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Nächste Rennen
Ein Thriller und eine One-Horse-Show
Nachschau Berlin-Mariendorf, Samstag 19.10.2024
Geradezu spätsommerliche Temperaturen und optimale Rahmenbedingungen begleiteten den Auftakt des diesjährigen Breeders-Crown-Meetings. Inklusive der Züchterprämie standen für die Teilnehmer der elf Prüfungen rund 140.000 Euro auf dem Spiel und ein Großteil dieser Börse ging an die Bestplatzierten der beiden nach den Geschlechtern der Pferde getrennten Hauptläufe der fünf- bis siebenjährigen Traber. Die Stuten kamen als erstes an die Reihe. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen konnte: Das Rennen sollte sich zu einem regelrechten Thriller entwickeln! Denn das Deutschland-Debüt des schwedischen Spitzenfahrers Daniel Wäjersten im Sulky der als Topfavoritin gehandelten Riet Hazelaar nahm einen geradezu dramatischen Verlauf. Nach einer Rochade mit Isla (Tim Schwarma) schien für die an die Spitze gestoßene Stutenderby-Siegerin zunächst zwar alles nach Plan zu laufen. Aber als das Feld auf die Zielgerade bog, stellte sich schnell heraus, dass Riet Hazelaar zwei äußerst zähe Gegnerinnen im Nacken hatte. Als die Fuchsschimmelstute unter dem Druck der Konkurrenz etwas von der Innenkante wich, stieß hart innen Isla durch und außen flog Samba Pa Ti (Thomas Panschow) heran. Die einen Moment schon geschlagen wirkende Topfavoritin, die von Michel Stassen gezüchtet wurde und für die Farben der Carpe Diem Stables läuft, rettete sich zwar in 12,7/1.900m mit einem Halsvorsprung vor Isla und Samba Pa Ti über die Linie. Doch dann begann für Daniel Wäjersten und sein Team eine schier endlose Tortur. Denn die Rennleitung nahm die enge Entscheidung und die Fahrspurveränderung genauestens unter die Lupe und erst nach einer für den Sieger sicherlich ewig erscheinenden Wartezeit von über zehn Minuten wurde das Resultat bestätigt. Ohne Strafen kamen allerdings weder Daniel Wäjersten (Nichteinhaltung der Spur) als auch Tim Schwarma (Hineinstoßen in eine nicht weit genug geöffnete Lücke) davon.
Verglichen mit diesem dramatischen Traber-Krimi ist die Geschichte des Hauptlaufs der fünf- bis siebenjährigen Hengste und Wallache relativ schnell erzählt. Denn das Rennen wurde zu einer One-Horse-Show des alles überragenden Y Not Diamant, dessen Fahrleine „Mr. Derby“ Robin Bakker in seinen Händen hielt. Rein von den Papierformen her schien die Prüfung durchaus offen zu sein und nicht nur der spätere Sieger, sondern auch Toto Barosso sowie Days of Thunder stellten quasi trabende Geldschränke dar, welche die 200.000-Euro-Gewinnsummengrenze längst geknackt hatten. Doch am Ende war es einzig und allein der von Max und Andreas Schwarz für die eigenen und die Mitbesitzerfarben der Familie Krogmann gezüchtete Y Not Diamant, der die Show gestaltete. Robin Bakker ließ den Wallach sofort an die Spitze schießen und als sich der Schwarzbraune bereits 500 Meter vor dem Ziel entscheidend von seinen Konkurrenten löste, waren die Würfel sofort gefallen. Lediglich der im Rennen stets an zweiter Stelle platzierte Zaire Heldia (Jaap van Rijn) konnte dem die Tagesbestzeit von 12,2/1.900m trabenden Triumphator mit anderthalb Längen Rückstand einigermaßen folgen. Weitere dreieinhalb Längen dahinter schnappte sich der von Johan Untersteiner pilotierte Toto Barosso, der unterwegs in der vierten Position außen alles optimal vorgefunden hatte, das dritte Geld.
