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Rechnung ohne den Derbysieger

Rechnung ohne den Derbysieger
Nachschau Gelsenkirchen, 03.03.2019

Glen Ord Superb überrascht im Hauptereignis – Fahrer Jaap van Rijn überzeugt auch mit Samson Ris – Michael Nimczyk gewinnt gleich drei Rennen – Emilion konkurrenzlos – Frank Kelm glänzt beim Comeback als Amateurfahrer

(GelsentrabPR) – Die Vorzeichen standen recht eindeutig auf einen Zweikampf, doch die Wetter auf der Trabrennbahn in Gelsenkirchen hatten ihre Rechnung am Sonntag ohne einen Derbysieger gemacht. Glen Ord Superb überraschte im sportlichen Hauptereignis zum Totokurs von 90:10.

»Glen« superb

Der im Blauen Band Norwegens 2015 erfolgreiche Orlando Vici-Sohn erwischte einen Glanztag und verwies den aus der Winterpause kommenden Mister Ed Heldia (Michael Nimczyk), einen der besten Vertreter des deutschen Jahrgangs 2014, und den als Seriensieger in das mit 3.000 Euro dotierte »Frei für alle« gegangenen Stan Libuda (Roland Hülskath) auf die Plätze.

Henk Grift hatte seinen Schützling erstmals in die Hände von Jaap van Rijn gegeben und damit offensichtlich eine goldrichtige Entscheidung getroffen. Als der Trainer selbst mit Toscanini Font im zweiten Bogen nach vorne zog, machte der junge Niederländer mit Glen Ord Superb die Tür für den düpierten Mister Ed Heldia umgehend zu und kontrollierte das Geschehen fortan durch die sogenannte »Todesspur« außen ohne Führpferd. In der Entscheidung ließ sich das Gespann auch durch eine gelöste Bandage am linken Hinterbein nicht beirren und löste sich mühelos von dem in seinem Windschatten agierenden Stan Libuda. Michael Nimczyk machte seinem Partner derweil auf kurzen Wegen noch einmal Beine und bugsierte ihn zwischen die beiden Rivalen, ohne den mit 1:11,7 für die letzten 500 Meter mächtig aufdrehenden Norweger allerdings auch nur antasten zu können.

»Samson« erneut bärenstark

Schon drei Rennen zuvor hatte Jaap van Rijn dem deutschen Champion eine nicht unbedingt erwartete Niederlage im ersten Viererwette-Rennen zufügen können. In der stark besetzten Partie, die durch eine garantierte Auszahlung von 4.000 Euro besondere Würze erhielt, servierte der junge Holländer Samson Ris ein Maßrennen und verschaffte dem gebürtigen Italiener damit den möglicherweise entscheidenden Vorteil gegenüber Totofavorit Stradivari, der den Schlussbogen in dritter Spur mit der Nase im Wind durchlaufen musste. Am Ende gewann Samson Ris in Tagesbestzeit von 1:14,6 / 2.000 Meter auf tiefem Geläuf leicht und bestätigte damit seinen eindrucksvollen Erfolg von Mitte Februar über die Meilendistanz.

Dreierpack vom Champion

»Goldhelm« Michael Nimczyk konnte am Ende trotz der beiden geschilderten Niederlagen zufrieden mit seiner Ausbeute sein. Der »Dominator« unter den deutschen Berufsfahrern holte sich insgesamt drei Zähler, von denen der mit Emilion im »Preis von Cagnes-sur-Mer« der wichtigste war. Der »St. Leger«-Triumphator des vergangenen Jahres präsentierte sich nach seiner fehlerhaften Vorstellung beim Debüt in Paris-Vincennes, wo er den Bänderstart versemmelte, im GelsenTrabPark wieder in guter Verfassung und blieb als 11:10-Topfavorit auch beim vierten Engagement ungeschlagen. Volle acht Längen betrug letztlich der Abstand zwischen ihm und dem zweitplatzierten Trainingsgefährten Miguel Greenwood, für den man Robbin Bot als Fahrer verpflichtet hatte.

Sandsturm und Fikonia AM hießen alles andere als unerwartet die beiden weiteren Sieger von Michael Nimczyk an diesem Nachmittag. Erstgenannter war auch in der Außenspur ohne Führpferd nicht aufzuhalten und wurde seiner 12:10-Favoritenstellung gegen die lange führende Chou Cou Star (Jaap van Rijn) vollauf gerecht, während die am Totalisator zum selben Kurs gehandelte Habo-Stute gegen die hartnäckige Odette (Wolfgang Musga) mehr kämpfen musste als gemeinhin erwartet.

Amateur in Profi-Manier

Ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten gab es bei Gelsentrab am Sonntag im abschließenden Amateurfahren. Der einstige Profi Frank Kelm gab hier mehr als neun Jahre nach seinem letzten Auftritt im Sulky und vier Gästefahren in den letzten zwei Jahren sein Comeback und feierte auf Anhieb einen vollen Erfolg. Der inzwischen als Tierheilpraktiker tätige Duisburger machte hinter Royal Cash alles richtig, setzte den Wallach am Ende des Feldes ein, als sich die Konkurrenten im zweiten Bogen offenbar auf einen Waffenstillstand bei Bummeltempo geeinigt hatten und befand sich wenig später an der Spitze wieder. Dort ließ er seinen bis dahin bei 28 Starts noch sieglosen Partner in der Folge nie zur Ruhe kommen, hielt die Verfolger so stets auf Distanz und war längst in Sicherheit, als Flower Dragon (Maximilian Schulz) mit feinem Schlusseinsatz noch etwas Boden gutmachte.

Besonders zufrieden durfte der Veranstalter in Gelsenkirchen mit dem Wettumsatz beim ersten März-Renntag sein. Bei insgesamt elf Rennen flossen über 110.000 Euro durch die Kassen, womit der bisherige Spitzenwert vom 20. Januar um 36.430 Euro übertroffen wurde.

Die nächste Rennveranstaltung im GelsenTrabPark findet am 24. März statt. Im Mittelpunkt steht dann der mit 3.000 Euro dotierte »Frühlingsanfangs-Preis«. Veranstaltungsbeginn soll um 13.30 Uhr sein.