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Voyage d’Amour ist erneut nicht zu kippen

Voyage d’Amour ist erneut nicht zu kippen
Nachschau Berlin-Mariendorf, 08.09.2018

Mike Lenders führt die Stute in dem mit 20.000 Euro Preisgeld dotierten Finale der Vierjährigen-Serie auf die Siegerstraße und peilt mit ihr nun einen Start bei der Breeders Crown an. Im Rahmenprogramm gelingen Michael Nimczyk vier Treffer. 

Mariendorf, 8. September 2018.


Sie war die 18:10-Favoritin – und sie enttäuschte das Publikum nicht! Nachdem die Stute Voyage d’Amour Ende August bereits einen der Vorläufe der Vierjährigen-Serie gewonnen hatte, behielt sie mit ihrem Trainer, Züchter und Mitbesitzer Mike Lenders auch in dem mit 20.000 Euro dotierten Finale die Oberhand. Nachdem sich die Stute beim Kampf um die Führung zunächst durchgesetzt hatte, erfolgte eine Rochade: Michael Nimczyk zog mit Charlotte Newport kurzzeitig an Voyage d’Amour vorbei, überließ der Gegnerin zu Beginn des trotto.de-Bogens aber wieder die Spitze. Während Kentucky Bo (Thomas Panschow) stets an dritter Position lag, marschierte Pelle Barosso erst Mitte der Gegenseite auf. Dessen Fahrleine hatte Kornelius Kluth stellvertretend für den zeitgleich ungemein erfolgreich in Budapest agierenden Trainer Josef Franzl – der Bayer gewann dort mit Azimut das wichtigste internationale Rennen Ungarns – in die Hand genommen.

Ende des Schlussbogens erhöhte Kluth den Druck auf die Pilotin und mit Erreichen der Zielgeraden steigerte sich die Pace sogar auf rasante 10,8. Doch Voyage d’Amour nahm die Herausforderung an und hielt den Angreifer in 14,1/2.000m knapp in Schach. Kentucky Bo behielt das dritte Geld, während sich Charlotte Newport auf den entscheidenden Metern an der Innenkante kaum entfalten konnte und nur Vierte wurde. Mac Smily (Christian Lindhardt), der als einziger zwanzig Meter Zulage verdauen musste, besaß zwar unterwegs durchaus gute Szenen, verlor aber im Einlauf den Kontakt zu den vorderen Pferden. Nelly Pepper (Daniel Wagner) fand überhaupt nicht auf die Beine und wurde noch auf der Startgeraden disqualifiziert. Für Voyage d’Amour ist nun die Breeders Crown vorgesehen. Mike Lenders: „Falls die Braune alles gut verdaut hat, werden wir erneut nach Berlin kommen. Danach wird sie wahrscheinlich in die Winterruhe gehen. Mit ihrer Leistung bin ich natürlich hochzufrieden. Die Stute ist zwar nicht ganz unkompliziert, aber sie besitzt eine große Grundschnelligkeit.“  

Auch wenn es für ihn im Hauptrennen nicht ganz optimal lief, durfte Michael Nimczyk ebenfalls sehr zufrieden sein, denn ihm gelangen vier Tagessiege – allesamt mit Pferden aus dem Stall von Ulrich Mommert. Den Anfang machte Locarno, der sich derzeit in einer Bombenverfassung befindet. Obwohl er anfangs weite Wege durch die dritte Spur gehen musste, bewies der Wallach in starken 14,0/1.900m einmal mehr, dass er ein echter Dauerläufer ist, und verabschiedete sich bei seinem dritten Sieg hintereinander überlegen von den Gegnern. Im unmittelbaren Anschluss gab es für den Goldhelm den nächsten Treffer: Michael Nimczyk trumpfte zur Geldwechsel-Quote von 10:10 mit dem Topfavoriten Lille Alfred auf, der ebenso souverän zum Zuge kam und auf den letzten tausend Metern klar den Ton angab. Genauso deutlich fiel wenig später Nimczyks Erfolg mit Izzy’s Newport aus, der vom Fleck weg das Geschehen bestimmte und seine Gegner auf der Meilendistanz regelrecht deklassierte. Und als hätte sie sich diesen Auftritt zum Vorbild genommen, ging It’s it ebenfalls total offensivzur Sache und vervollständigte Nimczyks Erfolgsquartett. 