Neben den beiden Hauptläufen wurden vier Entlastungen für die Fünf- bis Siebenjährigen ausgetragen. Der Reigen begann mit einem phänomenalen Triumph von Josef Franzl und My Way Fortuna. Der Hengst mischte auf den ersten Metern zwar noch nicht beim Kampf um die Führung mit, wurde aber im ersten Bogen mit jedem Schritt schneller und Franzl führte seinen Schützling entschlossen an die Spitze. Die Überraschung war endgültig perfekt, als sich My Way Fortuna in der Schlusskurve ruckartig vom Feld löste und in 13,5/1.900m leicht mit zweieinhalb Längen Vorsprung vor dem speedigen Eaton (Stefan Hiendlmeier) gewann. Der anschließende Volltreffer von Michael Nimczyk mit Andrala war in 13,7/1.900m und mit vier Längen Vorteil gegenüber My Girl (Robbin Bot) nicht weniger spektakulär und erfolgte nach dem identischen Muster. Die Stute schoss sogar sofort an die Spitze und ging im Schlussbogen auf und davon. Ihre Bilanz mit Michael Nimczyk und auch mit André Pögel ist herausragend. Bei insgesamt zehn Starts steuerten beide Fahrer die Braune zu sieben Siegen und drei zweiten Plätzen.
Auch die dritte Entlastung konnte Michael Nimczyk auf seinem Konto verbuchen. Das Rennen entwickelte sich zu einem einsamen Duell der von ihm für die Farben von Denis Grössel gesteuerten Yes Please und ihrer Kontrahentin IT Security mit ihrem Trainer Jochen Holzschuh im Sulky. Die Letztgenannte übernahm sofort die Führung – aber auch Yes Please hatte von der 8 aus einen blendenden Start erwischt und begab sich in ihren Windschatten. Ende der Gegenseite machte Nimczyk dann ernst und sein Schützling übernahm das Kommando. In 14,0/1.900m war der der Rest für Yes Please nur noch ein flotter Spaziergang. Und auch die vierte Entlastung ging an ein auf dem Kaiserhof trainiertes Pferd. In der Hand von Robbin Bot bewies Waldgeist mit seinem dritten Sieg hintereinander, dass er zweifellos in der Form seines Lebens läuft. Nachdem er aus dem ersten Bogen heraus die Führung übernommen hatte, hielt der Braune den fleißig attackierenden Pergamon S (Robin Bakker) ganz locker in Schach und löste sich auf den letzten Metern in 13,7/1.900m lässig, während Pergamon S das zweite Geld unmittelbar vor der Linie noch an Uccellone (Christoph Schwarz) abtreten musste.
Das Rahmenprogramm wurde von einer Amateurprüfung eröffnet. Sie wurde zur Beute von Tom Karten, der mit Arionas BE, der auf der Schlusshalben in der Außenspur gewaltig aufs Gaspedal drückte und den Piloten Don Timoko (André Pögel) sicher abfing. Mit seinem 17. Saisonsieg liegt Karten, der außerdem noch vier weitere Erfolge in offenen Rennen erzielt hat, in der bundesdeutschen Amateurfahrerwertung weiterhin auf Platz eins. Die Gewinnsummenklasse bis 750 Euro endete mit einem Doppelerfolg für das Gestüt Lasbek, denn die unterwegs lange an zweiter Position gelegene Uffizie setzte sich vor ihrer im Einlauf fein nachsetzenden Stallgefährtin Ustika (Marco Spin) durch. Auch bei den wesentlich gewinnreicheren Cracks gab es einen Doppeltreffer – diesmal für die Farben von Ute Brocker und Karin Walter-Mommert. Nachdem einer seiner Hauptgegner, nämlich Gobal Commission (Jörgen Sjunnesson), auf der Gegenseite kurz nach Eroberung der Führung weggesprungen war, hatte der von Michael Nimczyk präsentierte Lancaster leichtes Spiel und gewann in bärenstarken 12,8/1.900m hochüberlegen vor seinem Stallgefährten Maxville (Robbin Bot). Im zweiten Amateurfahren des Nachmittags agierte der Sieger ebenfalls absolut souverän: Christoph Pellander trumpfte mit seinem in Familienbesitz befindlichen Velten Riesling Start bis Ziel auf. Für den noch nicht einmal ansatzweise erfassten Wallach war es der der vierte volle Erfolg hintereinander. Den Schlusspunkt unter die Veranstaltung setzten Jörgen Sjunnesson und Kazkova, die im Trotteur Francais ebenfalls sofort das Kommando übernommen hatten und bis zur Linie nicht mehr abgaben.
Gesamtumsatz: 181.841,02 Euro. Bahnumsatz: 72.303,10 Euro. Außenumsatz: 109.537,92 Euro.
