Wolfgang Ruth war mit ZANTE LASER (2) oft in Frankreich zu Gast, konnte nur bei den ersten Versuchen drei Podestplätze mitnehmen. Die letzten Starts unter der österreichischen Regie verliefen nicht sonderlich erfolgreich. Allerdings wurden die Ansprüche in Vincenne auch größer. Irgendwann nach dem achten Platz am 04. Juni wechselte die Stute in den Stall von Fabrice Souloy und kam am 06. Dezember erneut in Vincennes an den Ablauf. Aus der zweiten Reihe patzte die 6jährige allerdings schon in der Startphase und wurde sofort disqualifiziert. Hinter dem Feld machte sie aber einen überaus frischen Eindruck und musste von Franck Nivard mit aller macht aus dem Feld gehalten werden. Bis ins Ziel hatten die beiden einen größeren Rückstand. Die Maharajah-Tochter wirkte aber nicht weniger frisch. Auch mit dieser sehr dürftigen Form kann sie hier sehr viel bewegen.

Mit einer Reihe an guten Formen kam DIGITAL CLASS (3) bei Ronny Kuiper in Frankreich an, der für das Debüt am 09. Dezember gleich Björn Goop verpflichten konnte. Bei einer Quote von 7/1 war die 6jährige schon gut angewettet und konnte sich auch entsprechend verhalten. Von der Innenkante aus dem Mittelfeld befreite sich die Stute im Einlauf und konnte French Way Of Life noch zum Kampf um Platz Drei stellen. Der wurde zwar verloren, aber Fasty Du Luot und Fougue Du Dollar wurden recht sicher gehalten. Weiterhin ohne Eisen gehört sie auf den Schein für die Quinte.

Der Sieg von FOUGUE DU DOLLAR (4) kam am 15. Oktober erstaunlich leicht und in guter Zeit zu Stande. Und vor allem wenn man den vorherigen Formenspiegel dazu zieht. Aber die Stute kam an diesem Tag zu Beginn der Schlussrunde sehr leicht in Front und konnte dann das Tempo nach ihrem Belieben einteilen. Neun Tage später gab es mit dem Ehrenplatz in Enghien die Bestätigung. Im Wintermeeting lief es bislang noch nicht so rund. Am 19. November war der Verlauf viel zu aufwendig, womit auch das unplatzierte Ergebnis entschuldigt war. Zuletzt wirkte sie, obwohl immer im Windschatten gesteuert, im Schlussbogen nicht mehr so frisch. Alexandre Abrivard nahm sie nach innen und konnte mit ein wenig Aufforderung noch einen fünften Platz herausholen. Nicht allzu weit von Digital Class entfernt, kann sich das Ergebnis heute auch drehen.

Schon im vorigen Winter war MILY (5) mehrfach in Vincennes zu Gast. Nach einem Start als Neunte lief die Stute dreimal in die kleinen Gelder, fiel aber nicht sonderlich auf. Jetzt setzt das Gefolge von der 7jährigen wieder auf den Temple Du Trot und zum Unterschied fällt dieses Mal eindeutig die bessere Form zuvor aus der schwedischen Heimat auf. Der letzte Versuch liegt aber schon sieben Wochen zurück. Damals traf sie in Solvalla auf Millie Millionaire. Über die Meile war die Partie schon nach dem Start entschieden. Aus dem Rücken der siegreichen und erneuten Gegnerin konnte sie im Einlauf nur einen kleinen Angriff wagen, der sofort gekontert wurde. Dennoch gehört sie wohl in die Kombinationen.

