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Vierter Sieg en suite – achter Triumph insgesamt: Franz Konlechner schreibt Traber-Geschichte!

Vierter Sieg en suite – achter Triumph insgesamt: Franz Konlechner schreibt Traber-Geschichte!
Nachschau Baden bei Wien, 25.08.2019
 
Dass der 47. Große Badener Zucht-Preis der Dreijährigen – das traditionsreichste und mit 15.000,- Euro Dotation wertvollste Zuchtrennen bei „Traben Hautnah“ – ein tolles Rennen würde, war schon von vorneherein zu erahnen. Dass es dann aber noch einen Gewinner gibt, der ein neues Kapitel in der Geschichte des österreichischen Trabrennsports aufmacht, setzte der erneut tollen Stimmung die Krone auf. Denn Franz Konlechner avancierte mit seinem achten Sieg endgültig zum Rekord-Siegfahrer (bisher: ex aequo mit Johann Scherber/ 7) und hat nun mit vier vollen Erfolgen hintereinander (2016 – 2019) auch diesen Rekord für sich alleine, da Johann Scherber einst „nur“ auf einen Hattrick gekommen war (1978 – 1980 bzw. 1983 – 1985).  
 
Sehr passend, dass Franz Konlechner bereits zur Mittagszeit im zweiten der beiden PMU-Lunch-Bewerbe mit Super Hall erfolgreich geblieben war – mit jener Stute, die eben 2016 seine Viererserie im Zucht-Preis eingeleitet hatte. Und wie schon speziell im Vorjahr (bei Amigo Venus, dem „Tombola-Pferd“) jubelte er so überschwänglich, wie man es beim Oberweidener nur ganz selten sieht. Gleichzeitig war es für den Stall „Luki 7“ nach Amigo Venus der zweite Triumph en suite. Statt „Luki“ könnte man also durchaus auch „lucky“ sagen…


Damit kurz zum Rennen, das in der Anfangsphase der vorjährige Zukunfts-Preis-Sieger Italiano KP (Uros Predan) diktierte, ehe in Folge Franz Konlechner seinen Catch me if you can an dessen Seite führte. Hingegen hatte „Bürger“-Sieger Black Star (Josef Sparber) mit einem Startfehler sehr viel an Boden verloren, war nach einer Bahn trotzdem wieder am Feld dran. Am Ende der letzten Gegengeraden übernahm „cmiyc“ dann endgültig die Spitze, hinter ihm lauerte Diamant Venus (Wolfgang Ruth), und in dritter Spur versuchte es der mächtig aussehende Black Star nochmals – geriet jedoch im Schlussbogen abermals von den Beinen. Gar in vierter Spur kam aus dem Hintergrund zudem Rammstein (Christoph Fischer) immer zwingender ins Bild.


Im Einlauf stemmten sich Franz Konlechner und Catch me if you can aber gegen alle Attacken und triumphierten in 1:18,8a/ 2100 eher sicher vor Diamant Venus und Rammstein, dahinter eroberten die Außenseiter Dellaria Venus (Mario Zanderigo), Power Vital (Gerhard Mayr) und Luna Sunrise (Ari Kaarlenkaski) die weiteren Prämien. Konlechner erklärte im Interview u. a., dass er mit der Startnummer 7 gar nicht unzufrieden war, da sein Pferd von außen weg besser zurechtkommt als von weiter innen, und genoss anschließend die Ehrenparade zu Fuß vor begeisterten Fans. Aber auch Wolfgang Ruth zeigte sich mit Diamant Venus sehr zufrieden, und Christoph Fischer meinte über Rammstein: „So einen Dreijährigen bin ich noch nie gefahren!“ Dabei hat er im Vorjahr einen Dreijährigen namens Nero Maximus pilotiert…
 
