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Rennbahnen

Halle

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Am 10.Juni 1868 veranstaltete der Sächsich- Thüringische Pferdezuchtverein in Halle das erste offizielle Pferderennen auf dem Exerzierplatz in der Nähe des Roßplatzes. Später verlegte man die Rennbahn in das Auengelände der Beuchlitzer Wiesen, die freilich zu weit von der Stadt entfernt und nur schwer und umständlich zu erreichen waren. Deshalb ließ der Reiterverein eine moderne Rennbahn errichten, die auf den Passendorfer Wiesen, unweit des Hettstedter Bahnhofs, lag. Mit starker finanzieller Unterstützung des Magistrats entstand nach einjähriger Bauzeit die neue Rennstrecke, der Boxenstall, die Totalisatoranlage und die große überdachte Haupttribüne, noch heute ein Wahrzeichen der schönen Auenlandschaft.

Am 27.Juli 1913 konnte der erste Renntag abgehalten werden, bei dem der Preis der Stadt Halle im Mittelpunkt stand. Im Generalanzeiger heißt es enthusiastisch: “Eine neue Epoche für die Rennen zu Halle ist angebrochen. Wie oft haben wir früher neidisch nach Leipzig und Magdeburg geblickt, wo die Renntage stets so glanzvoll verliefen. Vor unserem Auge breitete sich diesmal eine ganz gewaltige Zuschauermenge aus, die den Beweis dafür lieferte, daß die Pferderennen auch in Halle volkstümlich im weitesten Sinne werden dürften”.

Mit der Eröffnung der neuen Pferderennbahn nahm auch die Gaststätte ihren Betrieb auf, die naturgemäß bei den Rennveranstaltungen viele Gäste erwartete. Im General-Anzeiger vom 16.Juli 1913 wird in diesem Zusammenhang berichtet: “Dem Ziel gegenüber ist eine prächtig überdachte Tribüne erbaut worden, um die uns manche Rennbahn beneiden kann. Nicht weniger als 100 Personen können darauf Platz finden. Von sämtlichen Plätzen der auf Säulen errichteten Tribüne aus kann man die Rennbahn vollständig übersehen. Um eine Erfrischung zu sich nehmen zu können, braucht man die Tribüne nicht zu verlassen. In gleicher Höhe mit den höchsten Plätzen ist an die Rückwand eine Terrasse angebaut, auf der Kaffee mit Gebäck serviert werden wird. Eine Etage tiefer, also unter den Sitzplätzen, befindet sich ein Restaurant an das sich in gleicher Höhe wiederum eine große Terrasse schließt, auf der sich’s bei einem Schoppen Bier sehr gemütlich sitzen läßt. Aber auch zu ebener Erde, die Säulenhalle zu einem großen Teil einnehmend, ist Schankbetrieb, allen Sattelplatzbesuchern Labung bietend.” In der Saale-Zeitung heißt es u.a.: “Auch für die Erholung und Bequemlichkeit der Rennbahnbesucher ist ausgiebig gesorgt. In der Haupttribüne befindet sich, von den Sitzreihen bequem zu erreichen, ein elegantes Restaurant, an das sich hinten eine große offenen Terrasse anschließt. Dort kann sich der glückliche Wetter niederlassen, den Klängen der im nahen Musikpavillon spielenden Musikkapelle lauschen und erhaben auf das geldgierige Gewimmel vor dem Toto zu seinen Füßen hinabblicken...”

Ein Jahr später schloß die Pferderennbahn ihre Pforten bei Ausbruch des ersten Weltkrieges. Nach sechsjähriger Pause wurde am 8.Juni 1920 “die herrlich gelegene Restauration und Terrasse der heimischen Pferderennbahn wieder eröffnet. Die Bewirtschaftung übernahm Albert Nicolaus vom “Goldenen Hirsch”. Nach den zweiten Weltkrieg gehörte die Bahn zu den ersten Sportstätten, die wieder benutzt wurden, so daß noch 1945 Renntage abgehalten werden konnten. Die “Rennbahnterrassen” blieben eine beliebte Ausflugsgaststätte, die ab 1959 von der HO bewirtschaftet wurde, die 1965 und 1973 umfangreiche Renovierungen durchführte und das Lokal mit Kutschenrädern, -Lampen und Pferdehalftern ausstatten ließ.

Quelle: http://www.rennclub-halle.de/de/historie.html
Internetseite: http://www.rennclub-halle.de/de/