Zu einem echten Thriller entwickelte sich das Rennen der internationalen Klasse, denn für den späteren Sieger Tragopan Jet und seinen Trainer Thorsten Tietz sah es lange Zeit nur nach einer guten Platzierung aus. Als es in die Entscheidung ging, schien in der Bahnmitte Out of the Slums (Michael Nimczyk), der bereits die Nüstern in Front gesteckt hatte, die besten Karten zu besitzen. Doch plötzlich öffnete sich für Tragopan Jet die Lücke und der 131:10-Außenseiter kämpfte sich tatsachlich mit hauchdünnem Vorsprung vor der außen heranfliegenden Lady Vera (Daniel Wagner) und Out of the Slums über die Ziellinie.      
Daniel Wagner nähert sich immer mehr dem 1.000 Sieg seiner Sulkykarriere. Nur noch fünf Zähler fehlen dem zweimaligen Mariendorfer Champion zum großen Jubiläum. Er punktete mit G.G.‘s Victoria, die rasch an die Spitze gestürmt war und die fein sprintente Piece of Cake mit einer halben Länge Vorteil abwehrte. Deren Trainer und Fahrer Roman Matzky ging trotz der knappen Niederlage aber nicht leer aus, denn er führte einige Zeit später Horatio Fortuna zum zweiten Sieg en suite. Der Love-You-Sohn spielte einmal mehr seinen grandiosen Speed aus und ließ die Konkurrenten im Einlauf  links liegen.    

In den beiden Läufen zum Stamer-Cup standen naturgemäß die Amateure im Blickpunkt. Besonders für Daniela Fellner scheint sich die Mariendorfer Piste zu einem tollen Pflaster zu entwickeln, denn die bayerische Amazone, die schon vor einigen Wochen mit Tiffany Diamant auf der Derby-Bahn erfolgreich war, trumpfte bei ihrer erneuten Stippvisite nun mit der Stute Sansibar Diamant auf, die einen Idealverlauf an vierter Position außen vorgefunden hatte. Der zweiteLauf ging an Tom Karten, der trotz des ungünstigen Startplatzes acht von ganz außen Janika Bo mutig in die Schlacht geworfen hatte. Die Stute strampelte das Pensum im Anschluss brav herunter und war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Ein weites Amateurfahren – allerdings nicht als Wertungslauf zum Stamer-Cup ausgetragen – wurde zur Beute der von Chantal Solhart clever gesteuerten Late Night Show. Zunächst im hinteren Mittelfeld platziert, verbesserte sich die Stute Mitte gegenüber an die vierte Stelle außen und gewann überaus leicht.  .   

Gesamtumsatz: 110.827,68Euro – Bahnumsatz: 43.285,60 Euro – Außenumsatz: 67.542,08 Euro. 

Unser Terminhinweis: In Mariendorf geht es am Samstag, dem 22. September mit dem Auftakt des großen Breeders-Crown-Wochenendes weiter. Sowohl an diesem Tag als auch am Sonntag, dem 23. September steht das neben dem Derby wichtigste Ereignis der Berliner Trabrennsaison auf dem Programm. Beginn ist jeweils um 13.30 Uhr. 
 
Das Gesamtpreisgeld wird rund 400.000 Euro betragen. Am BC-Wochenende wird außerdem die mit einem Jackpot in Höhe von knapp 43.000 Euro ausgestattete V7+ ausgespielt! Als Hauptpreis der Prämienausspielungen winkt zudem ein nagelneuer PKW: ein Renault Twingo Life SCe 70 im Wert von 8.500 Euro! Begleitet wird das sportliche Top-Highlight von einem dreitägigen Street-Food-Festival, das bereits am Freitag, dem 21. September beginnt. 
 
Starterangabe für das Breeders-Crown-Wochenende ist am Montag, dem 17. September. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@berlintrab.de.