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JMB vs JMB im Grand Finale

JMB vs JMB im Grand Finale
Quinte 01. Dez 15.15h Vincennes


Seit dem 06. März diesen Jahres gehen die Vierbeiner, die Stars unter den Sulkykünstlern und die Trainer auf Punktejagd in diesem renommierten Wettbewerb. Heute ist es endlich soweit und der große Finaltag könnte wohl kein besseres Feld zusammen bringen. Der Grand National Du Trot hat in seiner 37jährigen Geschichte in den letzten Jahren einen großen Dominator erlebt. Die Rede ist natürlich von Jean Michel Bazire, der als Trainer in den letzten drei Jahren das Finale gewinnen konnte. Auch heute ist er mit gleich vier Startern bestens vertreten und geht als knapper Führender in der Tabelle der Vorbereiter gegenüber seinem Freund Jean Michel Baudouin in die letzte Punktewertung. 85 zu 82 heißt es zwischen den beiden "JMB´s", wobei es heute die doppelte Punktzahl gibt. Vier gegen einen Starter lassen das Ergebnis aber erahnen. Bazire wird sich die 15.000 Euro für die Trainer schnappen.


Dagegen werden die Vollstrecker im Sulky für die rege Teilnahme recht dürftig entschädigt. Franck Nivard liegt mit 67 Punkten gegenüber Eric Raffin mit 50 Punkten auch recht deutlich an der Spitze und kann als Ehrenpreis wahrscheinlich den 65"-Fernseher mitnehmen. Die Fahrerprämie vom Rennpreis wird dem Catchdriver deutlich mehr begeistern.


Die wichtigste Frage des Rennens ist aber wie schnell Cleangame (15) die Höchstzulage von 50 Metern ausgleichen kann und ob er unterwegs den Rennverlauf bekommt, der ihm nicht zu viele Kräfte raubt. Von seinen Stallgefährten wird er vielleicht weniger Rückendeckung bekommen. Vor allem in den letzten Monaten konnte man immer wieder sehen, dass im Stall Bazire jeder sein Rennen fährt und fahren soll. In der Spitzengruppe wird sicher keiner auf den 7jährigen warten. Schon gar nicht Elvis Madrik (8), der erstmals ohne Eisen auch an der Spitze das Tempo hochhalten könnte.
 
Finale Grand National Du Trot / 15.15h / 130.000 Euro - 2.850m Bänderstart


Referenzrennen:
Mittwoch, 20. November, Mauquenchy
ELVIS MADRIK (8) - Sieger
CLARCK SOTHO (12) - Zweiter
BACHAR (5) - Vierter
BEAU DE GRIMOULT (13) - Fünfter
AFGHAN BARBES (14) - unplatziert
BLACK JACK FROM (4) - disqualifiziert
BARON DU BOURG (6) - disqualifiziert


----- 2.850m -----


ECLAT DE GLOIRE (1) hat sich in Lyon für heute warmgelaufen und auch mit der Zulage keine Probleme gehabt. Loris Garcia musste seinen Star nur einmal kurz bitten um im Einlauf endgültig die Führung zu übernehmen. Auch in Vincennes hat sich der Wallach schon mehrfach in bester Manier präsentiert. Das war zum letzten Mal am 22. Oktober der Fall. In einem kleinen Feld versteckte Garcia den 5jährigen an der Innenkante und kam erst frei, als der Sieg schon vergeben war. Heute geht es in die größte Herausforderung überhaupt. Zum Komplettieren der Königswette kann man die beiden aber auf dem Schein haben.


BELLE LOUISE MABON (2) konnte seit Januar 2018 nicht mehr gewinnen, kam aber im Laufe diesen Jahres in eine ganz starke Form. Das es immer wieder nicht zum Sieg gereicht hat, lag auch ein gutes Stück an ihrem Mentor. Yves Dreux hat die Stute entweder zu früh oder zu spät eingesetzt. Ihr höllischer Speed fordert aber ein punktgenaues Timing. Nun hat es ausgerechnet am 23. November gereicht, wobei man unterwegs schon starke Zweifel haben musste. 700 Meter vor dem Ziel verlor die Derby Du Gite-Tochter in der dritten Spur ihren Windschatten und geriet schnell unter Druck. Aus dem letzten Bogen schien der Rückwärtsgang eingelegt worden zu sein. Aber die Stute lief ihr Tempo durch und die Gegnerschaft kam ihr wieder entgegen. Endlich reichte es, was man der treuen Stute auch gönnen musste. Ein ähnlicher Verlauf würde heute sicher ohne Geld enden. Also heißt es "verstecken" und auf den richtigen Moment abwarten.


