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Nach Saisonfinale am Raffelberg soll Perspektive entwickelt werden

Nach Saisonfinale am Raffelberg soll Perspektive entwickelt werden
Nachschau Mülheim, 19.08.2017

Mülheim (mspw). Mit dem Sieg von „Lokalmatador“ Berghain endete am Samstag vor rund 3.000 Zuschauern die Saison 2017 auf der Galopprennbahn in Mülheim. Dem siegreichen Raffelberger Trainer Jens Hirschberger gelangen damit am letzten Mülheimer Renntag des Jahres zwei Siege, denn er hatte mit Wild Comet bereits das Auftaktrennen für sich entschieden. Weil auch die in Mülheim tätige Helga Hobitz mit ihrem Schützling Borneo erfolgreich war, durften sich die Raffelberger Trainer nach insgesamt sechs Prüfungen über gleich drei Heimsiege freuen. An den drei gesamten Renntagen zuvor hatte dies nicht ein einziges Mal geklappt.In den kommenden Wochen soll nun alles unternommen werden, um den Renn- und möglichst auch den Trainingsbetrieb in Mülheim auf Dauer zu erhalten. Den abschließenden Renntag des Jahres auf seiner beliebten Familienrennbahn am Raffelberg hatte der in eine finanzielle Schieflage geratene Rennverein gemeinsam mit dem Galopper-Dachverband (Köln) durchgeführt. Deshalb übergab auch Günther Gudert, Geschäftsführer des Düsseldorfer Rennvereins, im Auftrag des Direktoriums die Ehrenpreise.„Wir sind mit ins Boot gesprungen, um dem Rennverein das finanzielle Risiko zu nehmen“, erklärte Jan Antony Vogel, Geschäftsführender Vorstand des Direktoriums, bei seinem Besuch am Raffelberg. „Dem deutschen Galopprennsport ist sehr daran gelegen, dass der Standort Mülheim erhalten bleibt. Ziel unserer Bemühungen soll es sein, den Renn- und auch den Trainingsbetrieb zu sichern. Ich bin zuversichtlich, dass uns das gemeinsam gelingen wird. Wir benötigen zunächst aber einmal eine eingehende Analyse. Ein paar Tage wird das sicher dauern“, so der Rechtsanwalt aus Neuss.Dirk von Mitzlaff, Präsidiumsmitglied des Mülheimer Rennvereins und selbst engagierter Galopper-Besitzer, begrüßte die Initiative des Dachverbandes. Um eine längerfristige Perspektive zu entwickeln, stehen schon bald Gespräche mit dem Direktorium, den am Raffelberg tätigen Trainern und Besitzern, der Stadt und der Sparkasse an.Hirschbergers Derby-Siebter Berghain fast zum GeldwechselkursBeim letzten Rennen des Jahres am Raffelberg wusste Trainer Hirschberger nach nur etwas mehr als zweieinhalb Minuten Rennzeit, dass er nach seinen beiden Auftritten mit einer perfekten Ausbeute in den Stall zurückkehren würde. So lange benötigte nämlich der haushohe 11:10-Favorit Berghain, Derby-Siebter von 2016, unter dem italienischen Jockey Marco Casamento (Viernheim), um die mit 2.000 Euro dotierte Abschlussprüfung über 2.300 Meter für sich zu entscheiden. „Ein wenig Unterstützung musste ich ihm unterwegs geben“, so Casamento. „Auf der Zielgeraden hat er dann aber seine Klasse ausgespielt.“Leicht mit zweieinviertel Längen setzte sich Berghain gegen Red Pepper (114:10, Jockey: André Best/Krefeld) durch, der von Besitzertrainer Roland Schierstädt (Köln) vorbereitet wird. Das gute Mülheimer Abschneiden in dieser Prüfung komplettierte der am Raffelberg trainierte Call me Frenklin (86:10, Stephen Hellyn/Belgien) auf Rang drei.Einen glänzenden Auftritt hatte zuvor auch die vierjährige Stute Diamantfee aus dem Besitz des Kölners Gerhard Sindermann hingelegt. Die 61:10-Mitfavoritin machte mit ihrem Sieg in der mit 5.500 Euro dotierten 2.000 Meter-Prüfung auch die Familie Hofer froh. Trainiert wird Diamantfee nämlich von Mario Hofer, geritten wurde sie von Trainer-Tochter Steffi Hofer (beide Krefeld). Just Because (103:10, Trainerin: Nadine Verheyen/Belgien) und Sam (73:10, Sabine Gossens/Issum) hatten auf den Plätzen zwei und drei das Nachsehen, waren aber keineswegs unzufrieden.„Es war ein perfektes Rennen“, freute sich Steffi Hofer, zumal Diamantfee aus Startbox „12“ in das Rennen gegangen war. „Ich habe es selten erlebt, dass ein Pferd von so weit außen gestartet ist und dann noch gewonnen hat. Der Sieg wird jetzt zu Hause gefeiert und dann geht es schon weiter nach Frankreich“, so Hofer, die schon am Sonntag im französischen Vittel wieder für ihren Vater in das Geschehen eingreift.Der Umsatz beim Saisonfinale am Raffelberg betrug 68.466 Euro. Der Außenanteil lag bei 32.012 Euro.