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Köln

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Seit 1898 gibt es in Köln Galopprennen. Der ein Jahr zuvor gegründete  Kölner Renn-Verein 1897 e.V. ist heute immer noch der Hausherr auf dem 55 Hektar großen Grüngelände namens Weidenpescher Park, in das die Rennbahn eingebettet ist. Die Liste der Gründungsmitglieder liest sich wie ein Querschnitt durch die damalige feine Gesellschaft. Namen fast aller angesehenen Familien gehören dazu. Kurzum: Die kölnische Hautevolee hob einst den Renn-Verein aus der Taufe. Insbesondere waren es Bankiers,  frühe Industrielle und wohlhabende Kaufleute.
Als im Jahr 1897 der erste Spatenstich zum Bau der Rennbahn erfolgt war, begann eine neue Sporttradition in Köln. Die vom Berliner Architekten Otto March entworfene Anlage ist auch heute noch stark  geprägt von der fast schon pittoresk zu nennenden Bausubstanz ihrer Gründerjahre. Wer abseits eines Renntages einmal durchs Rennbahngelände streift, kann sich dem Charme der alten Tribünen und der betagten Gebäude kaum entziehen. An ihnen orientieren sich zudem fast alle im Laufe der Jahre hinzugekommen Neubauten. Alt und neu zusammen bilden einen schönen architektonischen Einklang. Vor dieser altehrwürdigen Kulisse finden nunmehr schon seit weit über hundert Jahren die Kölner Galopprennen statt. Der Stellenwert des rheinischen Turf-Standortes wuchs seitdem stetig und unaufhaltsam. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg, was eine Folge der sich langsam abzeichnenden deutschen Teilung war.
Denn spätestens Anfang der Fünfziger übernahm dann mehr und mehr Köln die Rolle von Hoppegarten, des einzigen Trainigszentrums. Die meisten der großen Gestütsrennställe fanden in der Domstadt ein neues Domizil für ihre Vollblüter. Hierzu gehörten u. a. so prominente Zuchten wie Schlenderhan, Waldfried oder Zoppenbroich. Und es dauerte auch nicht mehr allzu lange, bis sich der Weidenpescher Park zusehends zum wichtigsten Trainingsstandort des Landes entwickelt hatte.
Außerdem nahm die Zahl der renommierten Zuchtprüfungen im Veranstaltungskalender schnell zu. Eine Kölner Saison erstreckt sich zurzeit in der Regel von April bis Oktober und über 12 bis 13 Renntage. Absolute Höhepunkte sind dabei stets die Termine, an denen eines der zahlreichen Gruppe-Rennen entschieden wird. Immer wieder aufs Neue sind diese Top-Prüfungen mit Startern aus der europäischen Vollblut-Champions- League international besetzt.
War vor dem Krieg der Gerling-Preis eines der herausragenden Ereignisse gewesen, so kam Ende der Vierziger insbesondere noch das Union-Rennen mit hinzu, das überhaupt älteste deutsche Zuchtrennen, welches 1947 in Köln eine neue Heimat fand. Die Geschichte der wichtigsten Derby-Vorprüfung beginnt immerhin bereits im Jahr 1834. Wer in Köln im Juni das heutige Oppenheim-Union-Rennen gewinnt, galoppiert am ersten Sonntag im Juli in Hamburg-Horn weiterhin nahezu ausnahmslos als Derby-Favorit oder zumindest Mitfavorit auf. Weit über 70-mal wurde inzwischen der stets im Frühjahr stattfindende Gerling-Preis gelaufen. Regelmäßig im Mai fällt die Entscheidung des  Mehl-Mülhens-Rennens, Kölns Klassiker über 1600 Meter, der die Tradition des alten Henckel-Rennens fortführt. Vor allem aber sorgte der Kölner Renn-Verein Mitte der sechziger Jahre mit der Gründung des Preis von Europa für gewaltige Schlagzeilen. Der Kölner Hengst Opponent mit Hein Bollow im Sattel eröffnete im Oktober 1963 die Siegerliste des Rennens. Kurz danach gewinnen allerdings immer mehr internationale Hengste das Übergewicht. Wobei erstaunlicherweise die alte Sowjetunion die ersten wesentlichen Akzente setzte. Zu Lebzeiten bereits zur vierbeinigen Legende avancierte dabei der russische Hengst Anilin, der 1965, 1966 und 1967 den neuen Saisonhöhepunkt im Weidenpescher Park gleich dreimal in Folge gewann. Ein Rekord, der auch nach bald  50 Jahren weiterhin unerreicht geblieben ist.

Quelle: http://www.koeln-galopp.de/de-historie.html
Internetseite: http://www.koeln-galopp.de/de-startseite.html