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Dimitri W Eden ist nicht zu stoppen

Dimitri W Eden ist nicht zu stoppen
Nachschau Berlin-Mariendorf (PMU), 16.11.2016



Dennis Spangenberg triumphiert mit dem Wallach im Peter Scheack – Gedenkrennen. Das schnellste Pferd des Tages ist aber Stall Mommerts Lighten up Today. Michael Nimczyk und Christian Lindhardt punkten doppelt. One and Only ist auf dem Weg zum Titel „Mariendorfer Traber des Jahres“.   
 
Berlin, 16. November 2016
 
Neun Starter, von denen man keinen einzigen Teilnehmer aus den Überlegungen streichen konnte: Das war die Ausgangslage in dem mit 10.000 Euro Preisgeld dotierten und wirklich herausragend besetzten Gedenkrennen, das dem am 30. Oktober verstorbenen Trainer Peter Scheack gewidmet war. Auch die anderen sieben Prüfungen der PMU-Veranstaltung am Mittwochabend erinnerten an unvergessene Berliner Aktive und verdiente Funktionäre – doch es bestand keinerlei Zweifel, dass das Gedenkrennen, das zugleich Bestandteil der Winter-Champions-Serie war, den absoluten sportlichen Mittelpunkt bildete. Das wettende Publikum stand angesichts des ausgeglichenen Feldes vor der Qual der Wahl und favorisierte letztlich den an der 2.020-Meter-Marke aufgestellten Tano Bork (Christian Lindhardt) mit 21:10 hauchdünn vor dem zwanzig Meter besser gestellten Abano H (Thorsten Tietz / 22:10). 
 
Doch keines der beiden Pferde drehte im Anschluss an das Rennen in Richtung Winner-Circle um, sondern es war der trotz dreier Erfolge hintereinander bei erstaunlichen 70:10 gehandelte Dimitri W Eden, der den Big Point landete. Präsentiert wurde der Wallach von Dennis Spangenberg. Der Berufsfahrer hatte dem Sechsjährigen sofort das Kommando verschafft, auf Zielhöhe drückte dann aber Thorsten Tietz enorm auf das Gaspedal und Abano H übernahm die Rolle des Tempomachers. Bis in den Einlauf hinein sah es auch gut für den 36-fachen Sieger aus, zumal sein vermeintlicher Hauptgegner Tano Bork einen ganz schlechten Tag erwischt hatte, eine kurze Galoppade einlegte und keinerlei Akzente setzen konnte. 
 
Doch zweihundert Meter vor dem Pfosten wendete sich das Blatt. Denn Abano H war schlagartig mit dem Latein am Ende und musste nicht nur Dimitri W Eden, der mit diesem Treffer die größte finanzielle Ausbeute seiner bisherigen Laufbahn erzielte, sondern auch den von Herbert Strobl das gesamte Rennen über clever an der Innenkante gehaltenen Man in Black ziehen lassen, der einmal mehr seine phänomenale Zuverlässigkeit unter Beweis stellte und an Formkonstanz nicht zu überbieten ist. Den Triumphator Dimitri W Eden konnte der Bayern-Turbo allerdings trotz eines feinen Schlussspurts nicht in mehr in Bedrängnis bringen. Dennis Spangenberg: „Dieser Erfolg überrascht mich überhaupt nicht, denn Dimitri W Eden hat stets Klasse bewiesen ist ein absoluter Siegertyp!“          
 
Ebenfalls in absoluter Topform präsentierte sich Gri Diamond, der das Günter Kühl und Horst Wieck – Rennen in der Hand von Michael Nimczyk überlegen gewann. „Der Fuchs hat seine Aufgabe spielerisch gelöst und entwickelt sich zu einem famosen Pferd!“, freute sich der Goldhelm im Anschluss im Winner-Circle. Ulrich Mommerts Traber hatte schon eingangs des ersten Bogens die Spitze übernommen und löste sich vierhundert Meter vor dem Ziel in 14,8/1.900m im Rush von seinen Verfolgern. Seinen zweiten Tagestreffer feierte Michael Nimczyk ebenfalls mit einem Crack des Gestüts Brammerau. Nämlich mit Lighten up Today, der im Julius und Lothar Klodt – Rennen nach einer von mehreren Führungswechseln geprägten Anfangsrunde aus dem trotto.de-Bogen heraus das Zepter übernahm und an diesem Abend eine ganze Klasse besser war als alle anderen. Die Tagesbestzeit von 13,5/1.900m sprach ein deutliches Wort. 
 