Wenn man es genau nimmt, hat DEFI DE RETZ (3) vier Siege aus den letzten vier Versuchen im Formenspiegel stehen. Aber am 30. Oktober hob der Hengst Mitte Einlauf unerklärlicherweise ab, als er die Konkurrenz schon unter Kontrolle hatte. Mit seinen zwei Siegen in der Folge, legte er aber alle Zweifel ab. Aktuell griff der kleine, aber laufgewaltige First De Retz-Sohn 800 Meter vor dem Ziel an. Einen kleinen Schreckmoment gab es nur als der 6jährige von seinem Trainingspartner in Empfang genommen wurde. Alexandre Abrivard fuhr aber auch über diesen Gegner hinweg und löste sich sofort in eindrucksvollen 12,5. Das er sich im Bogen immer ein wenig schief macht, könnte heute zum Handicap werden, weil der Druck im letzten Bogen immens sein wird. Übersteht er alles, gehört er zu den Gesetzten.


Was ist BLACK JACK FROM (4) für eine Augenweide, wenn er in der richtigen Gangart bleibt. Mit dem vorletzten Oktobertag schöpfte Guillaume Gillot wieder mächtig Hoffnung, als er den Einlauf herunter seinen Schützling sogar zum Speed auffordern konnte. Das reichte für einen leichten Sieg, der in den Folgestarts wieder vergessen wurde. Schon vor dem Start am 09. November sprang der Fuchs beim Aufcantern heftig durch die Gegend. Ein Fehler unterwegs und zweiter im Einlauf bedeuteten das Ende. In Mauquenchy holte er sich gegen Elvis Madrik die Führung, flog aber im Einlauf von den Beinen. Sehr unwahrscheinlich das er heute die richtige Gangart findet. Wenn doch, ist er ab Rang Vier zu erwarten.


So schnell wie in Mauquenchy war BACHAR (5) wohl noch nie auf den Beinen. Der Hengst wird von seinem Trainer Emmanuel Allard zwar gerne von der Spitze gefahren, aber hat sonst erst im Laufe des Rennens, meist mit viel Aufwand die Spitze genommen. Das er diesmal kampflos in Front kam, machte die Sache sehr viel einfacher. Und als Allard ein wenig taktisches Gefühl bewies und Black Jack From die Arbeit machen ließ, deutete schon auf einen sicheren Platz in der Königswette. Am Ende war es Rang Vier, der nach dem Fehler des Vordermannes aber zu wenig war. Nach perfektem Verlauf musste man mehr erwarten dürfen. So wird es heute schwer und der Zweite des Gesamtklassements wird sich nach dem Finale wohl nur mit einem Platz in der Wertung der Vierbeiner wiederfinden. Dort gibt se nur für den Sieger einen Ehrenpreis.


BARON DU BOURG (6) hat sich nach dem Sommer wieder in Form gebracht und schon im September gute Ansätze parat gehabt. Der Treffer auf Etappe Zehn kam trotzdem überraschend. In Mauquenchy wollte Jeremy Van Eeckhaute weiter Punkte sammeln und hätte auch in der Trainerwertung einen kleinen Sprung machen können. Aber ausgerechnet Emmanuel Allard, der als Dritter noch vor ihm liegt, kam ihm und Baron Du Bourg in die quere und holte das Gespann von den Beinen. So geht der Wallach mit einem deutlich schlechteren Formenspiegel ins Rennen, als es der Leistungsstand aussagt. Ob das was hilft in Anbetracht dieser Gegner?


Der mehrfache Vorjahressieger COPERNIC DE PLAY (7) hat in den letzten Wochen offensichtlich wieder mehr Biss zur Hand. Die Generalprobe war dabei wohl die beste Leistung, wobei der Rennverlauf auch unheimlich geholfen hat. Sofort nach dem Start konnte der Wallach an der Innenkante als Zweiter parken und blieb ohne Führungswechsel auch lange dort liegen. Als Vierter konnte er die gutklassigen vor ihm Platzierten nicht gefährden, hielt den Rest des Feldes aber sicher. Heute wartet hinter ihm aber sehr viel mehr Druck.


