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Volles Programm mit Vorentscheidungen in den Championaten

Volles Programm mit Vorentscheidungen in den Championaten
Vorschau Hamburg-Bahrenfeld, 21.12.2014

99 Pferde gehen am vorletzten Renntag des Jahres auf der Trabrennbahn Bahrenfeld an den Start. Für die meisten geht es in den zehn Rennen ab 13.30 Uhr, genau wie für die beteiligten Aktiven, in erster Linie um ein gutes Abschneiden und das damit verbundene Preisgeld. Einige Vierbeiner haben darüber hinaus aber auch den „Auftrag Championatshilfe“ im Gepäck.






Finale Furioso bei den Trabreiterinnen






Ronja Walter, 19jährige Tochter des Trainers Manfred Walter, kann das deutsche Trabreitchampionat nach Hamburg holen. Eigentlich ist alles klar, denn ihr Vorsprung beträgt drei Siege vor der zweitplatzierten Lea Ahokas, aber frei nach Sepp Herbergers „ein Spiel dauert 90 Minuten“ darf man sich im Walter-Quartier nicht zu sicher sein. Die Herausforderin aus dem Traberwesten rangierte noch vor wenigen Wochen im Mittelfeld der Wertung, hat aber seit Ende Oktober drei Trabreiten gewonnen und damit Blut geleckt. Im an sechster Stelle der Veranstaltung gelaufenen Weihnachts-Trabreiten kann im direkten Duell die Entscheidung fallen oder die Situation urplötzlich wieder völlig offen werden. Die Rechnung ist bei zwei weiteren Rennen, die anschließend in Berlin und Dinslaken noch ausgetragen werden, einfach: gewinnt Ronja Walter mit ihrem Paradepferd Garry, wäre alles klar, ebenso, wenn eine dritte Reiterin den Sieg davontragen würde. Nur wenn Lea Ahokas mit Stormy Nightriver, dem mit weitem Abstand gewinnreichsten Pferd des Rennens, gewänne, könnte sie ihre Chance auf ein „totes Rennen“ im Championat wahren. Völlig ausgeschlossen scheint das nicht, auch wenn der laufstarke Wallach beim einzigen Sattelauftritt des Jahres disqualifiziert wurde. Doch wenn dieser Fall tatsächlich eintreten sollte, gibt es im Stall Walter schon einen „Plan B“: „Dann startet Ronja ebenfalls in den beiden noch ausstehenden Rennen des Jahres auf den auswärtigen Bahnen“, signalisiert ihr Vater den ihn auch als Fahrer immer auszeichnenden Kampfgeist, „diesen Titel lässt sie sich nicht mehr nehmen.“





 





Fernduell auf Augenhöhe






Bei den Trainern geht es zwar nicht um das deutsche, sondern „nur“ um das Hamburger Championat, doch auch dieser Titel ist begehrt. Kurioserweise sind aber die beiden Anwärter Wolfgang Nimczyk aus dem rheinischen Willich und der Wahlberliner Mike Esper bei den letzten Hamburger Renntagen nicht mehr direkt aufeinandergetroffen. Das Nimczyk-Team zwar zwei Mal nicht am Start, was Esper nutzen konnte, um einen zwei Siege-Rückstand in einen knappen Vorsprung von einem winzigen Punkt umzumünzen. Doch diesmal fehlt sein Name in der Starterliste, während Wolfgang Nimczyk gleich fünf Kandidaten an den Ablauf schickt. Von den drei Pferden, die sein Sohn, Fahrerchampion Michael Nimczyk, steuert, kann jeder gewinnen. Buffet Newport (1. Rennen), Velten Fairytale (2. Rennen) und Nu I Nu (10. Rennen) treffen in ihren Prüfungen aber auf so starke Konkurrenten, dass es vermessen wäre, einen Volltreffer fest einzuplanen. „Kann klappen, muss aber nicht“ heißt es auch für Besitzerin Jaqueline Lenzmann, die im Amateurfahren mit der sechsfachen Saisonsiegerin Helena vom ungünstigen Startplatz ganz außen gegen nicht weniger als 13 Gegner heran muss. Auch Nachwuchsmann Florian Skringer könnte im vorletzten Rennen mit der laufstarken Hepburn für einen Nimczyk-Trainerpunkt sorgen, doch so oder so gilt: Spannung ist bis zum letzten Renntag garantiert.






Doppelchampionat für das Dreamteam






Das diesjährige Bahn-Championat bei den Amateurfahrern wird mit hoher Wahrscheinlichkeit an Claudia Brenning gehen, auch wenn theoretisch noch nicht alles in trockenen Tüchern ist. Grund für diesen Erfolg ist ihr Paradepferd Empire TI, der selbst in der Wertung „siegreichstes Pferd des Jahres“ bereits alles klar gemacht hat. Beide sind im 2. Rennen, einer Sprintprüfung, ein weiteres Mal gemeinsam unterwegs, doch wäre der zehnte Saisonsieg des Wallachs für seine Fahrerin „brotlose Kunst“. Für das Amateurchampionat zählen nämlich nur Erfolge in Amateur- oder Besitzerfahren, diesmal wagen sich beide wieder einmal gegen die Profi-Konkurrenz. Fahrerkollege Jan-Dirk Walter, im vergangenen Jahr Dritter in der Endabrechnung, kann 2014 vielleicht noch Zweiter im Hamburger Championat werden. Auch er hat im 8. Rennen einen Partner, der fast ein Sieggarant ist: Der fünfjährige Wallach Strauss lief nach seiner Übersiedlung aus Dänemark seit August sieben Mal in der neuen Hamburger Heimat. Neben einem ehrenvollen zweiten Platz stehen sechs Volltreffer zu Buche – vier davon in der Hand des Besitzers.