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„Ich bin total fasziniert von diesem Pferd!“

„Ich bin total fasziniert von diesem Pferd!“
Nachschau Berlin-Mariendorf, 26.10.2014





Nach seinem Sieg mit King of the World bei der GERMAN TOTE Gold-Trophy zeigt sich Michael Nimczyk tief beeindruckt. Trotz Zulage und Rennverlauf in der Außenspur beherrscht der Fuchshengst des Wiener Besitzers Johann Lenz seine Gegner klar. Das Rahmenprogramm wird zur Erfolgsbühne des Berliner Champions Thorsten Tietz, der vier Rennen gewinnt.  





 





Es war ein ganz besonderer Tag in der über einhundertjährigen Geschichte der Derby-Bahn: Die älteste bestehende Sportstätte der deutschen Hauptstadt wurde nach der erfolgten Komplettsanierung des Geläufs feierlich wiedereröffnet. Der Mariendorfer Geländeeigentümer Ulrich Mommert, der tief in die eigene Tasche gegriffen hatte, um die Traditionspiste für zukünftige Ereignisse wie die bereits am nächsten Wochenende stattfindende Breeders Crown fit zu machen, war persönlich zugegen, um den ersten Sieger des neu aufgeschlagenen Kapitels zu begrüßen. Die besondere Ehre wurde Uwe Stamer zuteil, der in der Eröffnungsprüfung prompt bewies, wie spannend Sulkysport sein kann. Der couragierte Amateurfahrer lieferte mit seinem mit Zulage bedachten Wallach Indigo Guardian der von der Grundmarke aus gestarteten Pilotin Anke Way (Sarah Kube) ein packendes Finishgefecht, das sich erst nach Zielfoto zu seinen Gunsten entschied.





 





Nicht ganz so dramatisch spielte sich das Renngeschehen beim Hauptereignis der Veranstaltung ab: der mit 25.000 Euro Preisgeld dotierten GERMAN TOTE Gold-Trophy. Denn der Sieg des großen Triumphators King of the World, der wie stets vom Deutschen Meister Michael Nimczyk gesteuert wurde, fiel mit zwei Längen Vorsprung doch sehr deutlich aus. Und dennoch riss es die Zuschauer von ihren Sitzen. Denn die Art und Weise, in der King of the World seine sieben gewiss nicht schlechten Gegner in ihre Schranken wies, war einfach bombastisch. Obwohl der Stallcrack des Wiener Besitzers Johann Lenz die 2.000-Meter-Prüfung mit einer Zulage aufnehmen musste und die gesamte Schlussrunde in der Außenspur bestritt, setzte er sich auf der Zielgeraden überaus leicht mit zwei Längen Vorsprung ab. Die erzielte Kilometerzeit von 1:13,6 min. sagt eigentlich alles: Sie beweist zum einen, über welch riesige Kapazität King of the World verfügt und zum anderen, in welch erstklassigem Zustand sich das von allen Seiten gelobte Mariendorfer Geläuf nun befindet.





 





Selbst der Siegfahrer Michael Nimczyk schüttelte angesichts dieser extraordinären Vorstellung seines Schützlings für einen Moment ungläubig den Kopf. Und als er wieder zu Worten fand, begann der Deutsche Meister eine wahre Lobeshymne: „Ich bin total fasziniert von diesem Pferd. Es macht mich unheimlich stolz, King of the World fahren zu dürfen. Der Hengst ist einfach ein Traum – er wird mit jedem Tag noch stärker, als er es ohnehin schon ist!“ Den Ehrenplatz hinter dem überlegenen Traber sicherte sich der von Michael Schmid strikt innen gehaltene Jag Heuvelland. Rang drei ging an Harry’s Bar (Thorsten Tietz), der auf der Startgeraden zwar kurz aus dem Rhythmus gekommen war, aber dennoch die Führungsarbeit übernahm und das Feld bis in den Einlauf hinein anführte. Auch der viertplatzierte Parkin (Rudolf Haller) hielt bis zum Schluss überzeugend mit, während zu Bogey Boko (Maik Esper), Abano Boy (Heinz Wewering) und Michigan Venus (Dennis Spangenberg) doch eine deutliche Lücke klaffte. Best Well (Johannes Bot) war nach einem Fehler schnell aus der Partie.





