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Runder PMU-Abend

Runder PMU-Abend
Nachschau Dinslaken (PMU), 23.10.2017

Favoritensiege und hohe Quoten – Doppelerfolge für Robbin Bot und Jaap van Rijn – Varenne de Phens im Reiten – Jos Verbeeck magisch

Etwas früher als gewohnt ertönte das erste Mal um 17.55 Uhr die Startmusik am Bärenkamp an diesem Montagabend. Der Grund war in jeder Hinsicht ein erfreulicher, denn neun Prüfungen standen an diesem PMU-Abend auf der Karte, acht davon mit einem Preisgeld von je 4.500 EUR, was eine enorme Anziehungskraft entwickelt hatte. Doch auch am Toto klingelte es an diesem Abend der vollen Felder und abwechslungsreichen Rennverläufe – Trabrennsport wie in seinen besten Zeiten. 

Gleich fünfstellig

14 Pferde hatten sich zum Renntagsauftakt hinter dem Startwagen eingefunden, und wie nichts anders zu erwarten war, spielte vom Start weg auf der Halbmeilenbahn eine gute Lage in den großen Feldern eine existentielle Rolle. So war auch der erste Sieger des Abends gleich im Vordertreffen auszumachen: Loui AS übernahm denn auch bald mit Jochen Holzschuh das Kommando und brachte die Sache gegen Cocobella und Kommaarop CM ins Ziel. 25.929:10 zahlte die Dreierwette.

Ebenfalls fünfstellig gab es gleich im Anschluss, als sich aus der Radfahrerlage Andre Bakker mit Rower Lady durchsetzte gegen den durch dritte Spuren gehandicapten Dragona und Thatcher. Hier lautete 11.592:10 die Quote.

Favoritendoppelsiege

Zum Auftakt der V5-Wette lief die erste Bank des Abends, denn von Startplatz zwei schien Gotta Jibboo mit Jaap van Rijn die besten Karten vor dem Zug zu besitzen. Und genau so war es denn auch. Continental Lane und Forrest Beemd komplettierten die erste „leichte“ Wette des Abends, die vom 19:10-Sieger 377:10 zahlte. Als 27:10-Co-Favorit setzte Mr Blitzer Byd zum Schluss ganz überlegen den Deckel in der Hand von van Rijn drauf.

Richtig formgemäß ging es dann auch ausgerechnet im Dreier- und Viererwettrennen zu, als Ultrafavorit Unstoppable in weiteres Mal nicht für 12:10 – beim 12. Lebenssieg - zu stoppen war. Robbin Bot hatte nach einer Runde auch den leichten Widerstand von Fantasia Newport gebrochen und war fortan an der Spitze nicht mehr ansatzweise aus den Hufen zu kippen. Fantasia Newport, Georgies Express und Chinyero dahinter brachten dann in der Dreier- und Viererwette nur 99:10 bzw. 910:10. Dünn, aber auch nicht unbedingt schwer zu erraten.

Das Rennen der besten Tagesklasse wurde dann gleichfalls zu einer Beute von Robbin Bot. Nach recht identischem Vortrag hatte er sich mit 14:10-Favorit Triomphe Ferm das Kommando gesichert und brachte die Angelegenheit gegen Secret Boy und Brenda Charisma recht sicher nach Hause.

Noch weniger gab es übrigens auf Sieg für Echo Oldeson. Aber Rob de Vlieger ließ den Anhang des 11:10-Brenners auch nicht übermäßig in Schweiß ausbrechen.

Abwechslungsreiches Reiten

Unter dem Sattel war dann noch mehr Feuer im Rennen und auch am Toto zu vermelden. Nach einem Fehlstart hatte wohl vor allem auch das zweite Band den gültigen Versuch nicht allzu „ernst“ genommen, denn Edo Venus und Sydney du Rib hingen zurück. Dafür stürmte Bronco Boko nach vorn und hämmerte Tempo auf die Bahn. Helios übernahm sich beim Versuch, den Ausreißer zu killen und trat im Einlauf selbst kürzer, wo der nach zwei Runden aus dem Nichts erschienen Varenne de Phens am stärksten war. Celine Onghena gewann gegen OJ Barb und den am Start gescheiterten Edo Venus, was erneut zu einer fünfstelligen Dreierwettquote führte: 16.345:10.

Weltklassefahrt

Es ist wie beim Fußball oder beim Sport allgemein: The winner takes it all. Und wir wollen hier auf gar keinen Fall die Leistung des Siegers Roland Hülskath schmälern, der mit Velten Moon River den Schlusspunkt unter die PMU-Karte setzte. Im Gegenteil: Ein anderer als Hülskath wäre vielleicht noch überrascht worden vom „Hexer“. Doch was Jos Verbeeck fahrerisch hinter Untouchable LG zeigte, das war ungeachtet des Ehrenplatzes einfach nur schlichte Weltklasse bei einem bloßen „Pflichtspiel“. Das war Messi am Bärenkamp. In jeder Sekunde des Rennens schonte Verbeeck die sicherlich nicht übermäßigen Kräfte seines Vierbeiners, nahm aber passgenau nach außen, als er den „Bremsklotz“ vor sich schon eine Runde früher antizipierte, verschaffte seinem Schützling nervenstark immer Deckung und setzte ihn erst dann punktgenau ein, als der Zeitpunkt wirklich gekommen war. Wer so ein Rennen lesen und gestalten kann im Wagen eines nicht überlegenen Pferdes, wer als Catchdriver die Qualitäten seines Pferdes so einzuschätzen vermag – der liefert auch als Zweiter eine Weltklassefahrt ab. Allein dafür hatte sich das Kommen gelohnt!

cb