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Datcha ganz groß auf der kleinen Bahn?

Datcha ganz groß auf der kleinen Bahn?
Quinte+ Vincennes, 20.09.2019 20.15h
 
Einmal mehr heißt es am Freitagabend: "Willkommen zum Semi-Nocturne!" Für die Quinte, die noch einige Wochen am Freitagabend zur Primetime entschieden wird, gibt es aber einen wichtigen Unterschied. Es geht wegen der früher einsetzenden Dunkelheit ab dem dritten Rennen auf die kleine Piste, die durchgängig mit Flutlicht ausgestattet ist. Also warten heute nach dem Start zwei Runden auf der 1.325m-Bahn. Einem schnellen Start wird dann schon ein wenig mehr Bedeutung beigemessen, was für Datcha (14) spricht. Yoann Lebourgeois zeigte schon wie man die Stute fliegend an die Spitze steuern kann. Gelingt das heute noch einmal, wird es schwer sie aus den ersten Fünf zu befördern.
 
Prix La Mutuelle Familiale / 20.15h / 42.000 Euro - 2.850m Bänderstart
 
Trainer Emmanuel Ruault saß jetzt zweimal selber bei DATCHA (14) im Sulky. In Meslay-Du-Maine versteckte er die Stute nicht wirklich, verlangte ihr auf der letzten Halben aber auch nicht alles ab. Der heutige Start dürfte zu dem Zeitpunkt schon als Ziel festgestanden haben. Das sieht man auch an der veränderten Aufmachung. Wie am 18. Juni, als Yoann Lebourgeois ebenfalls als Steuermann berufen wurde, geht sie heute wieder barfuß ins Rennen. Nach bewährter Taktik des Catchdrivers, wurde sie schnell in Front gesteuert, ließ aber zu Beginn der Gegenseite den Favoriten und späteren Sieger ziehen. Eine Taktik, die für den zweiten Rang reichte. Ein Muss für den Schein.
 
Als DIVINE DE NAVARY (15) Mitte August zum letzten Mal in Paris zu Gast war, wurde die Stute von den Wettern noch nicht ganz ernst genommen. Das dürfte sich heute ändern. Für einen Toto von 42:1 wird man Memphis Du Rib-Tochter nicht mehr wetten können. Es hat am 17. August auch nicht für den Volltreffer gereicht, aber hinter dem hochüberlegenen Favoriten entbrannte ein Dreikampf um den Ehrenplatz. Zu dem Zeitpunkt lag die Hachin-Farbe noch ein paar Längen hinter diesem Trio. Mit minimalen Aufforderungen konnte Franck Ouvrie sie aber bequem an den drei Gegnern vorbeisteuern und einen leichten Ehrenplatz holen. Vierzehn Tage später führte der Weg vor die Tore von Paris. Über Gras in Rambouillet musste die 6jährige eine Zulage ausgleichen, was ihr aber in Anbetracht der zuvor gezeigten Form nicht schwer fiel. Im Einlauf tat Ouvrie wieder nur das Nötigste, aber diesmal reichte es für den Sieg.
 
Sehr viel besser hätte sich DANAE DE CORBERY (7) nicht auf diese Aufgabe vorbereiten können. Mit der Zulage in Caen angetreten konnte sich die Stute auf die gute Übersicht von Fahrer Jean Philippe Monclin verlassen. Er bescherte der 6jährigen einen perfekten Transport in die Spitzengruppe und platzierte sie im Schlussbogen neben dem Führenden. Zu Beginn des Einlaufs wurde dieser spielerisch passiert und auch keiner der anderen Konkurrenten hatte noch irgendetwas entgegenzusetzen. Mit der Verbesserung des persönlichen Rekords wurde die fast durchweg gute Form unterstrichen und die Reise nach Paris gerechtfertigt. Und ein möglicher Treffer wäre auch nicht der erste auf dem Plateau De Gravelle.
 
