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Millionäre unter sich

Millionäre unter sich
Nachschau Gelsenkirchen (PMU), 16.10.2018

Vierte Etappe der »Tour Européen du Trotteur Francais« geht an Billie de Montfort – Trainingsgefährte Valko Jenilat Zweiter vor Anna Mix – El Magnifico lange nicht erfasst – Michael Nimczyk, Hugo Langeweg jr. und Robbin Bot jeweils mit zwei Volltreffern

(GelsentrabPR) – Der GelsenTrabPark bot am Dienstag die Bühne für den Wettstreit einiger Großverdiener unter Frankreichs Trabern. Zwar waren nach der kurzfristigen Streichung des Bazire-Schützlings Beau Gamin nur sechs Pferde ins Ruhrgebiet angereist, unter denen sich mit As des Jacquets ein unweit der Bahn in Lüdinghausen bei Münster trainierter »Gallier« befand, die vierte Etappe der »Tour Européen du Trotteur Francais« hatte es aber dennoch in sich.

Billie die lachende Dritte

Schließlich traten nach den Stationen in Wolvega (Niederlande), Avenches (Schweiz) und Son Pardo (Mallorca) und vor dem 100.000 Euro-Finale in Mons (Belgien) die beiden Bestplatzierten der »Europa-Tour«, Spitzenreiterin Billie de Montfort und Valko Jenilat, in Gelsenkirchen an und wollten die Grundlage für die Nachfolge von Bird Parker als Etappen- und Gesamtsieger des vergangenen Jahres schaffen.

Entsprechend ambitioniert gingen die beiden Vertreter des Erfolgsquartiers von Spitzentrainer Sebastien Guarato bereits in der Startphase des »Grand Prix de Gelsenkirchen« (50.000 Euro / 2.600 Meter) zur Sache, wobei Catch Driver Hugo Langeweg jr. im Sulky von Billie de Montfort die Nase zunächst vorne hatte, den vom Deutschland-Debütanten Eric Raffin gesteuerten »Valko« jedoch schon im ersten Bogen bereitwillig die Führungsarbeit überließ. Der sah sich nur wenig später dem Druck der dritten Millionärin des kleinen Feldes, Anna Mix (Loic Guinoiseau), ausgesetzt, dachte aber nicht im Geringsten daran, dieser den Vortritt zu lassen.

Quasi im Gleichmarsch sorgte das Duo in der Folge für ein durchweg hohes Tempo und bereitete damit zwangsläufig den Boden für den ersten Volltreffer von Billie de Montfort seit dem 26. August 2015. Hugo Langeweg, der in den Niederlanden eine fast unglaubliche Siegquote von 36 Prozent aufzuweisen hat, zeigte einmal mehr, dass er auch in Gelsenkirchen bestens zurechtkommt und dirigierte seine Partnerin Mitte des Einlaufs in die Lücke, die durch die erwartungsgemäß nachlassende Anna Mix entstand. Der Rest war dann nur noch Formsache. Unter den gekonnten Hilfen ihres Fahrers machte Billie de Montfort mit jedem Schritt Boden gut auf den favorisierten Piloten und gewann am Ende souverän mit eineinhalb Längen Vorsprung. Mit einer durchschnittlichen Kilometerzeit von 1:13,3 verpasste die einstige Königin ihres Jahrgangs in Frankreich den im September durch Halva von Haithabu über die kürzere Distanz von 2.000 Metern aufgestellten Gelsentrab-Saisonrekord von 1:13,1 dabei nur denkbar knapp.

Deutlich zurück hatte Anna Mix für den dritten Rang trotz schwerer Beine nichts mehr zu befürchten, was maßgeblich daran lag, dass der mit weniger als 200.000 Euro gewinnärmste Teilnehmer, As des Jacquets, im Scheitel des Schlussbogens von den Beinen kam, just als Robbin Bot den Cortina-Hengst in dritter Spur einsetzen wollte. Umso ärgerlicher, da zu diesem Moment für den Underdog sogar alles möglich zu sein schien. Die Plätze vier und fünf gingen so an den in Belgien stationierten Ultimate du Rib (Gert Sucaet) und den enttäuschenden Coquin Bebe (Kevin Leblanc), für den Franck Leblanc ebenso als Trainer verantwortlich zeichnet wie für seine Anna Mix.
In der Gesamtwertung der »Tour Européen« führt Billie de Montfort mit 47 Punkten nun deutlich vor Valko Jenilat (36). Die Trainingsgefährten werden den Gesamtsieg unter sich ausmachen, auch wenn Jean-Michel Bazire die Teilnahme von Frankreichs bestem Wallach, Aubrion du Gers, beim Finale in Belgien angekündigt hat und die Siegprämie dort somit wahrscheinlich vergeben ist. In der Trainerwertung liegt Sebastien Guarato praktisch uneinholbar vorne, während der aufgrund der Streichung (Attest) von Beau Gamin am Nienhausen Busch nicht engagierte Jos Verbeeck (36) bei den Fahrern nur drei Zähler Vorsprung vor Eric Raffin (33) hat. Hugo Langeweg jr. hat – eine Finalteilnahme vorausgesetzt – mit 25 Punkten wohl nur noch theoretische Chancen auf den Gesamtsieg.

El Magnifico nun Seriensieger

Eine Entschädigung für das unglückliche Abschneiden mit As des Jacquets im Hauptrennen erfuhren Robbin Bot und der Stall Cortina im »Prix Equifirst« (8.400 Euro / 2.600 Meter) mit El Magnifico. Der nach zwei beeindruckenden Erfolgen in Paris-Vincennes und bei Gelsentrab als 15:10-Favorit an den Ablauf gegangene Tucson-Sohn machte seine Startzulage von 25 Metern innerhalb kürzester Zeit wett, und strebte nach rund 800 Metern an die Spitze, die er nach einer Runde an den aufziehenden Herausforderer Apache Jeloca (Jaap van Rijn) weiterreichte.

Wohl fühlte sich Robbin Bot in dieser Lage jedoch sichtlich nicht und entschied sich ausgangs des vorletzten Bogens wieder die Initiative zu ergreifen. Mit großer Autorität holte sich El Magnifico daraufhin nach 1.800 Metern das Kommando zurück und machte den Rest der Prüfüng für französische Pferde zur One Horse Show. In ausgezeichneten 1:14,4 / 2.625 Meter siegte der vierjährige Hoffnungsträger letztendlich turmhoch überlegen ohne seine Karten ansatzweise aufdecken zu müssen. Erst zehn volle Längen zurück sicherte sich der im Zieleinlauf weit nach außen driftende Birdy de Neuilly (Eric Raffin) das zweite Geld vor dem müden Apache Jeloca.

Drei Doppelsieger

Insgesamt wurden bei Gelsentrab am Dienstag acht Prüfungen entschieden, die auch nach Frankreich übertragen und dort gewohnt stark bewettet wurden. Mit Michael Nimczyk, Hugo Langeweg jr. und Robbin Bot durften sich drei Fahrer über jeweils zwei Volltreffer an diesem Abend freuen.

Der nächste Renntag im GelsenTrabPark ist für Sonntag, den 28. Oktober terminiert. Dann treffen sich die Youngsters des Geburtenjahrgangs 2016 im »Preis des Winterfavoriten« (20.000 Euro). Außerdem steht der nach Geschlechtern getrennte zweite Trial zum »St. Leger« (jeweils 8.000 Euro) auf dem Programm.