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Banks kündigt sich an

Banks kündigt sich an
Nachschau Hamburg-Bahrenfeld, 15.02.2015

Vier Wochen nach den Hamburger Champions standen am Sonntag auf der Trabrennbahn Bahrenfeld die Nordlichter im Mittelpunkt, die „es“ auch bundesweit geschafft hatten. Trabreitchampionesse Ronja Walter wusste schon am 31. Dezember, dass sie die Erfolgreichste in Deutschland war, die anderen beiden bekamen dieses Gefühl erst nach einer Publikumswahl im Januar.

Bahnrekordler Banks wurde Deutschlands „Traber des Jahres“, Hamburgs Chefsprecher Carsten Borck bekam seine Auszeichnung als Publikumsliebling unter den deutschen Rennkommentatoren. Alle drei Ehrungen gerieten im Winnercircle zur „runden Sache“, jetzt fiebern die Fans dem für Ende März oder Anfang April angekündigten Jahresdebüt von Banks entgegen.

Feuer und Flamme

Am Tag der Bürgerschaftswahl zog sich Hamburgs Bewerbung für Olympia 2024 wie ein roter Faden durch die Veranstaltung. Alle Sieger waren „Feuer und Flamme“ und ließen sich bereitwillig mit Logo und Wahlspruch ablichten. Gewohnt professionell zeigte sich dabei Champion Michael Nimczyk, obwohl dessen Laune am Ende des Tages trotz zweier Erfolge alles andere als gut war. Zwar hatten der vor einer großen Zukunft stehende Dream Boy As und die dauerplatzierte Cadence ihre Rennen mit viel Autorität nahezu Start-Ziel für sich entscheiden können, doch haderte der Goldhelmträger dennoch mit dem Schicksal. Im von Kidney Lobell (Hans-Jürgen von Holdt) gewonnenen Rennen machte sein an der Spitze gehender Elvis Attack in der Zielgeraden nur einen falschen Schritt und wurde prompt disqualifiziert. „Das war hart“, stellte Nimczyk später fest, „aber eine so strenge Auslegung gibt das Reglement in der Zielgeraden sogar tatsächlich her. Ein Unding war jedoch, was im Hauptrennen passiert ist. Das kann man eigentlich so nicht akzeptieren.“ Was war passiert? Beim Bänderstart hatte der Hauptstarter irrtümlich das optische Fehlstart-Signal ausgelöst, woraufhin Nimczyk und einige andere ihre Pferde gar nicht mit Volldampf ins Rennen schickten. So hatten sie schon etliche Längen Rückstand, bis sie merkten, dass die Prüfung gar nicht zurückgerufen wurde. Der Bodenverlust war gegen die vorneweg marschierende Konkurrenz nicht mehr aufzuholen, so dass sich Edina (Maik Esper) gegen die immer in ihrem Windschatten liegende Daydream problemlos durchsetzen konnte. Zum Abschluss punktete Esper mit Donna Kievitshof selber aus der Radfahrerlage und ließ im Favoritenduell Dandy Boy WS keine Chance.

Sieger angesagt

„Keine Wette ohne Dimitri W Eden“ hatte der Niederländer Frank Westerveld im Stallinterview verraten und im Rennen mit Viererwette Wort gehalten. Aus zweiter Reihe gestartet, lag der Wallach bald im Mittelfeld und ging fast genau ein Jahr nach seinem letzten Hamburg-Sieg im Schlussbogen auf und davon. 13.744:10 zahlte die Viererwette vom angesagten Sieger mit den Formpferden Iljuschin, Söte Popp und Latino Glass dahinter. Ähnlich optimistisch wie Westerveld hatte sich auch Gestüt Lasbeks Trainer Harry Losse vor dem Lebensdebüt der vierjährigen Jobi gezeigt. „Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, kann es eigentlich kein Verlieren geben“, war die optimistische Prognose, die Kornelius Kluth dann wahr werden ließ. Früh in Front gezogen, spielte Jobi mit der Konkurrenz und soll jetzt vielleicht sogar Ostern das renommierte Schwarzer Steward-Rennen gegen weitaus routiniertere Konkurrenz in Angriff nehmen.

Blatt gewendet

„Diesmal war der Rennverlauf auf unserer Seite“, wusste Luisa Ehrig nach dem Sieg ihres Lieblings Navarro SAS auf der Sprintstrecke zu berichten. „Als sich an der Spitze einige bei hoher Fahrt das Leben gegenseitig schwer machten, war ich schon sehr optimistisch.“ Sprachs, nahm ihren Wallach im letzten Bogen zum Angriff in die dritte Spur und überrollte die vor ihr liegenden Pferde in Tagesbestzeit von 1.14,2 mühelos. Ähnlich machte es auch Katie Beer im Amateurfahren mit Charly Boy. Der lange Zeit mit gesundheitlichen Problemen kämpfende Schützling von Trainer Manfred Walter bestätigte die Formsteigerung nach seinem Nordseeaufenthalt und gestaltete mit durchschlagendem Speed auch den zweiten Jahresstart siegreich. „Der hat unter dem Sattel Talent“, ließ Ronja Walter bei der Siegerehrung durchblicken, dass sie neben Charly Boys Stallgefährten Garry offenbar das nächste heiße Eisen im Feuer hat. Den Auftakt der Veranstaltung hatte Ex-Seriensieger Strauss besorgt und all diejenigen widerlegt, die ihm nach zwei Niederlagen schon absteigende Form attestieren wollten. Besitzer Jan-Dirk Walter fuhr mit seinem Paradepferd als „Tipp des Tages“ gleich nach dem Start an die Spitze und blieb dort zur Quote von 12:10 bis zum Schluss.