Geradezu spätsommerliche Temperaturen und optimale Rahmenbedingungen begleiteten den Auftakt des diesjährigen Breeders-Crown-Meetings. Inklusive der Züchterprämie standen für die Teilnehmer der elf Prüfungen rund 140.000 Euro auf dem Spiel und ein Großteil dieser Börse ging an die Bestplatzierten der beiden nach den Geschlechtern der Pferde getrennten Hauptläufe der fünf- bis siebenjährigen Traber. Die Stuten kamen als erstes an die Reihe. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen konnte: Das Rennen sollte sich zu einem regelrechten Thriller entwickeln! Denn das Deutschland-Debüt des schwedischen Spitzenfahrers Daniel Wäjersten im Sulky der als Topfavoritin gehandelten Riet Hazelaar nahm einen geradezu dramatischen Verlauf. Nach einer Rochade mit Isla (Tim Schwarma) schien für die an die Spitze gestoßene Stutenderby-Siegerin zunächst zwar alles nach Plan zu laufen. Aber als das Feld auf die Zielgerade bog, stellte sich schnell heraus, dass Riet Hazelaar zwei äußerst zähe Gegnerinnen im Nacken hatte. Als die Fuchsschimmelstute unter dem Druck der Konkurrenz etwas von der Innenkante wich, stieß hart innen Isla durch und außen flog Samba Pa Ti (Thomas Panschow) heran. Die einen Moment schon geschlagen wirkende Topfavoritin, die von Michel Stassen gezüchtet wurde und für die Farben der Carpe Diem Stables läuft, rettete sich zwar in 12,7/1.900m mit einem Halsvorsprung vor Isla und Samba Pa Ti über die Linie. Doch dann begann für Daniel Wäjersten und sein Team eine schier endlose Tortur. Denn die Rennleitung nahm die enge Entscheidung und die Fahrspurveränderung genauestens unter die Lupe und erst nach einer für den Sieger sicherlich ewig erscheinenden Wartezeit von über zehn Minuten wurde das Resultat bestätigt. Ohne Strafen kamen allerdings weder Daniel Wäjersten (Nichteinhaltung der Spur) als auch Tim Schwarma (Hineinstoßen in eine nicht weit genug geöffnete Lücke) davon.
Verglichen mit diesem dramatischen Traber-Krimi ist die Geschichte des Hauptlaufs der fünf- bis siebenjährigen Hengste und Wallache relativ schnell erzählt. Denn das Rennen wurde zu einer One-Horse-Show des alles überragenden Y Not Diamant, dessen Fahrleine „Mr. Derby“ Robin Bakker in seinen Händen hielt. Rein von den Papierformen her schien die Prüfung durchaus offen zu sein und nicht nur der spätere Sieger, sondern auch Toto Barosso sowie Days of Thunder stellten quasi trabende Geldschränke dar, welche die 200.000-Euro-Gewinnsummengrenze längst geknackt hatten. Doch am Ende war es einzig und allein der von Max und Andreas Schwarz für die eigenen und die Mitbesitzerfarben der Familie Krogmann gezüchtete Y Not Diamant, der die Show gestaltete. Robin Bakker ließ den Wallach sofort an die Spitze schießen und als sich der Schwarzbraune bereits 500 Meter vor dem Ziel entscheidend von seinen Konkurrenten löste, waren die Würfel sofort gefallen. Lediglich der im Rennen stets an zweiter Stelle platzierte Zaire Heldia (Jaap van Rijn) konnte dem die Tagesbestzeit von 12,2/1.900m trabenden Triumphator mit anderthalb Längen Rückstand einigermaßen folgen. Weitere dreieinhalb Längen dahinter schnappte sich der von Johan Untersteiner pilotierte Toto Barosso, der unterwegs in der vierten Position außen alles optimal vorgefunden hatte, das dritte Geld.