FINE PERLE OF LOVE (6) ist auf allen Distanzen zu Hause und kann im Einlauf auf einen starken Speed setzen. Mitte November hatte sie in einem engen Finish zu Beginn des Einlaufs noch reichlich Gegner vor sich, setzte sich hinter der Siegerin Fantasia De Ligny noch für den Ehrenplatz durch. Zuletzt war sie auch schon mit Jean Michel Bazire vereint und konnte aus einer vorderen Lage sehr sicher den dritten Platz verteidigen. Zu den ersten beiden war die Lücke aber schon deutlich größer und das waren die erneuten Gegnerinnen Fantasia De Ligny und Flamme Vive. In dieser Klasse hängt aber auch viel vom Verlauf ab, was eine Änderung der Reihenfolge nicht ausschließt.

Die große Piste war schon des öfteren Schauplatz für MILLIE MILLIONAIRE (7). Und dabei hat sich die Stute auch mehrfach mit guten Platzierungen angekündigt. Im Herbst kam sie in der Heimat mit einem Sieg über die Meile in Solvalla gegen Mily zurück, hat danach aber in einer besseren Aufgabe deutliche Grenzen erkennen müssen. Für die Rückkehr in Vincennes behielt sie am 09. Dezember im Referenzrennen ihre Schuhe noch an und wurde am Ende des Feldes nur bei Laune gehalten. Das Ziel ist heute, muss aber nicht zwingend in die Wetten führen.

Im Referenzrennen wurde FASTY DU LUOT (8) womöglich ein wenig zu offensiv vorgetragen. Nach einem schwachen Start beschleunigte sie vor den Tribünen, übernahm die Führung, war dann im letzten Bogen aber erfasst. Auf den finalen Metern wurde sie für das fünfte Geld auch noch innen von Fougue Du Dollar passiert. Da Trainer Matthieu Abrivard noch länger verletzt ausfällt übernimmt Cousin Alexandre, der mit der Fuchsstute am 13. November schon kurz nach dem Eindrehen aus dem Band ausgefallen ist. Aber zuvor hat sie auf der Mitteldistanz von der Spitze in guter Manier gewonnen und könnte daran anknüpfen.

Schon seit Beginn der Karriere hat sich FLAMME VIVE (9) auf den Winter spezialisiert. Die Stute agiert dabei unheimlich zuverlässig in den Geldern, weshalb das Ergebnis vom 09. Dezember doch schon sehr verwundert hat. Das die 6jährige dabei früh in der Todesspur gelandet ist, war für das Abschneiden weit hinter den Prämien nur eine kleine Entschuldigung. Aber nur drei Tage später konnte sie alles wieder ins rechte Licht rücken, wobei sie auf der letzten Halben noch Pech hatte. Aus dem Rücken von Fantasia De Ligny verlor sie unterwegs eine Position und konnte lange nicht reagieren, als die späte Siegerin vorne abfuhr. Endlich freigekommen machte sich die Scipion Du Goutier-Tochter sofort auf die Verfolgung und lief als Zweite noch dicht heran und distanzierte Fine Perle Of Love um einige Längen. Daran ist sie zu messen.

Mit einer sehr ordentlichen Form reiste VOYAGE D´AMOUR (10) zur Breeder´s Crown nach Mariendorf. Dort ging sie in einem kleinen Feld sehr weite Wege, kam aber dennoch mit einer deutlichen Führung in den Einlauf. Die Kräfte waren aber in der Distanz aufgebraucht und so wurde die Stute genau auf der Linie gestellt. Davon hat sie sich aber gut erholt und holte im laufenden Meeting noch zwei vierte Plätze über die Mitteldistanz und trabte dabei zweimal einen Schnitt um die 12er-Marke. Zuletzt übernahm sie auf der Überseite das Kommando und kam mit der Führung auch in den Einlauf. Da war sie aber schnell gestellt. Das es noch für den vierten Rang reichte ist ihrem Kampfgeist zu verdanken. Das sie ihre Eisen behält ist kein Ausschlusskriterium, aber ganz vorne wird sie wohl nicht erwartet.

