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Der Colonel hat das Kommando

Der Colonel hat das Kommando
Quinte+ Vincennes, 18.11.2019 13.50h
 
Man merkt deutlich das Vincennes die Schlagzahl erhöht. Gestern wurden die ersten drei Startplätze für den Amerique verteilt und heute ist nur einer von ganzen fünf Renntagen in dieser Woche. Neben einem Gruppe II für die Montepferde, unter denen sich auch Zauni befindet, ist es die gut besetzte Quinte, die viel Aufmerksamkeit generiert. Der gesperrte Jean Michel Bazire konnte seine drei Starter nur bestens vorbereiten und für das Rennen die Taktik vorgeben. Den Favoriten soll sein Sohn vollstrecken. Colonel (10) wird seine Klassevorstellung vom letzten Auftritt sicher auch über den längeren Weg beweisen.

Prix De Montignac-Charente / 13.50h / 80.000 Euro - 2.700m Bänderstart

 
Mit einem Sieg hat sich USAIN HENNA (1) im Sommer aus Frankreich verabschiedet um unter anderem große Aufgaben in Schweden anzugehen. Der Aby Storia Pris war aber genau wie das Svenskt Masterkap Mitte Oktober mehr als eine Nummer zu groß für den Hengst. Auch im Rahmen der Golddivision am 26. Oktober in Jägersro konnte der Super Light-Sohn keine Prämie einheimsen. Als die Westholm-Farbe im Juli 2018 das erste Mal in Frankreich auftauchte, war die mitgebrachte Form sehr viel besser, wurde aber auch auf deutlich kleinerem Parkett erzielt. Er ist der Starter mit dem im Vorfeld größten Fragezeichen.

I LOVE PARIS (2) - Der Name ist Programm. Die Stute hat sich bei ihren ersten Starts in Frankreich sofort zurecht gefunden und konnte auch schon in Vincennes triumphieren. Ein voller Erfolg auf französischem Boden liegt jetzt schon eine Weile zurück, aber das letzte Meeting hatte auch gute Leistungen zu bieten. Am 09. Februar holte sich die Steinlager-Tochter als Zweite ihren neuen Rekord von 10,4 und wurde sogar für den Prix De Paris genannt. Dort blieb sie als Elfte ohne Geld und ging in eine sehr lange Auszeit. Diese wurde erst am 04. November beendet. In einem recht kleinen Feld kämpfte Björn Goop im Sulky um Rang Vier mit, hat aber zwischen zwei prominenten Gegnern letztlich keine Möglichkeit gehabt sich gänzlich zu entfalten. Rang Sechs war nach der Abwesenheit dennoch eine gute Grundlage um heute wieder vorne mitzumischen.


Mit dem Wechsel von JERRY MOM (3) aus dem Stall von Luc Roelens zu Jo Corbaine ist auch ein wenig Durchschlagskraft auf der Strecke geblieben. Schon zum zweiten Mal hat der Traders-Bruder nichts mit dem Sieg zu tun gehabt und seinen höllischen Speed vermissen lassen. Als Entschuldigung darf aber auch die sehr schnelle Schlussphase herhalten. Heute trifft er es wieder ein wenig passender an. Die Zuversicht im Quartier ist weiterhin groß. Immerhin hat der Trainer bis zuletzt die Nennung für den Prix De Bretagne aufrecht gehalten.


DRAGON DES RACQUES (4) drehte als 3jähriger unheimlich auf und galt plötzlich als einer der Hoffnungsträger seines Jahrgangs. Aber schon im nächsten Jahr fehlte die weitere Entwicklung. Seine Gewinnsumme konnte er seitdem nur noch selten bestätigen. Im August kehrte er mit sehr unterschiedlichen Vorstellung nach einer Pause zurück. Die ersten beiden Starts galten lediglich zum akklimatisieren, aber Anfang September sollte es ernster werden. Mit viel Speed stellte er den favorisierten Sieger nicht mehr zum Kampf, lief aber noch dicht heran. Drei Wochen später hatte er aus seiner Position kaum eine Chancen auf ein besseres Geld. Am Ende des Pulks, dass einen Ausreißer im Einlauf stellen konnte, war er nicht in der Lage zum Sprint anzusetzen. Das gelang aber auch keinem anderen der Teilnehmer. In Caen schaffte er es nicht über die kleine Bodenwelle in der Startphase und fiel früh aus. Er ist in jedem Fall weiter, als es der Formenspiegel aussagt.


Am 19. Oktober wurde DIRECT WAY (5) für seinen Speed im Marathon von Caen nicht belohnt. Als Vierter wurde er nachträglich und zurecht disqualifiziert. Das Geläuf genügte nach den Strapazen nicht mehr den Anforderungen. Vierzehn Tage vorher stand er das Rennen sehr viel besser durch und profitierte von einem guten Vortrag von Anthony Barrier. Als auf der Gegenseite eine Lücke im Feld entstand, schickte ihn der "Moskito" in die Spitzengruppe, ohne das die Gefahr bestand alleine außen herum zu müssen. Der Quaker Jet-Sohn bedankte sich mit einem erfolgreichen Kampf für den Ehrenplatz. Der enteilte Sieger konnte nicht mehr in Gefahr gebracht werden. Die Gesamtform könnte besser sein, aber der Trend zeigt trotz der letzten Disqualifikation aufwärts.


