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Victor Gentz: „Gute Nerven sind gefragt“

Victor Gentz: „Gute Nerven sind gefragt“
News Trab

Kaarst/Turin (MSPW). Vor seiner bisher größten sportlichen Herausforderung steht Nachwuchsfahrer Victor Gentz aus dem niederrheinischen Kaarst. Der 23-Jährige nimmt am Ostersonntag, 8. April, auf der Trabrennbahn im italienischen Turin an der Europameisterschaft der Lehrlingsfahrer teil. „Das wird der vorläufige Höhepunkt meiner Laufbahn“, freut sich Gentz, der aus einer pferde- und traber-begeisterten Familie stammt, auf die Titelkämpfe in Italien.

Seit Mitte 2011 ist Gentz „Stift“ beim mehrmaligen Trainer-Champion Gerd Holtermann in Bladenhorst. Zuvor hatte er in Bayreuth ein BWL-Studium absolviert und als Amateurfahrer 38 Rennen gewonnen. Eine schwere Krankheit setzte ihn ein halbes Jahr außer Gefecht. Seinen ersten Sieg als Lehrling konnte er daher erst Anfang März in Gelsenkirchen perfekt machen. Mit der vierjährigen Stute Bibi Jones aus der Zucht und dem Besitz seines Vaters Heinrich Gentz (Kaarst/Gestüt Lauvenburg) ließ er in Gelsenkirchen unter anderem „Goldhelm“ Roland Hülskath (Mönchengladbach) hinter sich. „Das hatte schon etwas ganz Besonderes“, erinnert sich Victor Gentz.

Nun könnte er in Turin in die Fußstapfen von Michael Nimczyk treten. Der heute 25-Jährige aus Willich hatte 2005 auf der Bahn in Straubing als bisher einziger Teilnehmer aus Deutschland den EM-Titel bei den Lehrlingen gewinnen können. Dass die schnelle Piste in Turin ein gutes Pflaster für deutsche Trabrennfahrer sein kann, bewies ebenfalls Michael Nimczyk, als er 2010 bei der Profi-EM in Turin als Zweiter den Titel nur knapp verpasst hatte.

Auf seinen Auftritt in Italien hat sich Victor Gentz, der von seinem Bruder Robert begleitet wird, gut vorbereitet. „Ich habe mir regelmäßig Übertragungen angeschaut, um zu sehen, wie dort gefahren wird. Das ist schließlich in jedem Land etwas anders.“

Ganz genau hingeschaut hatte Gentz auch beim Triumph von Marian Tux (Straubing) bei der Weltmeisterschaft der Amateurfahrer in Neuseeland im Januar. „Marian hat gezeigt, dass es bei einem solchen Wettkampf in erster Linie auf die Nerven ankommt. Du musst versuchen, mit dem Pferd möglichst kräfteschonend zu fahren und dann im richtigen Moment anzugreifen“, ist Gentz, der als Amateurfahrer unter anderem 2010 das Finale B zum Schwarzer Steward-Rennen auf der Bahn in Hamburg mit Instant Red gewonnen hatte, überzeugt.

In Turin trifft der deutsche Teilnehmer auf insgesamt zwölf Konkurrenten. Nach zwei Rennen steht der Europameister 2012 und damit auch der Nachfolger des Italieners Walter Tonesi fest, der im vergangenen Jahr im russischen Akbuza den Titel gewonnen hatte. Tonesi ist diesmal nicht am Start, dafür aber unter anderem Gert Sucaet aus Belgien, der Vierte von 2011. Heimvorteil genießt der Italiener Edoardo Bacalini.