DUCHESSE DE BRION (9) und DOUCE BERRY (12) trafen bereits am 07. September aufeinander. Die Stute aus dem Hause Abrivard hatte dabei als Dritte einen knappen Vorteil gegenüber der viertplatzierten Tucson-Tochter. Mit scheinbaren immer noch verfügbaren Reserven hinter den ersten Beiden, konnte Duchesse De Brion aber ein wenig besser gefallen. Das sehr flotte Rennen wurde taktisch geführt und konnte erst in der Entscheidung die Interessen und Stärken der Aspiranten aufdecken. Douce Berry hat mit den fünf Siegen in diesem Sommer natürlich die deutlich bessere Jahresbilanz, aber das Pendel schlägt leicht in Richtung der erneuten Gegnerin, obwohl es in Vincennes von sieben Starts auch vier Disqualifikationen gab.
 
Die beste Referenz für DANYLA DE BRION (2) stammt noch aus dem April. Über den kurzen Weg suchte sich der Trainer Matthieu Abrivard eine Position im hinteren Mittelfeld. Auf der Gegenseite schickte er die Orlando Vici-Tochter in die Offensive und bekam noch einmal einen perfekten Windschatten. Für den durchdringenden Speed im Einlauf war sie aber selbst verantwortlich. Die Gegner konnten sich nicht mehr wehren. Von da an gab es aber nur noch schlechte Meldungen in Form von Disqualifikationen. Nach den ersten drei Ausfällen verschrieb Abrivard der 6jährigen eine Bedenkpause. Bisher ohne Erfolg. Beim letzten Start am 11. September schaffte sie es nicht einmal hinter den Startwagen, dabei handelte es sich aber um ein Nachwuchsfahren. Mit dem Cousin des Trainers übernimmt heute wieder eine Profihand das Ruder. Ein Start aus dem Band könnte auch weiterhelfen. Genügend Klasse ist vorhanden.
 
Ein wenig schwankend agiert CLEOPATRE DU PAOU (10) in ihrer Form. Der letzte unplatzierte Lauf in Meslay-Du-Maine kann dabei ausgeklammert werden. Das war nur eine intensive Vorbereitung auf heute. Einer der Maßstäbe sollte der Start vom 20. August in Pornichet sein. Noch gute hundert Meter vor dem Ziel war die 7jährige noch achtes Pferd. Sie entwickelte aber eine enorme Endgeschwindigkeit und erzwang noch ein totes Rennen auf dem vierten Rang. Noch dazu wurde ein neue Bestmarke mitgenommen. Die Chancen sollten besser sein, als es der Formenspiegel aussagt.
 
Eine der interessantesten Starterinnen ist CALINE TURGOT (11). In Vincennes hatte sie bis auf einen Sieg, der sehr lange zurück liegt noch nichts Ordentliches auf die Reihe gebracht. Das kann sich heute ändern. Seit September ist sie unter der Obhut Matthieu Varin und hat ein enorm starkes Debüt gegeben, auch wenn es sich nur um ein Nachwuchsfahren handelte. Stets an zweiter Position innen fing sie ausgangs der Überseite an heftig zu pullen. Auch anfangs der letzten Geraden hatte der junge Fahrer noch mächtig was in der Hand, musste aber noch einen Moment auf eine Lücke warten. Kaum war sie da, war die Partie auch schon entschieden. Heute wird nicht mal Eric Raffin auf dem höheren Niveau einen zweiten Erfolg kaum ermöglichen können, aber in den Wetten darf man das Duo erwarten.
 
DAME DE LA COUDRE (5) machte zuletzt auch den "Ausflug ins Grüne" nach Rambouillet. Dort traf sie auf Divine De Navary, die von Dame De La Coudre aus dem letzten Bogen in Position gezogen wurde. Bis dahin sah die 6jährige selber wie eine mögliche Siegerin aus, gab aber kurze Zeit später ermüdet ein paar Positionen auf. Hinter ihrem vierten Geld war dann schon ein gutes Stück Luft zu den nächsten. Auf noch kleinerem Niveau, aber ebenfalls über Gras, konnte sie sich zuvor in Chinon aus einem dichten Pulk heraus im Einlauf ab- und durchsetzen. Der Weg um in Paris in der Wette aufzutauchen wird aber beschwerlicher.
 
