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Aggetto fegt die Gegner weg

Aggetto fegt die Gegner weg
Nachschau Berlin-Mariendorf, 26.03.2017

Der Wallach rast in 1:13,2 min. um die Bahn. Sein Trainer und Fahrer Thorsten Tietz gewinnt noch drei weitere Rennen. Auch Victor Gentz dreht mächtig auf – vor allem sein Schützling Lordano Ass imponiert.   
 
„Ich habe wirklich nicht geglaubt, dass er beim Saisondebüt schon so weit ist“, äußerte sich Berlins Sulky-Champion Thorsten Tietz verblüfft und strahlte gemeinsam mit dem eigens aus Bayern angereisten Pferdebesitzer Hans Hutter im Winner-Circle um die Wette. Die Begeisterung der beiden galt natürlich Aggetto (15:10), der Minuten zuvor eine sensationelle Vorstellung abgeliefert hatte. Obwohl das Starterfeld des Mariendorfer Hauptrennens am Sonntag nur so vor prominenten Namen strotzte, degradierte Aggetto seine hochklassigen Konkurrenten zu Statisten. Nach vorsichtigem Start gab Thorsten Tietz vor den Zuschauertribünen mit seinem Schützling richtig Gas. Der sechsjährige Wallach gehorchte willig und übernahm eine Runde vor dem Ziel in der fulminanten Zwischenzeit von 11,7 das Kommando. Eingangs der Gegenseite drosselte Tietz das Tempo für einen kurzen Moment, doch als er Aggetto den Kopf erneut freigab, raste der Braune in 13,2/1.900m auf und davon. Das zweite Geld ging vier Längen dahinter an Montgomery Mo (Michael Larsen).   
 
Tietz gelangen noch drei weitere Treffer. Dass Muscle Design die Maidenschaft ablegte, war aus Sicht des wettenden Publikums offenbar überfällig, denn der Vierjährige des Rennstalls Oberkracher war als heißer Favorit bei 14:10 notiert. Der Muscles-Yankee-Sohn rechtfertigte das Vertrauen mit einem hochüberlegenen Start-Ziel-Erfolg und gewann mit fünf Längen Vorsprung. Gleich danach führte der Berliner Champion die ebenfalls am Toto stark angefasste Mon Etoile (16:10) auf die Ehrenrunde. Die Stute entschied das auf den ersten dreihundert Metern im flotten 09-er Tempo ausgetragene Duell um die Spitze gegen Finnegan Bros (Leon Jauß) für sich und diese Reihenfolge blieb in 15,0/1.900m bis zum Zielpfosten erhalten. Auch Anne Vibe, die nur wenige Minuten vor dem Start mit dem von der Haupttribüne aus mitfiebernden Johann Holzapfel („Ich liebe die Atmosphäre in Mariendorf und freue mich schon auf die großen Renntage!“) einen neuen Mitbesitzer bekam, musste beim Kampf um die Führung mächtig treten, hielt dann aber ihren einzigen ernsthaften Widersacher Kristian Nosto (Heiner Christiansen) sicher in Schach.  
 
Das zweite dicke Ausrufezeichen der Veranstaltung setzte Victor Gentz, der sich mit seiner seit einigen Wochen im Berliner Speckgürtel angesiedelten Rennstallabteilung innerhalb der kürzesten Zeit fest in der Spitzengruppe des lokalen Rennsports etabliert hat und eine großartige Bereicherung darstellt. Der Spross der berühmten nordrhein-westfälischen Züchterfamilie gewann als erstes mit Mon Filou, der eine steil aufsteigende Tendenz erkennen lässt und nun die Hoffnungen erfüllt, die sein Besitzer André Dujardin stets in ihn gesetzt hat. Es sah allerdings zunächst gar nicht nach dem ersten Volltreffer für den Wallach aus, denn der Gegner Ixpress (Roman Matzky) war bereits weit enteilt. Doch auf den letzten Metern gab der 17:10-Favorit stark nach und wurde nicht nur von Mon Filou, sondern auch von Ring the Bell (Thomas Panschow) eingefangen. 
 