Nur dreimal kam ELVIS MADRIK (8) ernsthaft zum Einsatz im Grand National Du Trot und machte dabei eine sehr hute Figur. Die unglückliche und knappe Niederlage gegen Dorgos De Guez sollte heute wieder richtiggestellt werden. Danach gab es aber noch die zwei Treffer, wovon vor allem der Sieg in Mauquenchy beeindruckt hat. Auch wenn nur mäßige 14,6 nötig waren, reichte es außen herum zum Sieg. Genau nach dieser letzten Etappe übernahm er die Führung der Vierbeiner in diesem Wettbewerb. Im Finale muss er sich nach einem perfekten Management aber gegen ein Quartett aus dem Stall Bazire durchsetzen. Für Franck Nivard geht es mit siebzehn Punkten Vorsprung nur noch um das verteidigen der Führung, wobei der heutige Sieg sehr viel wertvoller als der Ehrenpreis für die Fahrer ist. Der erste Start ohne Eisen überhaupt wird von Trainer Jean Michel Baudouin wohl überlegt sein.




----- 2.875m -----


CICERO NOA (9) ist hier mit der Zulage nicht wirklich untergekommen und hat auch schon längst nicht mehr die Form des letzten Winters zusammen. Der kurze Auftrieb im Sommer in Cagnes-Sur-Mer wurde in der Zentrale wieder zurecht gerückt. Mitte November geriet er im Schlussbogen unter Druck und konnte nicht mehr in die Gelder vorstoßen.


Von den beiden Startern des Ecurie Vautors dürfte DORGOS DE GUEZ (11) gegenüber CALASKA DE GUEZ (10) einen kleinen Vorteil haben. Der Wallach ist einfach ein wenig unabhängiger vom Rennverlauf als die Stute. Nach ihrem eindrucksvollen Hattrick musste die 7jährige mit der Zulage durch die Todesspur und konnte nicht wie gewohnt an der Spitze nach und nach aufdrehen. So wurde es eine herbe Niederlage, die in 13,5 aber auch ein wenig relativiert wurde. Zeit für eine kleine Pause, die am 18. November in bester Manier erst richtig beendet wurde. Ein schöner Treffer, aber wie sieht die Leistungsbereitschaft aus dem Feld aus? Die Stärke vom Wallach ist noch nicht endgültig zu bemessen. Er wurde in diesem Jahr sehr zielgerichtet eingesetzt und hat auch den Tempolauf am 06. November in Nantes gut überstanden. Unterwegs ließ er sich von Cleangame ziehen und bei 11,9 im Ziel, was heute bestimmt für einen Podestplatz ausreichen würde.


CLARCK SOTHO (12) war in Mauquenchy der Einzige, der Elvis Madrik auf den Fersen bleiben konnte, was nicht ganz überraschend der Fall war. Schon in Nantes hat der Wallach angedeutet, dass er eigentlich jederzeit bereit ist seinen Speed einzusetzen, auch wenn die Konkurrenz namhaft daherkommt. Das war an diesem Tag mit dem Sieger Cleangame und dem Dritten Dorgos De Guez ebenfalls gegeben. Aber bei der Masse an Klasse muss Guillaume Martin es schon sehr passend servieren, damit der 7jährige in der Wette landet. Am Speed mangelt es ihm aber nicht.


BEAU DE GRIMOULT (13) kennt sich mit der Zulage und konnte in diesem Jahr schon dreimal im Grand National Du Trot in der Königswette landen. Zuletzt war das in Mauquenchy der Fall, aber die späten Ausfälle halfen der Anne-Farbe deutlich weiter. Der 8jährige selber ist aber auch nicht frei von Fehlern und wird es bestenfalls in den Kombintionen auf den Wettschein schaffen.


Für AFGHAN BARBES (14) gibt es in diesem Finale andere Ziele als eine Prämie. Mit nur zwei Starts im Bauch ist er wohl noch nicht schlagkräftig genug um hier mitzumischen. Trainer Charles Mary lässt den Beschlag erneut drauf und sucht Rennroutine für den Wallach.


----- 2.900m -----


Eine große Ehre für Eric Raffin mit CLEANGAME (15) den sicherlich besten Wallach dieses Planeten im Finale zu steuern. Trainer Jean Michel Bazire hat über seinen Star einmal gesagt: "Er fliegt wenn man ihm die Eisen abnimmt!". Der Flug kann aber auch am Turm enden, wie es im Finale der Trotting Masters Serie der Fall war. Als Wallach hat er in Frankreich selten die Chance so einen großen Scheck wie heute zu holen. Dafür muss aber noch einmal so eine grandiose Leistung wie am 06. November her. Mit 50 Metern Zulage konnte er unterwegs sogar noch den Stallgefährten Dorgos De Guez in Position ziehen und war im Ziel selber in unglaublichen 11,2 sicher voraus.


Tipp:
ELVIS MADRIK (8)
CLEANGAME (15)
DORGOS DE GUEZ (11)
CLARCK SOTHO (12)
DEFI DE RETZ (3)


Für die Kombinationen: CALASKA DE GUEZ (10) - BELLE LOUISE MABON (2)