill (Josef Franzl) hatte Tsunami Diamant in der Breeders Crown am Rande einer Niederlage, der zweite 1.09-Traber aus Schweden, Enterprise (Carl-Johan Jepson) ist dank des besseren Startplatzes nach Insidereinschätzung nicht schlechter als Giveitgasandgo und überhaupt: Der Große Preis von Deutschland „platzt“ beinahe vor aktuellen Formpferden, zudem kann bei einem so großen Feld auch ein guter oder eben weniger guter Rennverlauf manches entscheiden.
 
Einmal Gruppe II und dreimal Gruppe III
 
Im mit 50.000 Euro dotierten Deutschland-Cup (Gruppe II) treten vor dem Großen Preis schließlich die Vierjährigen Pferde an, die den ganz großen Stars noch aus dem Weg gehen wollten. Das deutsche Duo Pelle Barosso (Josef Franzl) und New Dawn (Thorsten Tietz) versucht, dem niederländischen Doppelsieger Hugo Lobell (Rick Ebbinge) und einer wahren Schweden-Armada Paroli zu bieten. Die weiteren Rennen als „Rahmenprogramm“ zu bezeichnen, grenzt fast an Beleidigung, denn noch drei von ihnen haben mit einer Dotierung von 30.000 Euro Gruppe III-Status und würden bei jeder normalen Rennveranstaltung das absolut herausragende Highlight darstellen. Im 2. Rennen treffen sich die Dreijährigen im als IDEE KAFFEE-Preis gelaufenen Lord Pit-Rennen, wo der Sieger unter den Derbyplatzierten Chapter One (Michael Nimczyk) und Very Impressive S (Cees Kamminga) oder dem auf der kleineren Route ins Rampenlicht gerückten Great Gatsby As (Heinz Wewering) versteckt sein kann. Als REWE Dein Markt-Cup wird das Orakel der Zweijährigen an siebter Stelle und damit schon im Rahmen der  GS 75-Wette gelaufen. Hier ist die Favoritengruppe noch breiter, denn die zweimal in Wolvega erfolgreiche, aber aus zweiter Reihe startende Arquana As (Robin Bakker) wird u.a. von Marylin Monroe Bo (Thorsten Tietz), Jackpot of Steel (Dion P. Tesselaar), Blacklist (Wim Paal), Orkan von Haithabu (Heinz Wewering) oder Otero (Christian Lindhardt) auf Herz und Nieren geprüft werden. 
Ebenfalls um 30.000 Euro treten die Sprinter im Banks-Rennen (9. Rennen) in Erinnerung an den Bahrenfelder Bahnrekordler an. Breeders Crown-Sieger Azimut (Josef Franzl), Gilda Newport (Dion P. Tesselaar) als Gewinnerin der Rekordmeile am Derbytag oder die aus Schweden anreisenden Generaal Bianco (Peter Unersteiner) und Shadow Gar (Carl Johan Jepson) sind nur vier Supertraber aus einem tollen Neunerfeld.
 
Stuten, Steher, Satteltraber
 
In drei weiteren Prüfungen geht es um je 10.000 Euro an Rennpreisen. Gleich zum Auftakt des Tages sind die Stuten auf der Sprintstrecke unter sich, wo vieles für einen Erfolg der Großverdienerin Celestial Light TK (Gerhard Biendl) spricht. Über mehr als drei Kilometer geht es im collatz+schwarz Kopiertechnik-Rennen, in dem die Vorgabebegünstigten Locarno (Michael Nimczyk) und Gustavson Be (Victor Gentz) versuchen werden, ihren Vorteil u.a. gegen Paymybills Diamant (Robin Bakker), Banker Transs R (Jaap van Rijn) oder Mighty Hanover (Thorsten Tietz) zu verteidigen. Völlig offen scheint das unter dem Patronat der Sylter Salatfrische gelaufene Trabreiten, in dem Frankreichs Weltstar Eric Raffin zu Gast ist und mit Crazy Lover gewinnen will. Dasselbe hat auch die Schwedin Iina Aho mit dem auf dem Papier besser empfohlenen Victorious Star vor, und Deutschlands Monté-Legende Garry (Ronja Walter) wird sich ebenso in den Endkampf einmischen wollen wie Juan (Christina Lindhardt) und der eine oder andere chancenreiche Außenseiter.
 
V75-Qualifikation
 
Wie stark der Renntag durch die Zusammenarbeit mit Schweden geprägt ist, zeigt sich auch durch das 8. Rennen. Im Preis der ATG können sich Teilnehmer für ein V75-Finale qualifizieren und bei der Gelegenheit schon einmal den äußerst lukrativen Rennpreis von 26.000 Euro unter sich aufteilen. Die aus Schweden anreisenden Hector Boko (Thorsten Tietz) oder Can Lane haben den Löwenanteil davon besonders im Auge, zumal die einheimische Hoffnung Prince of Persia (Michael Nimczyk) und auch der jüngst von ihm bezwungene Gideon H Renka bei der Startplatzauslosung mit den Nummern zehn und elf wenig Glück hatten.