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31. Österreichisches Stuten-Derby endete kurios:Tirana voraus, Mon Cherrie Venus aber Erste

31. Österreichisches Stuten-Derby endete kurios:Tirana voraus, Mon Cherrie Venus aber Erste
Nachschau Baden bei Wien, 14.07.2019
 
Am Sonntag, 14. Juli, stand mit dem 31. Österreichischen Stuten-Derby um Preisgelder in Höhe von 7.500,- Euro das erste Zuchtrennen der Sommersaison 2019 auf dem Programm. Es endete mit einer – gerade bei einem Zuchtrennen – noch niemals dagewesenen Entscheidung, die die Rennleitung fällen musste. Denn die auf den letzten 100 Metern innen vorpreschende Tirana kam bei diesem Manöver klar über die Bahnbegrenzung, lief dabei sogar kurz auf dem Grünstreifen und musste daher wegen „Verlassens der Bahn“ disqualifiziert werden. Somit reichte es also doch für die im Einlauf ins Wanken geratende Mon Cherrie Venus. Abgesehen davon avancierte der Themen-Renntag „badsooßbrunn“ zu einem Riesenerfolg: Bei neuerlich perfektem Wetter – zwei Schauer störten kaum – stellte sich bei „Traben Hautnah“ neuerlich Massenbesuch ein. Und der Umsatz bei neun Rennen darf sich mit über 61.000 Euro ebenfalls sehen lassen.
 
Die beiden vierjährigen Pferdedamen prägten überhaupt fast durchwegs das Geschehen. Mon Cherrie Venus übernahm nämlich bald von Tirana (Christoph Fischer) die Führung, die in dritter Position innen liegend bereits auf der letzten Gegengerade sehr stark aussah. Als jedoch Quuenie (Martin Redl) in der Spur daneben zurückfiel, war sofort Unforgettable (Hubert Brandstätter jun.) zur Stelle, worauf es für Tirana weiterhin kein Lösen aus der Umklammerung gab. Dann kam es eben im Einlauf zur Situation, dass Mon Cherrie Venus etwas nach außen wich, Fischer mit Tirana innen alles riskierte und auf der Ziellinie auch voraus war. Jedoch: Alles riskiert – leider alles verloren, muss man aus deren Sicht sagen.
 
So fiel das „Blaue Band“ also doch noch Mon Cherríe Venus zu, die in guten 1:17,2a/ 2100 reüssierte. Dahinter lief die komplette Streitmacht des Stalles Amanda zu den Plätzen zwei bis vier – Unforgettable vor Anabelle Venus (Carsten Milek) und Ella F, für die der vierfache Prix-d’Amérique-Sieger Jos Verbeeck engagiert worden war.
 
Christoph Fischer entschädigte sich im Rahmen etwas für das Missgeschick: Er selbst lenkte Tripp Venus zu einem feinen Sieg über What A Babe (Klaus Dresel) und Special (Thomas Pribil). Außerdem stellte er als verantwortlicher Betreuer neben Mon Cherrie Venus noch den erstmals für neue Farben erfolgreichen Skeeter Venus. Mit diesem Zähler baute Johann Preining jun. seine ohnehin schon deutliche Führung im Amateurfahrer-Championat weiter aus.
 
Erfolgreichster Aktiver im Sulky war aber Mario Zanderigo, dem nach schönen Fahrten ein eher unerwartetes Double glückte. Zunächst rang er mit Dellaria Venus mit Kopflänge Elegance (Walter Kössner) nieder, zum Abschluss hatte er mit Eagle’s Flight in einem abermals kampfbetonten Finish das bessere Ende gegenüber Kiwi’s Rascal (Gerhard Mayr) und Amigo Venus (Franz Konlechner) für sich. Letzterer gefiel bei seinem letzten Test vor dem St. Leger (28. Juli) aber auch als Dritter, während hier der Derbyzweite, Hot Hulk (Johann Lichtenwörther), seine Generalprobe dafür verpatzte.
 
Der „knackige“ Renntag begann schon rasant, als Iron Beuckenswijk (Gerhard Mayr) die Tagesbestzeit von 1:15,8a/ 1600 auf die bestens präparierte Bahn knallte. – Anschließend war Herzklopfen bei den Damen der „3 von der Thermenregion“ angesagt, die das Doppelsitzerfahren bestritten. Das überlegen beste Ende für sich hatte das „Damen-Doppel“ Cornelia Mayr/ Weinkönigin Julia Herzog, die mit Cristallo SR klar vor Bezirkshauptfrau Mag. Verena Sonnleitner (mit Ponte Venus/ Erich Kubes) sowie der Sooßer Bürgermeisterin Helene Schwarz (mit Dandy Venus/ Jos Verbeeck!) triumphierte. Anschließend waren sich alle – einschließlich der weiteren Bürgermeister von Bad Vöslau (Christoph Prinz) und Kottingbrunn (Christian Macho) – einig: „Wir machen das nächstes Jahr wieder!“
 
Zum „Doppler“-Bewerb sei noch angefügt, dass die Siegerzeit von 1:21,8a/ 1600 eine der schnellsten aller Zeiten für dieses Metier war. – Zum Auftakt der Super76-Wette setzte Player Venus (Karl Höbart) seinen Siegeslauf fort, und im zweiten Amateurfahren entschied November Jess H (Mag. Tanja Wurz) ein spannendes Duell gegen Xerox Venus (Josef Maier) knapp für sich. – Die fünf Siegpunkte für Züchter-Champion KR Johann Hochstaffl seien auch noch hervorgehoben: Player, Skeeter, Tripp, Dellaria und Mon Cherrie – alles „Venus“!
 
Der immens kurzweilige Renntag endete also auch für den BTV mit einem sehr positiven Resümee: einen erstmaligen Sponsor überzeugt, viele neue Besucher begrüßt und zwei Jackpots für die „Nacht des Pferdes“ erreicht, einen in der Dreierwette (1.622,50 Euro), einen für die Super76-Wette (4.429,54 Euro). „Sechser“ gab’s übrigens wieder zuhauf, dafür gab’s immerhin exakt 61,- Euro.