Was bei SUPER FEZ (6) sofort auffällt ist die nicht unbedingt perfekte Distanz. Der Italiener ist über die 2.100 Meter sehr viel besser aufgehoben. Ein möglicher Sieg wie vor einem Jahr in einer ähnlichen Aufgabe, ist aber nicht gänzlich auszuschließen. Gaby Gelormini kennt den Love You-Sohn schon bevor er in das Training des Champions wechselte. Nach einem hochüberlegegen Treffer im August in Divonne-Les-Bains fiel der Hengst über den langen Weg im letzten Bogen ein wenig entkräftet aus. JMB verordnete ihm eine kleine Auszeit und ließ ihm Oktober mit vier Eisen bei beiden Starts lediglich Kondition und Moral tanken. Vor vierzehn Tagen startete er dann auch ins Wintermeeting und war mit Bazire natürlich stark gewetett. An der Spitze war es dann aber einen Tick zu schnell und nicht nur Colonel sprintete in der Distanz leicht über ihn hinweg. Es wird nötig sein ihn für eine bessere Platzierung gut zu verstecken.


Ein Siegertyp ist BALANDO (7) sicher nicht. Aber an seiner Regelmäßigkeit kann man nichts aussetzen. Neben einigen Platzierungen im Ausland war der Start am 29. September eine der besten Referenzen für heute. Eric Raffin, der auch heute wieder an Bord ist, versteckte ihn im Vorderfeld und fand im Einlauf eine Passage. Dafür musste die beiden in kurzer Zeit einige Spuren wechseln, überliefen aber Calaska De Guez recht leicht, was zum vierten Platz reichte. Ist er in besserer Position, kann man auch noch ein wenig mehr Endgeschwindigkeit erwarten.


Für BAD BOY DU DOLLAR (8) ist nach den gesundheitlichen Problemen der Rückstand wohl noch zu groß. Der eine blasse Start in Argentan wird nicht ausreichen, weshalb Sylvain Roger ihn wieder beschlagen antreten lässt.


CARLA DU CHATELET (9) war über zwei Jahre nicht mehr im Sulky am Start. Ein Geld liegt in dieser Disziplin noch weiter zurück. Ob Sebastien Guarato seine Stute trotzdem mit gewissen Ambitionen ins Rennen schickt, ist nicht überliefert. Aber das recht kleine Feld eröffnet bei einigen Ausfällen sehr schnell den Weg in die Königswette. Es spricht zumindest keine aktuelle Form dagegen.


Wenn Jean Michel Bazire COLONEL (10) ohne Eisen ins Rennen schickt, wird es vor allem für die Gegner eng. Schon am 08. August spielte er mit seinen Konkurrenten in Enghien. Aber eine besondere Kostprobe gab es am 04. November. Auch wenn er im Rücken von Super Fez ein perfektes und geschontes Rennen gefunden hat, war es eine Augenweide dem Wallach im Einlauf zuzusehen. In der Hand von Nicolas Bazire überlief er den Trainingspartner grußlos und gewann mit "vollen Backen" in neuem persönlichem Rekord. Er ist hier wohl kaum zu schlagen!


Der ehemalige Seriensieger CANTIN DE L´ECLAIR (11) hat nicht nur mit seiner Gewinnsumme zu kämpfen. Er muss auch immer wieder Pausen einlegen und war in diesem Jahr schon zweimal als Nichtstarter deklariert worden. Das sind alles Zeichen für einen wackligen Gesundheitszustand. Heute soll wohl nur der Arbeitsrückstand verkürzt werden.


Nach dem beeindruckenden Hattrick enttäuschte CALASKA DE GUEZ (12) am 29. September. Entgegen der sonstigen Gewohnheit tat sie sich aus dem zweiten Band auch schwer mit dem Übernehmen der Spitze. Als sie aus dem Mittelfeld zum Angriff schritt zog das Tempo abrupt an, was das Unterfangen zusätzlich erschwerte. Bazire nahm sie sofort aus der Schusslinie und ließ sie in Laval Moral tanken. David Thomain soll heute als Catchdriver Nutznießer werden. Im stallinternen Duell um die zweite Farbe hinter Colonel hat sie gegenüber Super Fez auf dem Papier die Nase vorn. Auch auf der Piste?


CICERO NOA (13) schloss die Europa-Tour der Trotteur Francais im Finale als tapferer Fünfter ab. Ende September gab es den letzten Auftritt in Frankreich, der hinter Calaska De Guez und Balando endete. Der Wallach verlor aus dem finalen Bogen heraus sein Führpferd und tat sich sofort schwer den Kampf anzunehmen. Er war noch die der echte Siegertyp, hat sich aber bis vor einem Jahr noch sehr viel stabiler in den Platzierungen gezeigt. Aber auch für den 7jährigen liegt die Chance in der Wette aufzutauchen, im kleinen Feld.


Tipp:

 
COLONEL (10)
CALASKA DE GUEZ (12)
JERRY MOM (3)
BALANDO (7)
I LOVE PARIS (2)

Für die Kombinationen: DRAGON DES RACQUES (4) - SUPER FEZ (6)