Im Frühjahr wechselte CATCH MY LOVE (11) in den Stall von Adrien Perreira. Die ehemalige Goop-Farbe hat aber auch hier nicht den Durchbruch geschafft. Vor dem Wintermeeting setzte sie noch fast zwei Monate aus, machte beim Comeback aber keine gute Figur. Aus dem Hintergrund sollte sie an der freien Innenkante ein paar Plätze gutmachen, Allerdings gab es kurz nach dem Spurwechsel einen Fehler, der zum Ausschluss führte. Einen Start weiter darf man immer noch skeptisch sein.

Erst vor neun Tagen holte sich DAZZLE JET (12) über die MItteldistanz mit 11,8 eine neue Bestmarke. Dabei konnte sich die 8jährige erst sehr spät von der Innenkante befreien und fand in der Entscheidung gar nicht komplett auf freie Bahn. Um Voyage D´Amour einzusammeln, die sehr viel mehr für die Pace tat, reichte es aber. Für den Einstand im neuen Quartier war das ein sehr gutes Ergebnis, aber die Stute war, bis auf einen achten Platz Ende November, ohnehin sehr zuverlässig unterwegs. Das gilt auch für die Ergebnisse auf dem langen Weg, weshalb sie hier natürlich auf den Schein gehört.

FRENCH WAY OF LIFE (13) ist nicht mehr die Seriensiegerin der vorigen Saison. Allerdings war sie jetzt auch wieder sieben Mal in Folge auf dem Podium zu finden. Und das auch, als sie vor dem Wintermeeting noch eine kleine moralische Auszeit erhielt. Ihre Trabsicherheit wurde besonders beim Ehrenplatz am 13. November ausgezeichnet. Im letzten Bogen lief sie als Zweite an der Innenkante zu dicht auf den Führenden auf und geriet stark aus dem Takt, blieb aber im Trab. Obwohl sie bei der Aktion zwei Längen verloren hatte, konnte sie kurz darauf wieder Tempo aufnehmen und sich als Einzige auf die Verfolgung der bereits enteilten Siegerin machen. Dabei finishte sie in 12,9. Ein Muss für die Wette.

Wenn man gezwungen ist Matthieu Abrivard im Sulky der Doppelsiegerin FANTASIA DE LIGNY (14) zu ersetzen, ist man gesegnet wenn man Eric Raffin buchen kann, der ohnehin schon mit der Stute gewonnen hat. Die Stärke der 6jährigen ist ganz klar der letzte Kilometer, vor allem die letzte Halbe. Am 19. November musste die Ready Cash-Tochter aber sehr lange warten und konnte Mitte des Einlaufs eigentlich nicht mehr hinkommen. Aber dann gab es eine Lücke und sofort explodierte die 6jährige und konnte den Erfolg gegen Fine Perle Of Love sicher stellen. Am 12. Dezember griff das Duo schon Ende der Überseite vehement an und setzte sich durch den Schlussbogen ab. Abrivard forderte auf den letzten Metern nicht mehr alles von seiner Partnerin, weshalb noch mal dichter aufschließen konnte. Insgesamt war sie aber wohl ein Stück besser, was sich auch heute wieder zeigen sollte.

Das Richard Westerink auch einen Erfolg von FILOE DE JARY (15) für möglich hält, überrascht nicht. Mit seinem Catchdriver Anthony Barrier hat er in den letzten Wochen tolle Ergebnisse erreicht. Und die Stute ist hier sehr gut untergekommen, aber mittlerweile sehr viel stärker unter dem Sattel. Im letzten Jahr hat sie aber auch im Sulky eine ganze Reihe an guten Platzierungen erreicht. Das am 08. Januar ein passendes Trabreiten auf dem Plan steht, könnte hier dann doch den Ausschlag Richtung kleine Platzierung geben.

Tipp:
FANTASIA DE LIGNY (14)
FRENCH WAY OF LIFE (13)
FINE PERLE OF LOVE (6)
FLAMME VIVE (9)
ZANTE LASER (2)