DIVA DE BRION (4) war im Juli über Gras zweimal am Turm. Dennoch versuchte man es weiter auf dem grünen Untergrund und wurd im August mit einem Ehrenplatz und Rang Vier in Eauze und Bagneres belohnt. Gerade in Bagnesres war die Schlussphase hart umkämpft und zum Sieg hat auch nicht viel gefehlt. Die Rückkehr auf Sand in Beaumont De Lomagne hatte sich auf den ersten Metern erledigt. Ohnehin mit Zulage ausgestattet streute die Singalo-Tochter auch noch einen Fehler ein, der ihr die letzte Position einbrachte. Von dort konnte sie nichts mehr bewegen. Ein Platz unter den ersten Fünf scheint mit der Gesamtform unwahrscheinlich, aber das Gegenteil wurde zuletzt nicht bewiesen.
 
DAUPHIN DE CLECY (13) trat in Vichy auf dem Papier auf B-Niveau an, was aber anhand der Gegner eher unterklassig war. Trainer Emmanuel Varin dürfte es egal gewesen sein. Für den gutdotierten dritten Platz musste die Pablo-Tochter wieder "nur" eine 16er-Zeit hinlegen, die innen mitgezogen, auch noch günstig zu haben war. Immerhin strahlte sie nach den Ausfällen im August wieder mehr Sicherheit aus.
 
Ein Nachwuchsfahren in Feurs ist nicht gerade das große Pflaster der Republik. Wenn man sich aber wie CARLA GRIFF (3) in 12,2 überlegen durchsetzt, ist das schon einen Hinweis wert. Insgesamt fehlen aber in dieser Saison die entscheidenden Hinweise in der Zentrale. Am 03. Mai wurde sie als Riesenaußenseiterin immerhin Vierte. Dort konnte sich nach einem nahezu perfekten Verlauf über die Linie retten.
 
Gaby Gelormini ist der Hoffnungsschimmer an der Fahrleine von BORDERLINE (8), die den "Grenzgang" aus Amateurfahren bis nach Vincennes als zu groß empfinden wird.
 
CETTE NOBLESSE (6) hat das letztze Mal am 05. August 2018 gewonnen. Das war auch der letzte Einsatz von Sebastien Ernault im Sulky, der heute wieder an Bord ist. In diesem Jahr hat sie sich meist in Amateur- und Nachwuchsfahren rumgetrieben, um ihren Hafer zu verdienen. Wenn es ins Profilager ging, war es wie am 03. August ein Verkaufsrennen, welches als dritte beendet wurde. Das kann hier kaum einem Gegner einschüchtern.
 
Für CHARMING ROSE (1) ergeben sich gleich mehrere Probleme. Der Wechsel des Quartiers wurde bisher ohne Verbesserung vollzogen. Weder am 02. , noch am 25. August konnte die Stute in die Nähe der Gelder laufen. Erneut kommt sie mit vollem Beschlag an den Start. Und dann wäre da noch die noch die wohl nicht ausreichende Qualität.
 
Jean Michel Bazire äußerte sich ganz klar zu den Aussichten von DASTAVIA DE GUEZ (16): "Es geht nur um die Kondition." Ein klassische Vorbereitung, die jetzt schon in Richtung Wintermeeting geht. Vorher kommt sie auch kaum auf den Wettschein.
 
Tipp:
DATCHA (14)
DIVINE DE NAVARY (15)
DANAE DE CORBERY (7)
DUCHESSE DE BRION (9)
DOUCE BERRY (12)
 
Für die Kombinationen: DANYLA DE BRION (2) - CLEOPATRE DU PAOU (10)