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Großer Preis von Deutschland um 200.000 Euro offen wie selten zuvor

Großer Preis von Deutschland um 200.000 Euro offen wie selten zuvor
Vorschau Hamburg, 11.10.2015

Der langersehnte „Renntag des Jahres“ beginnt in Bahrenfeld am Sonntag schon um 13.00 Uhr. Nach dem kurzfristigen Wegfall des Meeting-Charakters ist auch rund um den mit 200.000 Euro dotierten „Großen Preis von Deutschland“ für Top-Vierjährige aus halb Europa geballte Klasse angesagt: Mit dem Kurt Hörmann-Memorial (zwei Vorläufe, zwei Finals), dem Jugend-Preis für die Zweijährigen, dem Hamburg-Cup für internationale Sprinter und dem Tamla Celeber-Rennen für Qualitäts-Stuten besteht der Renntag nahezu ausschließlich aus Prüfungen, die bei jeder normalen Veranstaltung Hauptrenn-Charakter hätten.

 
Hoher Rennpreis, hohe Quoten

Erstmals wird der als achtes von elf Rennen mit Dreier- und Viererwette gelaufene Große Preis von Deutschland über die Sprintstrecke ausgetragen. Elf Teilnehmer, die in fünf verschiedenen Ländern das Licht der Welt erblickt haben und die ihre bisherige Rennlaufbahn in Deutschland, Frankreich, Italien, Schweden und den Niederlanden absolviert haben, dokumentieren die ganze Internationalität, die dieses Gruppe I-Rennen immer schon ausgezeichnet hat. Über den kurzen Weg ist das Examen offen wie selten zuvor, zumal der nach Papierform rechnerische Favorit Exodus Hanover (Kenneth Haugstad) bei der Auslosung kein Glück hatte und von Startplatz zehn abgeht, weshalb sein Landsmann British Steel (Marcus Lindgren) kaum geringer einzuschätzen sein sollte. Insgesamt scheint es keineswegs ausgeschlossen, dass sich zum ersten Mal, seit der Große Preis von Deutschland in Hamburg ausgetragen wird, ein einheimischer Fahrer in die Siegerliste einträgt. Egal ob es Michael Schmid mit Schweden-Heimkehrer Sciacallo OM, Roland Hülskath mit der Italienerin Sidney Effe, Conrad Lugauer mit dem letztjährigen Derby-Zweiten Ewald F Boko oder Heinz Wewering mit dem damals nur knapp hinter ihm eingekommen Elton Attack wäre: Der Jubel würde kaum Grenzen kennen, und völlig aussichtslos scheinen auch Weltenbummler Wim Paal (Sing Hallelujah), Michael Nimczyk (Onceforall Face) und Thomas Panschow (Abaz America) nicht. Das Elfer-Feld komplettieren die beiden ebenfalls mit Platzgeldern liebäugelnden Niederländer Robbin Bot mit dem Hamburg-erfahrenen Jamil Cortina und Dion Tesselaar mit der in der Heimat ein ums andere Mal gut gelaufenen Easytowin.

 
Zum Auftakt die Youngsters

Eingeleitet wird der ereignisreiche Nachmittag durch die zweijährigen Stuten, die in ihrer Abteilung des Jugend-Preises um 12.500 Euro antreten. Es bahnt sich ein Duell zwischen der in Hamburg schon überzeugend siegreichen Laurea LB (Maik Esper) und der in der Breeders Crown groß gegangenen, aber durch einen schlechten Startplatz gehandicapten Gaia F Boko (Robbin Bot) an, in das vielleicht die in Hamburger Farben laufende Lady Vera (Kurt Roeges) oder die gleichfalls sehr veranlagte Jane Bo (Roland Hülskath) eingreifen können. Für die Hengste geht es zweieinhalb Stunden später sogar um einen doppelt so hohen Rennpreis, doch bleiben sie nicht unter sich. Alle müssen sich gegen die kurz vor der Breeders Crown von Marion Jauss erworbene und dort in überragender Manier erfolgreiche Gilda Newport (Dion Tesselaar) behaupten.

 
Hamburg-Cup kann in Deutschland bleiben

Im Hamburg-Cup über 1.680 Meter sind traditionell die Sprinter aus Skandinavien gut aufgestellt. In diesem Jahr könnte das Rennen an den Zweiten des Dänischen Derbys Tano Bork (Christian Lindhardt) gehen, doch kann sich auch wieder einmal ein Pferd in deutschem Besitz durchsetzen. Dem in Bahrenfeld seit Ewigkeiten unbesiegten Montecore Mo (Michael Nimczyk) ist das vorrangig zuzutrauen, auch der jetzt in Dänemark stationierte Halbmillionär Partout Simoni (Kenneth Haugstad) ist gerade über den kurzen Weg immer noch zu Glanztaten fähig. Passt der Rennverlauf, können zudem aus zweiter Reihe Publikumsliebling Zelda Zonk (Thomas Panschow) oder Oldie Top of the Rocks (Gerhard Biendl) ganz vorne mitmischen.

 
21 Pferde im Hörmann-Memorial

Wert das mit 25.000 Euro dotierte Kurt Hörmann-Memorial erreichen will, muss schon in den beiden Vorläufen seine Karten aufdecken. Im vierten Rennen führt der Weg zum Sieg über Nasdaq (Robbin Bot), auf den Plätzen scheint dagegen fast jeder der anderen acht Teilnehmer denkbar. Im fünften Rennen gibt es dagegen so viele potenzielle Sieganwärter, dass der eine oder andere, der auf eine prominente Rolle im Finale hofft, dieses vielleicht gar nicht erreicht. Die aktuelle Weste von Charlie Starlake (Karel Gerrits) ist blütenweiß, doch muss der Seriensieger aus zweiter Startreihe ins Rennen gehen. Das lässt Könner wie Ibiri (Nicolaj Andersen), Ozon (Gerhard Biendl), Fittipaldi (Andreas Gläser), Rovere Holz (Michael Nimczyk) oder Schubert (Erwin Bot) optimistisch werden.

 
Dreijährige Top-Stuten gegen ältere

Große Faszination geht auch vom Tamla Celeber-Rennen (7. R.) aus, treten hier doch die beiden besten dreijährigen Stuten gegen ältere Genossinnen an. Im Zwölfer-Feld müssen Derby-Siegerin Indira Bo (Roland Hülskath) und die in der Breeders Crown den Spieß umdrehende Flori Dragon (Maik Esper) wegen ihrer hohen Gewinnsummen aus zweiter Reihe antreten, was Spekulationen Tür und Tor öffnet. Insbesondere die Vier- und Fünfjährigen scheinen durch Oh Happy Day (Daniel Wagner), Merana (Heinz Wewering), Lady Deluxe (Robbin Bot) oder Lilly Ass (Gerhard Biendl) in der Lage, den Elite-Dreijährigen Paroli zu bieten.