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Der erste Sieger hieß George Washington

Der erste Sieger hieß George Washington
Nachschau Berlin-Mariendorf, 08.01.2017

Der von Victor Gentz gesteuerte Wallach gewann das Auftaktrennen der Mariendorfer Saison 2017. Bei der Rennveranstaltung überraschten einige Außenseiter.    
 
 Trotz der winterlichen Witterung und der schwierigen Straßenverhältnisse hatte Victor Gentz die Reise in die Hauptstadt nicht gescheut und der sympathische Sportler wurde für diese Entscheidung zu Recht belohnt. Der in Kaarst beheimatete 28-Jährige, der gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Lea Ahokas momentan gerade eine Trainings-Dependance im südwestlich von Berlin gelegenen Mietgendorf  eröffnet und daher zukünftig häufiger mit seinen Pferden auf der Derby-Bahn an den Start gehen wird, zeigte seinen Konkurrenten schon mal, wo der Hammer an der Stallwand hängt und führte zwei seiner Schützlinge auf die Ehrenrunde. Mit dem Wallach George Washington gewann Gentz das erste Rennen der Mariendorfer Saison 2017. Der Fünfjährige lag in einem durch Fehler rasch dezimierten Feld stets an vierter Position, griff seine Gegner aber erst auf dem Schlussbogen heraus an und ging sofort besser. 
 
Noch viel deutlicher trumpfte Gentz mit Lordano Ass auf. Der Braune schoss sofort an die Spitze, gab das Kommando dann kurz an Insoglio (Thomas Panschow) ab und nahm das Heft auf der Schlussrunde erneut in die Hand. Im weiteren Verlauf deklassierte Lordano Ass die Konkurrenz in der Tagesbestzeit von 15,6/1.900m mit sieben Längen Vorsprung. Mit einem seiner laufgewaltigsten Schützlinge – nämlich Soccer – wäre Victor Gentz dann beinahe sogar noch der dritte Tagessieg gelungen. Der Wallach hatte seine Nüstern Mitte der Zielgeraden gerade in Front gesteckt, als sich hart innen eine Lücke für den von Michael Nimczyk gesteuerten Montgomery Mo auftat. Der Mommert-Traber zog tatsächlich noch vorbei und kassierte prompt ein dickes Lob vom Deutschen Meister. Michael Nimczyk: „Ich glaube, bei Montgomery Mo ist nun der Knoten endgültig geplatzt – es geht schon seit Monaten mit ihm steil aufwärts!“   
 
Ein norddeutscher Gast setzte ebenfalls ein dickes Ausrufezeichen: Nämlich Frederik Freitag, der mit dem Riesenaußenseiter Phil Taylor die Quoten ins Unermessliche trieb. 1.757:10 auf Sieg und 393:10 auf Place – so lautete die Ausschüttung auf den Wallach, mit dem kaum jemand gerechnet hatte und der nach einem geschonten Verlauf an der Innenkante auf der Zielgeraden eiskalt zuschlug. Mit Saint’s Angel (Daniel Wagner) und Hitchcock HK (Michael Nimczyk) auf den weiteren Rängen ergab sich eine Dreierwetten-Quote von 81.294:10. Und das, obwohl die korrekte Reihenfolge vor allem für die Anhänger von Zahlenkombinationen doch eigentlich gar nicht so schwer zu prophezeien war. Sie lautete nämlich ganz simpel: die Eins vor der Zwei und der Drei! 
 
Aber nicht nur die auswärtigen, sondern auch die in Berlin ansässigen Fahrer sorgten für kräftige Akzente. Vor allem Dennis Spangenberg, der drei Mal punktete. Er servierte zunächst Frankel einen idealen Verlauf als viertes Pferd außen. In einem der spannendsten Endkämpfe der Veranstaltung musste sich der für die Farben von Thomas Skoruppa laufende Wallach mächtig ins Zeug legen, um hauchdünn vor Tiliqua Jet zu siegen, deren Fahrer Matthieu Hegewald auf den letzten Metern offenbar nicht das letzte Quäntchen bzw. eine mögliche Galoppade riskieren wollte. Für Frankel stehen nun zwei Treffer hintereinander zu Buche. Er scheint sich für die Saison 2017 einiges vorgenommen zu haben. Das Gleiche gilt wohl auch für Spangenbergs zweiten Tagessieger: Tragopan Jet machte mit seinen Kontrahenten nicht viel Federlesen. Der Hengst stürmte Mitte der Tribünengeraden an die Spitze und gewann völlig unangefasst. Sehr leicht kam abschließend auch Don di Quattro zum Zuge, der im ersten Bogen die Führung übernommen hatte und das Geschehen fortan souverän regierte.               
 
„Die Aufgabe war heute nicht allzu schwer und ich wusste, dass er genügend Klasse mitbringt, um die Gegner trotz Doppelzulage zu schlagen“, lobte Manfred Zwiener seinen Sieger Pikus G, dem auf der 2.540-Meter-Strecke 1:18,6 min. reichten, um die Konkurrenten in die Knie zu zwingen. Der ehemalige Europameister verschaffte dem Wallach rasch eine ideale Position als viertes Pferd und wartete mit dem finalen Angriff auf seinen härtesten Widersacher Indigo Guardian (Michael Hönemann) bis zum Erreichen der Zielgeraden. Obwohl Indigo Guardian bis zum Pfosten tapfer gegenhielt, fiel der Erfolg von Pikus G sehr sicherer aus, als es der Richterspruch „Kampf Hals“ zum Ausdruck bringt. Für Manfred Zwiener blieb es nicht der einzige Erfolg an diesem Nachmittag. Mit seiner zweiten Siegerin Jilliane gewann „Manne“ ebenfalls im Speed. Der bei 160:10 notierten Stute des Berliner Besitzers Joachim Birke wuchsen nach einem verdeckten Rennen im Einlauf regerecht Flügel.  
 
Die dritte Außenseiterin, die dem Mariendorfer Saisonauftakt eine gehörige Portion Würze verlieh und zugleich dafür sorgte, dass die V5 nicht getroffen wurde, war die von Arnold Scholaen trainierte Edana. Die Fuchsstutetrat mit Thomas Panschow an und rangierte am Wettmarkt bei 245:10. Edana fand rasch an die zweite Position innen und konnte ihre Reserven für das Finish schonen. Als die Love-You-Tochter ausgangs des letzten Bogens in die zweite Spur wechselte, touchierten die Räder ihres Sulkys die Beine der außen aufgerückten Gegnerin Solaire (Michael Nimczyk), die dadurch kurz aus dem Takt geriet. Edanas Stallteam hatte viel Glück, dass die Außenseiterin trotz anschließender Überprüfung durch die Rennleitung in der Wertung verblieb.      
Gesamtumsatz: 119.399,36 Euro – Bahnumsatz: 32.834,00 Euro - Außenumsatz: 86.565,36 Euro.
 
Unser Terminhinweis: Die nächste Veranstaltung findet am Dienstag, dem 17. Januar statt. Es werden acht hochdotierte PMU-Rennen ausgetragen. Beginn ist um 16.30 Uhr. Starterangabe für diesen Renntag ist am Dienstag, dem 10. Januar. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@berlintrab.de.