Recht enttäuschend verlief dagegen das Hans-Walter von Kolpinski – Rennenfür den amtierenden Deutschen Meister, denn sein Schützling Prince of Persia musste nach ständiger Führung am Ende klein beigeben. Stattdessen drehte Heinz Wewering mit Impulsiv die Ehrenrunde. Der Wallach hatte sich auf der Gegenseite an die Flanke des Piloten begeben und ging schon weit vor dem Ziel eindeutig besser. Ein dickes Lob hatte sich außerdem der hinter Webi Rower (Dennis Spangenberg) drittplatzierte Look Santana Eck verdient, denn André Schillers Traber absolvierte nach überaus schlechtem Start eine imponierende Aufholjagd. 
 
Nach ihrem erfolgreichen Karrieredebüt in Bahrenfeld eilte Litana ein exquisiter Ruf voraus und die Lasbeker Stute rechtfertigte diese Einschätzung im Andreas Hahn – Rennenvollauf. Nach einem kurzen Abtasten mit ihren Konkurrenten übernahm die von ihrem Trainer Christian Lindhardt gesteuerte Dreijährige eingangs der Tribünengeraden das Kommando und stiefelte im Einlauf unter Rekordverbesserung auf 16,7/1.900m auf und davon. Der dänische Profi punktete wenig später auch mit Kelso, der das Gertrud und Walter Lehmann – Rennen mit einem fulminanten Endspurt gewann. Im Schlussbogen lag der ebenfalls der Familie Herz gehörende Wallach nur an fünfter Stelle und schien bestenfalls ein Platzgeld erringen zu können. Doch er wurde auf der Zielgeraden mit jedem Schritt stärker und sammelte sämtliche Gegner ein.      
 
Das Heinz und Ludwig Tell – Rennen entwickelte sich zu einer One-Horse-Show, denn die von ihrem Trainer Daniel Wagner vorgestellte One and Only beherrschte das Geschehen über die gesamte Distanz. Für die Stute, die sich unter den Fittichen des zweimaligen Berliner Champions einfach prächtig entwickelt hat, war es bereits der siebente Saisonsieg und sie zog damit in der Statistik mit Aggetto gleich. Da ihr Gegenspieler derzeit pausiert, besitzt die für den Winterpokal der Amateure am 18. Dezember genannte One and Only nun sehr gute Aussichten, den Titel „Mariendorfer Traber des Jahres“ zu erstreiten.    
 
Ein munteres Hauen und Stechen bekamen die Zuschauer im abschließenden Hans Malik – Rennen zu sehen, in dem nur in Frankreich gezüchtete Traber startberechtigt waren. Nicht nur, weil mehrere der Pferde allzu eifrig zur Sache gingen und disqualifiziert wurden, sondern vor allem, weil die 2.500-Meter-Prüfung von vielen Positionskämpfen gekennzeichnet war. Nach einer guten Runde etablierte sich der bei 109:10 krass unterschätzte Vigo Bes in der Spitzengruppe, aber damit war für den Wallach und seinen Besitzer Bernd Schrödl die Sache noch längst nicht erledigt. Im Gegenteil: Vigo Bes musste auf den letzten Metern alles geben, um die Pilotin Baliverne Buroise (Michael Hönemann) mit einer halben Länge Vorsprung in die Knie zu zwingen..   
Gesamtumsatz: 82.206,45 Euro – Bahnumsatz: 22.816,30 Euro - Außenumsatz: 59.390,15 Euro.
 
Unser Terminhinweis: Die nächste Mariendorfer Veranstaltung findet am Sonntag, dem 27. November statt. Beginn ist um 13.30 Uhr. Starterangabe für diesen Renntag ist am Montag, dem 21. November. Sie erreichen das Mariendorfer Rennsekretariat unter der Rufnummer 030-7401229 bzw. per Mail an starterangabe@berlintrab.de.