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Spicy A. und Samir mit 14-er Donnerschlägen

Spicy A. und Samir mit 14-er Donnerschlägen
Nachschau Berlin-Mariendorf, 07.12.2014


Auf der langen Strecke glänzt Andrew Dragon ebenfalls mit einer bombastischen Kilometerzeit.   

 

Sieben Rennen, vier davon als PMU-Prüfungen gelaufen: Bei der Mariendorfer Veranstaltung am 2. Advent wurden viele exquisite Leistungen präsentiert. Einer der Fahrer agiert ohnehin schon seit Wochen in überragender Verfassung: Dennis Spangenberg hat endgültig seinen festen Stammplatz unter den besten deutschen Profis eingenommen. Was für ein feines Händchen er hat, stellte der 32-Jährige diesmal mit Spicy A. (58:10) unter Beweis. Der nicht ganz unkomplizierte, aber enorm laufgewaltige Wallach der Besitzerfamilie Hahn schoss sofort in Front und legte in der Tagesbestzeit von 14,3/1.900m ein derart hohes Tempo vor, dass die außen herum ebenfalls bärenstarke Needyou Diamant (Josef Franzl) mit einer halben Länge Rückstand keine ernsthafte Konterchance besaß.

 

Genau die gleiche offensive Taktik – das war die Weichenstellung beim Erfolg von Josef Franzl mit dem Hengst Samir (15:10). Der Dreijährige triumphierte ebenfalls von der Spitze aus in 14,6/1.900m und hinterließ bei allen Beobachtern mehr als nur erstaunte Mienen. Denn sein Auftritt war spektakulär: Obwohl der Hengst auf der ersten dreiviertel Runde dem geradezu mörderischen Druck der mit diesem Pensum völlig überforderten und am Ende nur fünftplatzierten Angreiferin Sunshine Lane (Heinz Wewering) ausgesetzt war, zeigte er zu keinem Zeitpunkt auch nur die geringste Schwäche. Ganz im Gegenteil: Auf der Zielgeraden legte Samir noch einmal zu und fegte seine Konkurrenten mit fünf Längen Vorsprung von der Bahn.  

 

Ganz anders verlief das Geschehen beim Sieg von Maik Esper und Andrew Dragon (25:10). Und das war im Grunde natürlich auch keine allzu große Überraschung, denn der Wallach, der zuvor das Finale der German Tote Silver Trophy gewonnen hatte, bringt nun mal seine besten Leistungen im Speed. Außerdem kam ihm bei seinem Triumph in 15,7/2.500m natürlich auch die lange Strecke entgegen. Dennoch kann man das Gezeigte gar nicht genug loben – es war einfach großartig, wie der nach einer Runde in die Außenspur gewechselte Andrew Dragon auf den letzten Metern an einem Gegner wie Jag Heuvelland (Josef Franzl) vorbeizog.           

 

„Sie wird immer besser und wird zweifellos ihren Weg gehen“, strahlte Michael Nimczyk nach seinem Erfolg mit Baraija BR. Die bei 43:10 notierte Stute aus dem Rennstall von Ulrich Mommert siegte in völlig überlegener Manier Start bis Ziel, profitierte dabei aber natürlich auch vom Ausfall des 11:10-Topfavoriten Floh G, der das Rennen mit Thorsten Tietz im Sulky mit riesigem Rückstand begonnen hatte und bei seiner anschließenden Aufholjagd schwer von den Beinen kam. 

 

Diesen Favoriten-Patzer machte Thorsten Tietz aber nur eine halbe Stunde später wieder wett, als er Florana G (19:10) auf die Ehrenrunde führte. Mit der für die Farben von Dirk Grusdas laufenden Stute hatte sich der Berliner Champion mächtig Zeit gelassen. „Ich wollte sie unbedingt von hinten bringen“, schilderte Tietz seine Taktik, die voll aufging. Florana G zog auf der Zielgeraden problemlos an den Gegnern vorbei und auch die zweitplatzierte Hannah (Ines Kubatzki) entwickelte auf den finalen Metern noch sehr viel Geschwindigkeit.      

 

Ein schneller Start, ein geschonter Rennverlauf und ein starkes Finish: Das war die Devise bei Julia Ertels Sieg mit der 180:10-Außenseiterin Lamanca. Die Stute, die sich zuvor schon durch gute Plazierungen empfohlen hatte, legte beim zehnten Lebensstart die Maidenschaft ab. Über eine Runde lang hatte Julia Ertel die Diamond-Way-Tochter strikt an zweiter Stelle an der Innenkante gehalten, im Schlussbogen machte die junge Fahrerin dann Ernst und dirigierte die Vierjährige zum Angriff. Bis zur Ziellinie erkämpfte sich Lamanca sogar drei Längen Vorsprung auf die Verfolger – das Ergebnis einer umsichtigen und cleveren Taktik.       

 

Die für die „Anfängerklasse“ bis 750 Euro ausgeschriebene Auftaktprüfung der Mariendorfer Veranstaltung war zwar kein sportliches Ruhmesblatt, denn von den sieben Teilnehmern kamen nur drei glatt ins Ziel. Das Finish war dennoch extrem spannend – denn die von Andrea Lombardo im Einlauf gebrachte Tilly Simoni (58:10) fing den zäh gegenhaltenden Jigsaw (Guido Bonatz) erst mit dem allerletzten Schritt ab.

 

 

Gesamtumsatz: 79.998,68 Euro - Bahnumsatz: 21.923,00 Euro - Außenumsatz:   58.075,68 Euro

 

Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 14. Dezember 2014 ab 13.30 Uhr statt.