Eine ganz klare Angelegenheit war nur gute zwanzig Minuten später der Sieg von Victor Gentz mit Lordano Ass in fulminanten 14,4/1.900m. Der Fünfjährige zog eine Runde vor dem Ziel an die Spitze und gab keinem seiner Verfolger auch nur den Hauch einer Chance. Es war bereits sein vierter Erfolg hintereinander.Dochdamit ließ es der Profi („Wir müssen schließlich mal ein bisschen gegen das Team Tietz gegenhalten.“) noch nicht bewenden. Er gewann auch mit Julius Southwind, der sich auf dem Schlusskilometer durch äußere Spuren kontinuierlich verbesserte und musste lediglich vor dem ebenfalls überzeugenden und vehement nachsetzenden Pokerface Diamant (Ann-Kathrin Lipka) auf der Hut sein.       
    
Für Sarah Kube läuft es in dieser Saison bisher wie geschmiert. Es ist durchaus zu erwarten, dass die mehrmalige Berliner Amateur-Championesse in diesem Jahr auch wieder bei der bundesweiten Titelvergabe ein Wörtchen mitreden wird. Mit der dänischen Stute Unforgettable gelang der Tempelhoferin ein souveräner Start-Ziel-Sieg. Das zweite Amateurfahren des Nachmittags – ein aus drei Bändern gestartetes 2.500-Meter-Rennen – ging an einen norddeutschen Gast. Nämlich an Hans-Jürgen von Holdt, der Run for the Roses einen Idealverlauf als zweites Pferd innen servierte. Der perfekt vorgetragene Wallach kannte auf den letzten 500 Metern kein Erbarmen mit den Konkurrenten und löste sich hochüberlegen mit vier Längen.  
 
In der Hand seines neuen Trainers Daniel Wagner ist Baschkir nicht mehr wiederzuerkennen. Der Wallach der Besitzergemeinschaft von Manuela Rüger und Michael Diermeier, dessen einziger Laufbahnerfolg – damals mit Michael Nimczyk im Sulky auf der Piste in Karlshorst – bis vor kurzem noch auf den 22. Juni 2014 zurückdatierte, hat sich unter der neuen Regie zu einer phänomenalen Leistungsbereitschaft aufgerafft und besitzt mit Daniel Wagner bei zwei gemeinsamen Starts und zwei Volltreffern nun eine Topbilanz. Selbst mit dem Rennverlauf in der Außenspur hatte Baschkir keinerlei Probleme und zwang die bis in den Einlauf hinein führende Sophie Menoud (Lea Ahokas) in 15,7/1.900m mit drei Längen Vorsprung in die Knie.  
 
Endlich wieder sein wahres Gesicht zeigte der von Dennis Spangenberg gesteuerte Floh G, der sich diesmal alle Fehler verkniff und souverän gewann. Der Fuchswallach nutzte das anfänglich recht flaue Tempo aus und flog vom Ende des Feldes aus mit mächtigen Schritten heran. Nachdem er eine Runde vor dem Ziel endgültig das Kommando übernommen hatte, war der Rest für ihn ein Kinderspiel. Ähnlich dominant agierte Jarich, der von seinem Trainer Kay Werner nach vorsichtigem Start in die vierte Position außen dirigiert wurde und auf der Zielgeraden grußlos an den Gegnern vorbeilief. Dass der Wallach aus dem Lot des Berliner Besitzers Georg Radde aber immernoch ein wenigunerfahren ist, erwies sich unmittelbar nach seinem Sieg – denn Jarich büxte vor den am gesamten Renntag fleißig eingesetzten Bahnpflege-Fahrzeugen aus, die ihm sichtlich Angst machten. Kay Werner entschied sich daher vernünftiger Weise gegen den Besuch im Winner-Circle und für den direkten Rückweg zum Stall. 
Gesamtumsatz: 131.517,50 Euro – Bahnumsatz: 42.002,50 Euro - Außenumsatz: 89.515,00 Euro.
 
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 9. April statt. Beginn ist um 13.30 Uhr. Starterangabe für diesen Renntag ist am Montag, dem 3. April. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@berlintrab.de.