 





Obwohl Harry’s Bars dritter Rang alles andere als eine Enttäuschung war, zeigte sich Thorsten Tietz nach dem Rennen nicht zufrieden: „Irgendetwas hat heute nicht mit ihm gestimmt – deswegen unterlief ihm auch die kurze Galoppade. Harry’s Bar hat nicht sein wahres Gesicht gezeigt.“ Die Erwartungen des Berliner Champions wurden bei der Gold-Trophy also nicht voll erfüllt – aber mit dem weiteren Verlauf des Nachmittags konnte Tietz dennoch sehr zufrieden sein, denn der Profi lieg zu überragender Form auf und erzielte mit seinen Pferden insgesamt vier Siege. Anthony Boko machte den Anfang. Der Wallach lag auf der Schlussrunde an zweiter Stelle und wurde mit Erreichen des Einlaufs zum Angriff dirigiert. Sein dritter Erfolg en suite fiel völlig überlegen aus. In ebenfalls bärenstarker Manier trumpfte Tietz’ zweiter Tagessieger auf: Floh G musste fast das gesamte Rennen neben der führenden Jana (Maik Esper) in zweiter Spur bestreiten und zog aus dem letzten Bogen heraus dennoch leicht und locker an der Konkurrentin vorbei. Der vierjährige Fuchs gewann nicht nur mit fünf Längen Vorsprung, sondern verbesserte seinen Rekord um eine volle Sekunde auf 16,2/1.900m. Auch Florana G musste viele Meter in der Angreiferspur bestreiten und war am Ende dennoch klar die erste Wahl. Mit seinem vierten Volltreffer, nämlich Spicy A., bekam Tietz dagegen schnell die Spitze und der fünfjährige Wallach aus dem Lot von Angela Hahn strampelte das Pensum in 15,5/1.900m bravourös herunter.





 





Maik Esper gelangen zwei Tageserfolge: „Ich hätte im Vorfeld nie gedacht, dass wir trotz der Startnummer acht solch ein gutes Rennen bekommen“, strahlte der gebürtige Essener nach seinem Triumph mit Edina. Der Profi servierte der Stute des Berliner Besitzerehepaars Walter und Margitta Föllmer einen Idealverlauf an zweiter Stelle innen und als Edina Mitte des Einlaufs eine freie Passage fand, waren die Würfel in imponierenden 15,1/1.900m schnell zu ihren Gunsten gefallen. Bei seinem zweiten Treffer – diesmal im Sulky von Alicante – verzichtete Esper dagegen auf ein Führpferd. Die Stute übernahm rasch die Führung und gab sie bis zur Ziellinie nicht mehr ab. Mit der gleichen Taktik war Bernd Schrödl erfolgreich. „Laufen – das kann er!“, freute sich der passionierte Besitzer und Züchter nach dem offensiv herausgefahren Sieg von Vigo Bes. Der fünfjährige Fuchs verkniff sich endlich einmal alle Fehler und bewies, welche Schnelligkeit in ihm steckt. Ebenfalls überaus gehfreudig präsentierte sich die von Ines Kubatzki vorgestellte Guantanamera. Die Stute stürmte sofort an die Spitze und wehrte auch den finalen Angriff von Angel (Dennis Spangenberg) ab.  





 





Gesamtumsatz: 113.980,10 Euro - Bahnumsatz: 53.647,50 Euro - Außenumsatz: 60.332,60 Euro





 





Unser Terminhinweis: In Mariendorf findet am kommenden Wochenende das größte trabrennsportliche Spektakel neben dem Derby statt – die Breeders Crown! Bei den beiden Veranstaltungen geht es für die Aktiven insgesamt um rund 400.000 Preisgeld. Beginn ist am Samstag (1. November) um 17.30 Uhr und am Sonntag (2. November) um 13.30 Uhr.