Wie Franz Konlechner, so feierte diesmal auch Christoph Fischer wieder ein Double, dafür sorgten Tirana in der von den Pfarrkirchner Gästen mitverfolgten „Rottaler-Meile“ in Tagesbestzeit von 1:16,0a/ 1600 (10. Baden-Sieg für Fischer heuer) und Sammi MS: Da fightete er in dem mit 2.000,- Euro dotierten „Internationalen“ mit Sammi MS dank 1:16,7a/ 2100 den lange führenden Mister Big Yankee auf den letzten Metern nieder, während Palema Photo (Erich Kubes) nach Pause ebenfalls ein gutes Finish zeigte und um Rang drei Vrai Lord (Gerhard Mayr) abfing. – Bei der Siegerparade gab es dazu abermals auch die „Fischi-Grätsche“ zu beklatschen.
 
Einen ausgezeichneten Tag verzeichnete außerdem Karl Höbart, der von fünf Jahressiegen vier heuer in Baden realisierte, diesmal mit Player Venus (3. Sieg in Baden) und dem „alten Recken“ Super Aric, der zum Abschluss seinem Prädikat „Tipp des Tages“ locker gerecht wurde.
 
Noch um eine Ehrenparade besser konnte es aber Champion Gerhard Mayr, der die PMU-Lunch-„Daily-Double“ mit dem sehr talentierten Dreijährigen Grafenegg einleitete, dann am Nachmittag mit dem „Antonshof“-Paar Iron Beuckenswijk (4. Sieg 2019/ 40. Sieg von Mayr heuer) & Lady Lucie nachlegte.
 
Im ersten Amateurfahren bestätigte Hulk Venus (Thomas Royer) seine letztwöchige Siegform nach einem kampfbetonten Finish gegen My Day Venus (Karl Gruber). – Noch wichtiger für die Amateure war aber natürlich ihr 4. Lauf zum Gold-Cup (2.500,- Euro). Hier glückte Christian Höbart (auch Co-Owner beim erwähnten Player Venus) mit seiner Malina Way eine echte Sensation: Start – Ziel hieß die Devise für die 191:10-Außenseiterin, die in starken 1:16,9/ 2100 überlegen vor Ibar (Sabine Klettenhofer) und Olena (Christian Mayr) reüssierte. – Die Dreierwette war hier ebenso einmal erraten (1.970,2 für einen Euro!) wie die Viererwette im Zucht-Preis (2.427,8:1). Aber Malina Way war natürlich dafür verantwortlich, dass es in der Super76-Wette neuerlich keinen „Siebener“ gab – Jackpot am 8. September von 8.327,25 Euro! Sechser wurden sehr wieder ausbezahlt – 360,30 Euro für 15 Cent.
 
Einige Emotionen wurde hier schon beschrieben, eine für die Tränendrüsen haben wir noch: Denn Thomas Pribil war nach seinem Sieg mit Heidi Reichls Oscar de Jan R ungemein gerührt: „Das Pferd ist bei uns am Gestüt auf die Welt gekommen, wurde von uns eingebrochen und ans Renngeschehen herangeführt – und dann gewinnt er in tollem Stil gleich sein erstes Rennen über die Mitteldistanz!“ – Apropos Zucht: Dass Alv Peacepipe mit Catch me if you can seinen ersten Zuchtrennsieger stellte, sei natürlich ebenfalls erwähnt.
 
Mit entsprechend neuerlichem Wetterglück waren jedenfalls wieder sehr viele Besucher erschienen, auch zeigte sich der BTV mit dem Gesamtumsatz mit fast 62.000,- Euro absolut zufrieden. Leider musste nur „Die Revanche“ zwischen Bernhard Kohl und dem Trabergespann Hubert Brandstätter jun./ Viva Venus entfallen, da der Radrennfahrer bei der Mountainbike-„Morgenarbeit“ schwer stürzte. Da sich Kohl aber gottseidank keine Brüche zuzog, steigt „Die Revanche“ nun am letzten Renntag (22. September).