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LOKALMATADORE RÄUMEN AB

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Nachschau Berlin-Mariendorf (in Karlshorst), 24.08.2014


Vor einer Woche beim ersten Ausweichtermin des BTV nach Karlshorst war er noch der große Triumphator und konnte mit drei Siegen im moralischen Marschgepäck zu seiner großen Europa-Tournee über den Norden Schwedens, wo die EM der Professionals stattfand, nach Vincennes, wo King of the World deutlich unter den Erwartungen blieb, und Cagnes-sur-Mer aufbrechen. Von der französischen Rivieraküste als letzter Station am Samstagabend brachte Michael Nimczyk zwar einen überwältigenden Volltreffer des Berliners Fridericus, aber keine Glanzform mit und musste bei acht Versuchen als bestes Ergebnis mit einem Ehrenplatz durch May Girl zufrieden sein. „Nicht an jedem Tag ist eben Fangtag“, wie Heinz Wewering einst bemerkt hatte. Dem siegreichsten Fahrer des Globus ging es übrigens nicht viel besser - auch für ihn stand ein zweiter Rang durch Abano Boy im Marathon unterm Strich als bestes Resultat im Fahrtenbuch.

 Die großen Abräumer waren diejenigen, die auch sonst im alltäglichen Trabrennsport der Hauptstadt dominieren: Maik Esper und Thorsten Tietz. Dabei räumte der 41jährige gebürtige Gelsenkirchener die beiden üppigsten Schecks ab, holte sich mit der geradezu explosiv verbesserten Alicante und dem schon im Derby-Marathon als Supersteher aufgefallenen Andrew Dragon die beiden Hauptereignisse, womit es mit nicht alltäglichen 3.500 bzw. 5.000 Euro kräftig in der Stallkasse klapperte, und war dennoch nach dem Motto des Jürgen Klopp „Besser geht immer“ nicht ganz zufrieden: „Ich hätte durchaus von dem einen oder anderen meiner Schützlinge etwas mehr erwartet!“ Das kam als Jammern auf hohem Niveau herüber, holte doch Werner Schnieder in der den Amateuren vorbehaltenen Auftaktprüfung mit I Walk The Line eine dritte Schleife ins Erfolgsquartier im Süden von Berlin. Dabei verfuhr Esper im 1. Trial des Vierjährigen-Marathons über 2500 Meter mit der Stute aus dem Lot der alteingesessenen Besitzerfamilie Föllmer wie in der von German Tote ins Leben gerufenen Gold Trophy über die alte Derbydistanz von 3200 Metern nach fast identischem Rezept, ließ die Anderen machen und trat erst relativ spät mit seinen Cracks in Erscheinung - eben genau dann, wenn das Geld tatsächlich verteilt wird. Zu dem für die niederländischen Farben der Dragon Trotters BV antretenden Andrew Dragon hielt sich Wewerings Abano Boy am besten und holte sich mit einem deutlichen Fingerzeig nach etlichen mauen Vorstellungen den wohldotierten Ehrenplatz.

An dem, was vom Tage übrig blieb, hielt sich das Team von und um Dirk Grusdas und Thorsten Tietz schadlos. Das war unter anderem der nächste Trial zum Bayern-Pokal, in dem Rosenstolz endlich ihre Abneigung gegen den Winner Circle allgemein und Rechtskurse im Besonderen zu den Akten legte und mit dem Silberhelm gegen fünf Rivalen vorneweg in überzeugender Manier nach vier Ehrenplätzen im siebenten Anlauf den ersten, 2.000 Euro wertvollen Sieg landete. Natürlich war der 36jährige auch mit dem erstmals in Karlshorst vorgestellten Rechtskurs-Liebhaber Harry’s Bar, der zum Geldwechsel-Kurs von 10:10 antrat, eine Klasse für sich. Dass Harry bei seinem 38. Auftritt den 19. Volltreffer nicht in neuer Wuhlheider Bahnrekordzeit festmachte, sondern mit der Tagesbestmarke von 1:15,5 deutlich darüber blieb, lag vor allem daran, dass sich niemand als Treiber bereit fand und der sechsjährige Wallach von Klaus Gührs es somit beim Dienst nach Vorschrift belassen konnte. Ganz heiß machte es Deutschlands Silberhelm mit der bei 12:10 nur unwesentlich weniger angefassten Vicky Corner, mit der er sich rettungslos einmauern ließ. Die vielen Anhänger der kernigen Fuchsstute hatten ihre Tickets gedanklich sicherlich schon in die Papierkörbe entsorgt. Doch ausgerechnet Heinz Wewering verschaffte ihm mit Grand Ass ungewollt in buchstäblich letzter Sekunde den Ausbruch aus dem Gefängnis, so dass es gerade noch zu einem Fotofinish-Sieg gegen Karisma Diamant reichte, die schon mit ihrem Lieblingsspiel geliebäugelt hatte: den Wettern mit einer Riesen-Quote - diesmal wären es 179:10 gewesen - eine lange Nase drehen.
 
Den letzten hellen Farbtupfer setzte mit dem zur Hälfte der Strecke von Dennis Spangenberg in Front gescheuchten Schimmel Höwings Silberpfeil gleichfalls ein Traber aus dem Lot Dirk Grusdas’, der somit vier neue Schleifen an seine Stalltür nageln konnte, denn auch Hannu Voutilainen ist seit kurzem mit seinem kleinen Lot um Rosenstolz bei ihm heimisch geworden.

 Den Rest erledigten die aus der Frontlage bärenstarke Lilly Ass mit Andre Pögel sowie Mister Rene, der sich im vielleicht offensten Match des von Regenschauern begleiteten Nachmittags auch von zweiten und dritten Spuren nicht schrecken ließ und sich mit Thomas Heinzig Julius Southwind sehr sicher zur Brust nahm.


Umsatz bei 9 Rennen: 81.813,04 Euro (incl. 49.278,54 Euro Außenumsatz)



Nächster Renntag des BTV: 14. September wiederum in Berlin-Karlshorst



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