Neben den beiden Hauptläufen wurden vier Entlastungen für die Fünf- bis Siebenjährigen ausgetragen. Der Reigen begann mit einem phänomenalen Triumph von Josef Franzl und My Way Fortuna. Der Hengst mischte auf den ersten Metern zwar noch nicht beim Kampf um die Führung mit, wurde aber im ersten Bogen mit jedem Schritt schneller und Franzl führte seinen Schützling entschlossen an die Spitze. Die Überraschung war endgültig perfekt, als sich My Way Fortuna in der Schlusskurve ruckartig vom Feld löste und in 13,5/1.900m leicht mit zweieinhalb Längen Vorsprung vor dem speedigen Eaton (Stefan Hiendlmeier) gewann. Der anschließende Volltreffer von Michael Nimczyk mit Andrala war in 13,7/1.900m und mit vier Längen Vorteil gegenüber My Girl (Robbin Bot) nicht weniger spektakulär und erfolgte nach dem identischen Muster. Die Stute schoss sogar sofort an die Spitze und ging im Schlussbogen auf und davon. Ihre Bilanz mit Michael Nimczyk und auch mit André Pögel ist herausragend. Bei insgesamt zehn Starts steuerten beide Fahrer die Braune zu sieben Siegen und drei zweiten Plätzen.
Auch die dritte Entlastung konnte Michael Nimczyk auf seinem Konto verbuchen. Das Rennen entwickelte sich zu einem einsamen Duell der von ihm für die Farben von Denis Grössel gesteuerten Yes Please und ihrer Kontrahentin IT Security mit ihrem Trainer Jochen Holzschuh im Sulky. Die Letztgenannte übernahm sofort die Führung – aber auch Yes Please hatte von der 8 aus einen blendenden Start erwischt und begab sich in ihren Windschatten. Ende der Gegenseite machte Nimczyk dann ernst und sein Schützling übernahm das Kommando. In 14,0/1.900m war der der Rest für Yes Please nur noch ein flotter Spaziergang. Und auch die vierte Entlastung ging an ein auf dem Kaiserhof trainiertes Pferd. In der Hand von Robbin Bot bewies Waldgeist mit seinem dritten Sieg hintereinander, dass er zweifellos in der Form seines Lebens läuft. Nachdem er aus dem ersten Bogen heraus die Führung übernommen hatte, hielt der Braune den fleißig attackierenden Pergamon S (Robin Bakker) ganz locker in Schach und löste sich auf den letzten Metern in 13,7/1.900m lässig, während Pergamon S das zweite Geld unmittelbar vor der Linie noch an Uccellone (Christoph Schwarz) abtreten musste.
Das Rahmenprogramm wurde von einer Amateurprüfung eröffnet. Sie wurde zur Beute von Tom Karten, der mit Arionas BE, der auf der Schlusshalben in der Außenspur gewaltig aufs Gaspedal drückte und den Piloten Don Timoko (André Pögel) sicher abfing. Mit seinem 17. Saisonsieg liegt Karten, der außerdem noch vier weitere Erfolge in offenen Rennen erzielt hat, in der bundesdeutschen Amateurfahrerwertung weiterhin auf Platz eins. Die Gewinnsummenklasse bis 750 Euro endete mit einem Doppelerfolg für das Gestüt Lasbek, denn die unterwegs lange an zweiter Position gelegene Uffizie setzte sich vor ihrer im Einlauf fein nachsetzenden Stallgefährtin Ustika (Marco Spin) durch. Auch bei den wesentlich gewinnreicheren Cracks gab es einen Doppeltreffer – diesmal für die Farben von Ute Brocker und Karin Walter-Mommert. Nachdem einer seiner Hauptgegner, nämlich Gobal Commission (Jörgen Sjunnesson), auf der Gegenseite kurz nach Eroberung der Führung weggesprungen war, hatte der von Michael Nimczyk präsentierte Lancaster leichtes Spiel und gewann in bärenstarken 12,8/1.900m hochüberlegen vor seinem Stallgefährten Maxville (Robbin Bot). Im zweiten Amateurfahren des Nachmittags agierte der Sieger ebenfalls absolut souverän: Christoph Pellander trumpfte mit seinem in Familienbesitz befindlichen Velten Riesling Start bis Ziel auf. Für den noch nicht einmal ansatzweise erfassten Wallach war es der der vierte volle Erfolg hintereinander. Den Schlusspunkt unter die Veranstaltung setzten Jörgen Sjunnesson und Kazkova, die im Trotteur Francais ebenfalls sofort das Kommando übernommen hatten und bis zur Linie nicht mehr abgaben.
Gesamtumsatz: 181.841,02 Euro. Bahnumsatz: 72.303,10 Euro. Außenumsatz: 109.537,92 Euro.