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Tulpensonntag in niederländischer Hand

Tulpensonntag in niederländischer Hand
Nachschau Gelsenkirchen, 12.02.2018

Sieben von zwölf Siegerschleifen gehen nach Holland – Jaap van Rijn gewinnt gleich drei Prüfungen – Darunter das Hauptereignis mit Cassari – Safari Dream verteidigt die weiße Weste mit Hängen und Würgen – Brazil Elegance ist hingegen überlegen – Riesenüberraschung in der Viererwette
(GelsentrabPR) – Wer zu der nicht kleinen Gruppe von Menschen gehört, die dem Karneval nichts abgewinnen können, fand am Tulpensonntag in Gelsenkirchen ein Zuhause. Gleich zwölf Rennen offerierte Gelsentrab seinem Publikum bei der einzigen Februar-Veranstaltung, die ganz in der Hand der Gäste aus den Niederlanden war. An der Spitze des traditionell starken Oranje-Teams stand dieses Mal Jaap van Rijn, der mit drei Volltreffern der erfolgreichste Sulkyprofi des Nachmittags war.

Cassari in Tagesbestzeit

Den wichtigsten Sieg feierte der 22-jährige mit der Juliano Star-Tochter Cassari, für die er auch als Trainer verantwortlich zeichnet. Die Stute holte sich beim sechsten Deutschland-Auftritt ein wenig überraschend den dritten Erfolg und heftete das Hauptereignis, die »Wettstar-Rekord-Meile« an ihre Fahnen.

Van Rijn sevierte der Dunkelbraunen ein Maßrennen im Windschatten des Frontrenners Jamil Cortina (Robbin Bot), orientierte sich im Schlussbogen nach außen und verschaffte sich zu Beginn der Zielgeraden einen Vorteil, den er bis zum Pfosten sicher verteidigte. Mit einer durchschnittlichen Kilometerzeit von 1:14,4 /1.609 Meter trabte Cassari dabei erwartungsgemäß die Tagesbestzeit. Lotus Star (Tim Schwarma) hatte mit gewohnt starkem Schlusseinsatz zwar alles versucht, die schnelle Holländerin noch rechtzeitig abzufangen, blieb letztlich allerdings eineinhalb Längen zurück. Der leicht favorisierte SJs Junior C (Stefan Schoonhoven) musste nach hartem Pensum in der Außenspur ohne Führpferd mit Rang drei vor Alaska Joe (Michael Nimczyk) zufrieden sein.

Van Rijn mit zwei weiteren Volltreffern

Direkt vor seinem Sieg im Hauptrennen hatte Jaap van Rijn für Trainer Age Posthumus bereits mit Hayehwatha gepunktet und damit für lange Gesichter bei den Favoritenwettern gesorgt. Der Fuchswallach war mit zwei eher schwachen Ergebnissen in Wolvega (NL) angereist und notierte bei seinem ersten Karriere-Erfolg am Totalisator bei 93:10. Ganz anders waren die Vorzeichen beim dritten van Rijn-Sieg in der Abschlussprüfung. Mit dem Jan van Dooyeweerd-Schützling Gerrit Schermer war der talentierte Nachwuchsmann als 14:10-Topfavorit angetreten und am Ende völlig überlegen.

»Monté-Champion« mit viel Mühe

Letzteres kann man von Sattelspezialist Safari Dream nicht behaupten. Zwar blieb der Zwölfjährige auch bei seinem vierten Engagement auf deutschem Boden ungeschlagen, spannte seine zahlreichen Anhänger in der »wettstar-Monté-Championship« (2.800 Euro / 1.609 Meter) aber mächtig auf die Folter. Yentl Heirbrandt hielt sich mit dem gebürtigen Franzosen lange am Ende des Feldes auf und schien noch bei Erreichen der Zielgeraden ohne echte Chance auf den Sieg, zu weit war Flashback (Marloes Knopp) bereits enteilt. Die als Springreiterin mit dem Pferdevirus infizierte Belgierin mobilisierte an der Innenkante aber dennoch einmal alle Reserven, arbeitete sich peu à peu nach vorne und stellte den vermeintlich sicheren Sieger kurz vor dem Pfosten doch noch zum Kampf, in dem sie und ihr Wallach dann knapp die Oberhand gewannen.

Deutlich weniger Mühe hatte Brazil Elegance (Sytske de Vries) im ersten Lauf der »Monté-Championship«, der über die Mitteldistanz führte. Der Zehnjährige bestätigte seinen bärenstarken Auftritt vom 21. Januar vollauf und ließ der Konkurrenz mit starker Schlussleistung nicht den Hauch einer Chance. Die mit Enjoy Dream auch hier auf dem Ehrenplatz eingekommene Marloes Knopp durfte sich nachträglich dennoch über einen Sieg freuen, sie holte sich die Gesamtwertung der »Monté-Championship«.

Viererwette nicht getroffen

Diese verpasst haben alle Wetter im »Viererwette-Rennen«, das mit dem nach rund 700 Metern in Front gezogenen Hocus Pocus (Karel Gerrits) einen durchaus vorhersehbaren Sieger hatte, der sich auf den letzten Metern jedoch nicht mit dem im Ziel drittplatzierten Co-Favoriten Jan Hazelaar (Michael Nimczyk) auseinandersetzen musste, sondern völlig überraschend mit dem aus seinem Rücken munter attackierenden Celebre du Biwetz (Eckhardt Drees), der als 1.937:10-Außenseiter auf die Reise gegangen war und Besitzerin Rita Drees unverhoffte Freude bereitet haben sollte. Mit Ulbi di Girifalco (Jens Bergmann) auf dem vierten Platz wurde die Viererwette nicht getroffen.

Weiter geht es im GelsenTrabPark nach dem einzigen Februar-Renntag erst im nächsten Monat, dann jedoch mit einem Doppelschlag. Nach der Sonntagsveranstaltung am 4. März mit der »Winter-Meisterschaft der Amateure« steht am 5. März gleich eine (Vor)-Mittags-Veranstaltung mit fünf PMU-Prüfungen auf dem Programm.